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Eigentlich hatte ich mir vorgenommen ein Review-Tagebuch erst beim nächsten PAIN OF SALVATION Album zu schreiben, aber war die Idee nun hier bei der neusten EVERGREY Langrille zu verlockend um nicht wahrgenommen zu werden. Also, here we go:
03.03.03.:
EVERGREY waren immer für gute Alben bekannt, weswegen ich auch ohne große Bedenken mich an "Recreation Day" heranwage. Zuvor habe ich gelesen, dass sich diese Scheibe um den Tod und das was danach kommt handelt. Dabei hat man schon mal perfekt die Brücke zwischen Cover und Texten geschlagen, denn besser hätte man die Idee nicht darstellen können. Allerdings muss ich doch sagen, dass die Songs zwar beim ersten Durchgang die hohe Qualität erahnen lassen, aber noch nicht richtig zünden. Aber ich denke, dass der 100%ige Zugang noch kommen wird.
Ich will hier schon mal die einzelnen Songs erläutern:
The Great Deceiver:
Ein flotter Opener, der mit kräftigen Doublebass und melodischen Leadgitarren beginnt. Der Song bleibt sehr treibend und verspielt, was man vor allem an den HELLOWEEN artigen Licks in der Strophe bemerkt. Zum Refrain hin entwickelt er sich aber zur EVERGREY typischen Nummer, was vor allem durch die kraftvollen Vocals unterstützt wird. Sehr gut gefällt mir auch die stakkato-artigen Gitarren, die kurz darauf eingesetzt und von bombastischen Chören begleitet werden.
End of your Days:
Mit verspielten Keyboards eingeleitet geht's auch gleich sehr düster weiter, aber dürfte ja wohl logisch sein, dass man bei einem Titel wie "End of your Days" keine Lilalaune Melodien erwarten kann. sehr schön wird es vor allem so ca. nach 2 1/2 Minuten, da hier erneut die abgehackten Gitarren zusammen mit dem genialen Gesang Thomas Englund für eine wahre Gänsehaut Atmosphäre sorgen. Irgendwie erinnert mich dieser Song auch etwas an das "The perfect Element Pt.1" Album von PAIN OF SALVATION, was die dunkle Stimmung betrifft.
As I lie here bleeding:
Sehr direkt und treibend ist hingegen "As I lie here bleeding" ausgefallen unterlegt von klagend-aggressivem Gesang. Den Song könnte man fast schon als Euro Metal durchgehen lassen, da er mich irgendwie an STRATOVARIUS erinnert, allerdings qualitativ um Längen besser und vor allem anspruchsvoller. Aber von der Struktur her, sind doch leichte Parallelen bemerkbar. Sehr kompakt und eingängig geht der Song auf alle fälle direkt ins Ohr. Würde sich sehr gut als Single eignen, doch wurde hierfür ein anderer Song ausgewählt.
Recreation Day:
Auch sehr eingängiger Song, der vor allem durch seinen Refrain überzeugt, der schon fast Mitsingcharakter entwickelt. Mir gefällt hier die melancholische Grundstimmung, wobei der treibende Doublebass Einsatz meiner Meinung nach anfangs nicht so ganz in das Gesamtbild passt, aber nach einigen Durchgängen zumindest nicht mehr stört. Dafür überzeugt der komplette Eindruck, da der Song sehr stimmungsbetont konstruiert wurde und vor allem der Schluss Perfektion erreicht.
Visions:
Junge, was für ein düsterer und aggressiver Anfang. Wenn meine Heizung nicht so hoch eingestellt wäre, würde es mir jetzt glatt eiskalt den Rücken runter laufen. Ansonsten ist die Atmosphäre der von "End of your Days" ziemlich ähnlich. Allerdings verwirrt mich anfangs der plötzlich einsetzende ruhige Mittelpart doch etwas. Besonders hervorheben möchte ich hier die genialen Keyboards, die im Refrain die Stimmung sehr gut betonen.
I´m sorry:
Da haben wir auch schon die Singleauskopplung, wenn auch leider nur in Schweden. Doch solange keine besonderen unveröffentlichten Stücke drauf sind, kann man das auch verkraften. Schon fast an Filmmusik erinnert mich dieses Stück. Auch Vergleiche mit PAIN OF SALVATION sind hier beim besten Willen nicht vermeidbar, wobei dies eher positiv als negativ betrachtet werden sollte. Sehr kommerzieller sprich Radio tauglicher Song, der sich deswegen auch hervorragend als Single eignet.
Blinded:
Sehr treibender Song, wobei hier wieder Stakkato artige Gitarren und filigrane Keyboards dominieren. Die leichten progressiven Einsprengsel gefallen mir sehr gut, die direkten fast schon Death / Black Metallischen Oktaven noch um einiges besser. Um aber noch mal auf die Hack-Gitarren sprechen zu kommen: Leute. hört euch diesen Mittelteil an begleitet von einem düsteren Keyboardteppich; dazu brauche ich wohl nichts mehr zu sagen!
Fragments:
Dieser Song wird von sehr düsteren und bedrückenden Gitarren dominiert! Im Mittelteil traut man sich auch mal ein wenig progressiver zu werden, wobei allerdings DREAM THEATER artige Ausflüge leider nicht zustande kommen. Dafür werden wir zum Schluss mit genialen Chören entschädigt.
