I - Album |
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Wieder einmal sind 2 Jahre vergangen und erneut liefern die Finnen von INSOMNIUM mit "Above the weeping World" ein wahres Hammerwerk ab, das zwar ihre letzte Scheibe "Since the Day it all came down" nicht übertrifft, aber immerhin damit gleichzieht, was ja auch keine leichte Aufgabe war, da die Latte gewaltig hochgelegt wurde. Was der Band erneut sehr gut gelingt ist es Stimmungen und Gefühle in musikalischer Form auszudrücken, was leider nicht wirklich viele schaffen. Hier fallen mir besonders oft OPETH und DISILLUSION ein. Hört euch nur mal den mächtigen Schluss von "The Killjoy" an, dann wisst ihr glaube ich was ich meine. Doch beginnen wir lieber mit dem gewaltigen Intro "The Gale", dass sich von Beginn an immer mehr zu einem gigantischen Klimax steigert, dass die Stimmung bei der Entstehung dieses Songs sehr gut wieder spiegelt. Mehr dazu gibt es auch im Song by Song Special zu diesem Album. Das darauf folgende Stück macht zwar einerseits deutlich, dass hier unverkennbar INSOMNIUM am Werke sind, aber auch aggressivere Elemente Bestandteil ihrer Musik geworden sind. So erinnern mich einige Parts sogar etwas an die Schweden DARK TRANQUILLITY. Erneut wie ein Sturm fegt "Drawn to Black" aus den Boxen, der in gewohnter Manier eine intensive und dichte Atmosphäre erzeugt. Vor allem die Akustikparts fügen sich hervorragend in das Gesamtgerüst ein. Bereits jetzt wird deutlich, dass dabei kein einziger Song in irgendeiner Art und Weise konstruiert klingt geschweige denn einen Part enthält, der irgendwo nicht reinpassen könnte. Sehr düster und ruhig beginnt "Change of Heart", der sich zu einem massiven Gefühlssturm empor bäumt um dann mit solch elegischen Textphrasen wie "Different from the start / Fate that never was written in the stars / Led to a change of hearts" die Emotionen noch mehr mit der Musik zu binden. Vor allem hier kommen leichte Parallelen zu alten ANATHEMA auf. Und vor allem hier ist es auch, wo die verschiedenen Klangschichten zum Ende hin eine enorme Intensität erreichen die schlagartig aufgelöst wird. "At the Gates of Sleep" erinnert mich vielmehr an alte AMORPHIS, wobei sich dabei zu "Tales from the 1000 Lakes" noch gesellig die beiden IN FLAMES Gebrüder "Whoracle" und "The Jester Race" hinzusetzen. Doch so eingängig wie es nun scheinen mag ist der Song gewiss nicht, denn auf knapp 7 Minuten wurde ein äußerst epischer und abwechslungsreicher Song kreiert, der aufgrund seiner Komplexität eventuell 2, 3 Durchläufe mehr braucht um ihn lieb zu gewinnen. "The Killjoy" zeigt sich da wesentlich direkter und stellenweise sogar postiver als die ansonsten äußerst melancholischen und düsteren Stücke von INSOMNIUM. Bedrückender präsentiert sich hingegen "Last Statement", eigentlich schon fast modern, wobei hiermit erneut deutlich wird, dass die Finnen an Aggression gewonnen haben. Dies verbindet sich allerdings hervorragend mit den typischen elegischen Elementen und den Akustik Parts, die im Laufe des Songs auftauchen. Gedanken an die Landsmänner RAPTURE und ältere KATATONIA kommen erneut auf und festigen sich. "Devoid of Caring" ist eigentlich der Song, der am meisten von den übrigen abweicht und anfangs am stärksten nach IN FLAMES klingt, sich im Laufe des Songs aber zu einer sehr eigenständigen Nummer entwickelt und gerade gegen Ende zuerst durch majestätische und wenig später äußerst traurige Elemente brilliert! Das beste und längste haben sich INSOMNIUM erneut bis zum Schluss aufgehoben: Das 10 minütige "In the Groves of Death" kann man unmöglich gleich beim ersten Durchlauf erfassen und auch wenn der Song ungewohnt direkt und einfach beginnt, glaubt mir, er ist es nicht, was im Laufe des Songs klar wird. Noch einmal lassen sowohl ANATHEMA (eine Melodie am Anfang erinnert mich sogar ein wenig an "Fragile Dreams" vom "Alternative 4" Album) und KATATONIA grüßen, doch ist dies nur ein kleiner Teil von dem, was INSOMNIUM uns hier vorsetzen. Die Kunst bei solch überlangen Songs ist es ja immer wieder keine Langeweile aufkommen zu lassen. Mein Kompliment, das ist den Finnen gelungen, denn "In the Groves" of Death" bleibt von der ersten bis zur letzten Sekunde spannend!
Wie anfangs bereits geschrieben konnten die Jungs zwar ihre letzte Scheibe nicht übertreffen, aber immerhin mit ihr gleich ziehen, was schließlich auch nicht gerade eine leichte Aufgabe war. Fans von oben genannten Bands sollten auf alle Fälle zugreifen, denn gerade Anhänger von Acts wie OPETH, DISILLUSION, DARK TRANQUILLITY, IN FLAMES und Konsorten werden hier sicherlich ihre wahre Freude daran haben!
SasH
, 11,5 Punkte
Das dritte Album der Finnen INSOMNIUM setzt genau den Weg fort, den man bislang auch eingeschlagen hatte: Konsequente Steigerung von Werk zu Werk! War der Vorgänger ’Since The Day It All Came Down’ schon ein bärenstarkes Melancholy-Dark-Death-Statement, so kann ’Above The Weeping World’ dem noch locker einen draufsetzen! Angesiedelt irgendwo zwischen AMORPHIS, ANATHEMA, MY DYING BRIDE, RAPTURE/KATATONIA und vor allem DARK TRANQUILLITY versteht man es wunderbar die notwendige Ballance zwischen Aggression/Härte auf der einen Seite und Feeling/Atmosphäre/Tiefgang stets zu wahren. So gehen aggressive Melancholiker und verträumt melodische Wutausbrüche Hand in Hand und Songs wie ’Mortal Share’, ’Drawn To Black’ oder ’At The Gates Of Sleep’ machen aus einer einstmals nur ganz netten Combo plötzlich eine der größten Hoffnungen, der finnischen Szene. Ganz stark!
Hage, 10 Punkte
weitere Reviews
Since the Day it all came down
Die Songs:
1. The Gale
2. Mortal Share
3. Drawn To Black
4. Change Of Heart
5. At The Gates Of Sleep
6. The Killjoy
7. Last Statement
8. Devoid Of Caring
9. In The Groves Of Death
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