T - Album |
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Ordentlich gesund geschrumpft haben sich die Norweger von TRAIL OF TEARS bei denen mittlerweile nur noch Frontmann Ronny Thorsen am Start ist, der die Band aber dennoch mit neuer Besetzung fortführen will. Wäre auch zu schade gewesen, denn "Existentia" kann sich durchaus hören lassen, auch wenn ich dennoch einen Headliner Posten bei den ursprünglich angesetzten X-Mass Festivals 2006 etwas für übertrieben finde. Doch wollen wir lieber die Musik auf "Existentia" sprechen lassen. Bereits der Opener "Deceptive Mirrors" gibt dem Hörer das, was er von TRISTANIA seit einigen Jahren nicht mehr geboten bekommt: düsteren, majestätischen Dark Gothic Metal, der sowohl atmosphärisch als auch aggressiv ist. Und auch wenn der Song eine gewisse Komplexität besitzt wirkt er dennoch nicht überladen. Glücklicherweise kommt Gastsängerin Emmanuelle Zoldan auch bei den übrigen Songs zum Zuge und kann ihre herausragende Stimme darbieten. "Venom inside my Veins" zeigt hierbei auf, dass die Scheibe generell sehr vielseitig ausgefallen ist und auch Blastbeats nicht im Bereich des Unmöglichen stehen. Es wird deutlich, dass TRAIL OF TEARS noch deutlicher sich dem progressiven zuwandeln ohne dabei Einflüsse von DREAM THEATER, RUSH oder ähnlichen Konsorten einfließen zu lassen. Ich würde die Musik von ihrer Komplexität her am ehesten mit AFTER FOREVER vergleichen, wobei hier wiederum die Musik keine Parallelen vorweist. Sehr eingängig ist hingegen "She weaves Shadows" ausgefallen, mit sehr simplen und direktem Riffing, wobei vor allem die Eröffnungsmelodie sofort ins Ohr geht! Doch der "Megahit" folgt erst noch in Form vom dem megagenialen "The closing Walls". Vor allem das Riffing in der Strophe ist hier sehr cool ausgefallen und auch der stimmungsvolle Refrain braucht sich nicht dahinter zu verstecken. Um einiges ruhiger lässt man es dafür mit "Empty Room" angehen, bei dem man wieder Emmanuelle das Mikro übergibt. Irgendwie erinnert mich dieser Song etwas an STREAM OF PASSION - vor allem der Refrain klingt sehr leidenschaftlich! Mit "Shades of Yesterday" wird uns übrigens noch einmal ein sehr herausragender Song zum Abschied geboten. Wollen wir nur hoffen, dass diese Scheibe nun wirklich nicht das letzte Album von TRAIL OF TEARS war, denn es enthält das mit Abstand beste Material der Norweger!
SasH, 10 Punkte
Nach dem deutlich heftigeren und weniger Gothic-Metal-lastigen Vorgänger ’Free Fall Into Fear’ haben sich die Norweger TRAIL OF TEARS nun wieder mehr ihrer Vergangenheit erinnert und präsentieren mit ’Existentia’ mit Sicherheit ihr ausgereiftestes und erwachsenstes Werk. Treibender Dark-Death-Metal (inkl. Growl-Gesang) trifft dabei auf wohlakzentuierte THERION-like Chöre, starke Keys, Geigen und Pianos, außergewöhnliche und theatralische Female-Vocals (von Rückkehrerin Emanuelle Zoldan), grandiose männliche Cleanvocals und Hooklines von Ausnahmesänger Kjetil Nordhus (u.a. GREEN CARNATION) und richtig gute, spannende Arrangements. Klar, es ist nicht jeder Song dabei ein Volltreffer und einige Songs sind „nur“ gut, aber wenn man es schafft großartige Tracks der Marke ’Deceptive Mirrors’, ’My Comfort’ (was ein genialer Chorus!) oder ’As It Penetrates’ zu erschaffen, dann ist man definitiv auf dem richtigen Weg, sich aus dem Wulst aus gleichartigen Gothic-Formationen freizuschwimmen und nach Höherem zu streben. TRAIL OF TEARS muß man im Auge behalten!
Hage, 9,5 Punkte
weitere Reviews:
Free Fall into Fear (2005)
A New Dimension of Might (2002)
Profoundemonium
Die Songs:
01. Deceptive mirrors
02. My comfort
03. Venom inside my veins
04. Decadence becomes me
05. She weaves shadows
06. The closing walls
07. Empty room
08. Poisonous tongues
09. As it penetrates
10. Shades of yesterday
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