E- Album |
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Knapp 2 Jahre nach ihrem letzten Studiowerk "The inner Circle" beehren uns die Schweden von EVERGREY mit ihrer aktuellen Langrille "Monday Morning Apocalypse". Produziert von den beiden Erfolgsproduzenten Sanken Sandquist und Stefan Glaumann (u.a. RAMMSTEIN, PARADISE LOST, WITHIN TEMPTATION) befürchteten bereits viele im Vorfeld, dass das Quintett nun kommerzieller klingen würde. Fakt ist allerdings, dass der Großteil an Songs wesentlich kompakter, straighter und kürzer ist, als auf den Vorwerken. Dennoch ist ganz klar erkennbar, dass hier EVERGREY am Werke sind, mal abgesehen von Tom Englund´s unverkennbarer, charismatischer Stimme.
Zu den Songs:
01. Monday Morning Apocalypse (Music: Danhage, Englund / Lyrics: Englund)
Das Album beginnt gleich mit dem sehr direkten Titeltrack "Monday Morning Apocalypse", dass gleich zu Anfang eine sehr bedrohliche Stimmung aufbaut. Gerade die leicht verfälschten Vocals in der Strophe unterstreichen noch diesen Eindruck! Dieser Track ist der erste der Konzepttrilogie die beschreibt, wie jemand in seiner Schulzeit von einigen Mitschülern gehänselt wurde und sich später an ihnen rächen wird.
02. Unspeakable (Music:
Englund / Lyrics: Englund)
Wieder etwas an ältere Werke erinnert das dennoch sehr treibende "Unspeakable". Hier wird wieder das typische Wechselbad der Gefühle geboten, wie man es von EVERGREY gewohnt ist. An sich wird auch erkennbar, dass einige modernere Elemente geschickt eingestreut wurden um den Sound der Schweden im Jahr 2006 zu manifestieren. Zwar bleibt "Unspeakable" der unauffälligste Track auf diesem Album, allerdings möchte ich ihn auch nicht auf diesem Album missen.
03. Lost (Music:
Danhage, Englund / Lyrics: Englund)
Mit "Lost" ist EVERGREY ein richtiger, kleiner Hit gelungen, der eigentlich alle Zutaten für einen Chartbreaker beinhalten würde: kompakte Struktur, einfacher Mitsingrefrain, sehr emotionale Stimmungssteigerung im Mittelteil, prägnantes Solo und eine geschickte Variation im letzten Refrain. Dabei gelingt dem Fünfer der Quantensprung nicht den eigenen Stil zu verraten und sich der Masse zu verkaufen, sondern treu die eigene Linie, trotz mangelnder Komplexität treu weiter zu verfolgen.
04. Obedience (Music:
Ekdahl, Englund, Danhage / Lyrics: Englund)
"Obedience" ist der zweite Teil der bereits oben erwähnten Trilogie und schlagartig wird die Stimmung deutlich bedrückender und auch zugleich aggressiver. Der Text ist nahezu schon tragisch, wie auch verzweifelnd, hat der ehemalige Gequälte seine früheren Peiniger mittlerweile entführt und in einem Versteck untergebracht um sich nun an ihnen zu rächen. Das geniale Soloduell der Herren Englund und Danhage sollte übrigens nicht unerwähnt bleiben!
05. The Curtain fall
(Music: Englund / Lyrics:
Englund)
Einer meiner absoluten Lieblingssongs auf "Monday Morning Apocalypse" ist definitiv das sehr treibende "The Curtain fall", dessen Gitarren im Refrain mich irgendwie an ON THORNS IN LAY´s "Orama" Album erinnert... sehr genial! Zugleich energievoll und bissig, aber auch melancholisch! Der Oberhammer ist allerdings der megafette, wenn auch sehr simple Mittelteil. Was für ein Brachial Stampfriff!! Der Song ist von vorne wie hinten nicht nur genial, er ist perfekt - göttlich - Superlativ in 100%iger Reinform! Jedes weitere Wort ist hiermit überflüssig!
