A - Album |
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AMORPHIS ist für mich, wie auch PARADISE LOST,
eine der Bands, wie sie wahrscheinlich viele bei sich im Plattenregal stehen
haben: Als Teenager abgefeiert und als Heiligen Gral verehrt ('The Karelian
Isthmus', 'Tales from the 1000 Lakes', 'Elegy'), skeptisch beobachtet, abgetan
und aus den Augen verloren ('Tuonela', 'Am Universum', 'Far from the Sun') und
schlußendlich wie einen lang verloren gegangenen Schatz für sich wiederentdeckt
und schätzen gelernt ('Eclipse'). Mit dem damaligen Einstieg von Tomi Joutsen
fanden sich die Growls wieder in die Songs, und man vermochte es wieder Tracks
mit grandiosen Melodien zu komponieren. Seitdem veröffentlichte man drei weitere
Alben, wovon mich 'Skyforger' neben 'Eclipse' am meisten begeistern konnte. Die
zwischendrin veröffentlichten 'Silent Waters' und 'The Beginning of Times'
vermochten es hingegen nicht mich vollends zu überzeugen, kam mir 'Silent
Waters' doch als Schnellschuss nach dem Erfolg von 'Eclipse' vor und 'TBOT' war
mir doch irgendwie zu glattgebügelt und weichgespült.
Somit musste es rein theoretisch wieder Zeit für ein überzeugendes Album sein.
Das Problem, das ich mit dem Vorgänger hatte wird schnell ad acta gelegt. So
tönt 'Circle' sowohl kompositorisch als auch soundtechnisch um einiges härter
und räudiger aus den Boxen. Offensichtlich hat man dieses Manko des Vorgängers
also auch selber bemerkt und ließ das Album dieses mal von Soundpapst Peter
Tägtgren veredeln, der dem ganzen doch einen äußerst gitarrenlastigen Sound
verpasst hat. Teilweise sind die Gitarren sogar so dominant, dass sie alles zu
erdrücken drohen.
Kompositorisch hat man wie gesagt auch einiges dazugelegt. 'Shades of Gray' tönt
mächtig stampfend als erstes aus den Boxen, Herr Joutsen growlt bitter bös -
ausnahmsweise mal nicht über den finnischen Nationalepos Kalevala sinnierend -
und das ganze wird untermalt von orientalisch anmutenden folkloristischen
Melodien, wie man sie seit Anbeginn von den Finnen kennt. Neben diesen gewohnten
Trademarks, geht der Fünfer aber auch neuere Wege. So kommt 'Nightbird’s Song',
trotz dieses lieblich anmutenden Namens, nach kurzer Einführung bitterböse im
schwarzmetallisch anmutendendem Gewand daher. Respekt, das gefällt und geht
trotz allem ins Ohr. Die vorab veröffentliche Single 'Hopeless Days' gehört
trotz des durchweg cleanen Gesangs und der ruhigen Intermezzi zu den härteren
Tracks, was das Riffing anbelangt und kann somit in etwa als Meßlatte dienen,
was einem beim Rest des Albums erwartet. Ab und an hätte ich mir noch mehr
Growls gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben.
Insgesamt funktioniert 'Circle' als Album sehr gut und sollte auch am Stück
gehört werden, somit würde ich mich auch schwer tun noch weitere Tracks
hervorzuheben. Mission geglückt, AMORPHIS haben die Kurve noch mal bekommen und
haben die Kritikpunkte zum Vorgänger ausgemerzt.
Manuel, 9,5 Punkte
Die Songs:
1. Shades Of Gray
2. Mission
3. The Wanderer
4. Narrow Path
5. Hopeless Days
6. Nightbird’s Song
7. Into The Abyss
8. Enchanted By The Moon
9. A New Day
sonstige Reviews:
Am Universum |
Chapters (Best Of) |
Eclipse |
Far From The Sun |
Skyforger |
Tales from the 1000 Lakes |
The Karelian Isthmus (Re-Release) |
Tuonela |
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