06. In Remembrance
(Music: Zander, Englund / Lyrics:
Zander, Englund)
Deutlich bedrückender präsentiert sich hierfür "In Remembrance", bei dem unbedingt die genialen Keys von Rikard Zander erwähnt werden müssen. Hier stimmt erneut einfach alles. Seien es das Stakkato Riffing in der Strophe, der sehr gefühlvolle (Mitsing-)Refrain, wie auch die Stimmungssteigerung in den Mittelteil. Auch hier haben EVERGREY einen potentiellen Singlehit geschaffen
07. At Loss for Words
(Music: Englund / Lyrics: Englund)
"At Loss for Words" dürfte all diejenigen befriedigen, die dem progressiveren, komplexeren Sound von EVERGREY nachtrauern. Hier gefällt mir vor allem die Variationen in der Strophe, die viel Abwechslung bietet und von der ansonsten strengen Norm vieler Bands abweicht, die sich stets wiederholen. Hier fällt vor allem das sehr flüssige Songwriting auf, wobei wie auch schon bei "The Curtain fall" dieses Stück nur mit Superlativen zu beschreiben ist.
08. Till Dagmar
(Music: Zander)
"Till Dagmar" ist ein reines Klavierinstrumental aus der Feder von Rikard Zander, das der Erinnerung von Dagmar Nordell gewidmet ist. Im Zusammenhang mit der Albummessage lässt sich erahnen, dass es sich dabei um einen tragischen Hintergrund handeln dürfte.
09. Still in the Water
(Music: Danhage / Lyrics: Englund)
Mit "Still in the Water" sind wir auch schon beim letzten Stück der Trilogie angelangt, bei dem die Entführten um ihr Leben bangen müssen! Dementsprechend bedrückend ist die Atmosphäre dieses Songs. Im Übrigen ist hier wie auch noch bei einigen anderen Tracks Tom´s Ehefrau Carina am Start und teilt sich mit ihrem Mann einige Vocals. Sehr cool!
10. The Dark I walk you through
(Music: Danhage, Englund / Lyrics:
Englund)
Neben "The Curtain fall" und "At Loss for Words" gehört auch "The Dark I walk you through" zu den absolut besten Songs auf dieser Scheibe! Vor allem in Verbindung mit dem sehr intensiven und durchaus persönlichen Text ist die Atmosphäre sehr direkt, gefühlvoll und aber auch traurig ausgefallen. Zwar ist der Song musikalisch betrachtet, aber dennoch ist genug Abwechslung geboten, um den Song nicht schon nach wenigen Durchgängen langweilig zu finden. Auch sehr genial: Der letzte Satz "... but I´m just me!" mit abruptem Ende, wobei lediglich die Keyboards den Song beenden! Hammergenial, wobei die letzten Sekunden noch mal zum nachdenken animieren!
11. I should
(Music: Englund / Lyrics: Englund)
Wie auch bei "The Curtain Fall" erinnern mich die tiefer gestimmten Gitarren hier wieder ein wenig an ON THORNS I LAY. Vor allem die eigentlich eher im Hintergrund gehaltenen Keyboards tragen ihr Scherflein dazu bei aus diesem Stück ein Meisterwerk werden zu lassen. Den Text finde ich zwar etwas albern, allerdings ist er auch sehr persönlich ausgefallen und passt sehr gut zum Gesamtkonzept.
12. Closure (Bonustrack)
(Music: Ekdahl / Lyrics: Englund)
Der Bonustrack "Closure" ist auf der limitierten ersten Ausgabe von "Monday Morning Apocalypse" enthalten und ich kann euch wirklich nur raten diese unbedingt zu kaufen, denn auch wenn dieser Track lediglich aus Klavier und Tom´s Vocals besteht, er ist einfach nur geil und rundet das Album sehr gut ab. Ich möchte das Stück definitiv nicht mehr missen!
Unterm Strich betrachtet ist "Monday Morning Apocalypse" einfach nur perfekt. Absolut kein Song ist schwach, allesamt genial bis unübertrefflich! Zwar zeigen sich EVERGREY von ihrer deutlich eingängigsten wie auch unprogressivsten Seite, aber ich denke das schadet in dem Fall nicht, da die unglaubliche Atmosphäre plus die Genialität der Songs an sich alles wieder wett machen. Natürlich mag ich auch die progressiveren und komplexeren bisherigen Alben von EVERGREY, aber "Monday Morning Apocalypse" ist nun mal wie es klingt, zumal eine gewisse Progressivität und Komplexität gewiss nicht von der Hand zu weisen ist. Auf alle Fälle sollten im Vorfeld abgeschreckte Fans der Scheibe eine Chance geben! Ihr wollt doch schließlich ein so geniales Meisterwerk verpassen, oder?
SasH , 12 Punkte
weitere Reviews
Die Songs:
01. Monday morning apocalypse
02. Unspeakable
03. Lost
04. Obedience
05. The curtain fall
06. In remembrance
07. At loss for words
08. Till Dagmar
09. Still in the water
10. The dark I walk you through
11. I should
12. Closure (Bonustrack)
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