Madness caught another Victim:
Mit "Madness caught another Victim" haben EVERGREY einen sehr ruhigen und emotionalen Song auf "Recreation Day" gepackt. Sehr schöne abwechslungsreiche, leicht rockigen Akustik-Gitarren treffen hier auf eine vielschichtige Stimme von Thomas Englund. Doch leider ist der Song nach nicht mal 3 Minuten wieder zu Ende. Schade!
Darkest Hour:
Der Name sagt wohl alles was die Stimmung anbelangt. Zudem ist der Song aber auch noch sehr abwechslungsreich ausgefallen. So treffen wir hier nicht nur auf düstere Keyboards, treibende Gitarren sprich fette Riffs, abwechslungsreichen Gesang und wuchtige Drums, sondern auch auf klassische Klaviereinlagen, leicht bluesige female Vocals (erinnert ein wenig an "Spirit carries on" von DREAM THEATER) und perfekt ausgearbeitete Spannungsbögen. Der wohl vielschichtigste Song auf dem Album.
Unforgivable Sin:
Der Rausschmeißer auf diesem Album. Das Stück wird von sehr melodischen Gitarren eingeleitet wobei man in der Strophe sich nicht davor scheut sogar eine Harfe einzusetzen. Der Gesang erinnert stark an eine Jon Oliva (SAVATAGE) zu "Hall of the Mountain King" Zeiten, was bedeutet, dass uns zum Schluss der Abschied noch einmal richtig schwer gemacht wird.
Soviel zum heutigen Tag. Ich muss sagen, dass mir "Recreation Day" schon jetzt, nachdem ich mir das Album 4 mal angehört habe, relativ sehr gut gefallen hat und auch einiges hängen geblieben ist. Allerdings mag ich noch nicht alles an diesem Album, aber ich bin mir sicher, dass dies in den nächsten Tagen noch folgen wird.
SasH
, 10 Punkte
04.03.03
Ich muss ehrlich zugestehen, dass ich heute das Album nur einmal anhören konnte, da ich am Abend nach der Arbeit recht bald mit Hage und Joe mich in Richtung Höfingen bei Leonberg begab, um mir dort ein Konzert mit SPAWN OF POSSESSION, DISAVOWED, MANGLED und VILE anzuschauen. Doch dieser einzige Durchgang vorher genügte wieder um einige Meinungen von gestern zu festigen. Das Titelstück "Recreation Day" ist echt ein Hammertrack und vor allem die Backing Chöre fressen sich echt ins Gehör ein. Doch auch das ruhigere "I´m sorry" gefällt mir immer besser. Doch morgen Abend werde ich mich dem Album etwas mehr widmen.
SasH , 10 Punkte
05.03.03
Heute habe ich es doch tatsächlich geschafft mir das Album ganze 2 mal reinzuziehen. Auf alle Fälle gefällt mir die Scheibe mittlerweile immer besser. Es manifestiert sich meine Meinung, dass "Recreation Day" das wohl beste Stück auf diesem Longplayer ist, doch auch "As I lie here bleeding" gefällt mir immer besser und kommt verdammt nahe an das Titelstück ran! Mir fällt auf, dass "Visions" mir immer erst ab Einsetzen der Keyboards gefällt. Ich denke mal, dass das Tasteninstrument schon eine bedeutende Rolle bei EVERGREY spielt und nicht nur zur Untermalung dient! Zusätzlich drängt sich das ruhigere "Fragments" mehr in den Vordergrund, wobei mir hier vor allem die melancholischen Elemente am besten gefallen.
SasH , 10,5 Punkte
07.03.03
Resümee:
Gestern, gönnte ich mir dann auch endlich mal eine Pause, da ich zum einen verdammt spät aus dem Büro kam und zum anderen ich noch eine Menge anderer CDs habe, die auch unbedingt gehört werden wollen.
Dennoch bin ich mir heute sicher ein endgültiges Resümee zum 4ten Langeisen von EVERGREY abliefern zu können. "As I lie here bleeding" und "Recreation Day" sind nun definitiv meine Lieblingstracks auf dieser Scheibe, dicht gefolgt von "The Great Deceiver", "End of your Days", "I´m sorry", "Fragments" und "Darkest Hour". Wie ihr merkt, habe ich jetzt schon fast alle Songs aufgezählt. Dies soll nicht heißen, dass die anderen Nummer schlechter sind, bei weitem nicht, denn ich denke, dass so manch ein anderer sicherlich diese ebenso geil findet, wie ich meine persönlichen Favoriten. Seltsamer- oder sollte ich erfreulicherweise sticht auf einmal das anfangs eher unauffällige "Unforgivable Sins" in den Vordergrund. Was ich anfangs als einfallslos und sogar ein wenig abhandelte klingt nun irgendwie um einiges facettenreicher und vor allem düsterer, was mir doch zunehmend gefällt.
Natürlich, merkt man schon zu Beginn, was für eine enorme Stärke und Emotion in diesem Album steckt und kann ich an einer Hand abzählen, dass "Recreation Day" nach einigen Durchläufen erst so richtig zünden wird. Deswegen schmeißt nicht gleich die Flinte ins Feuer, wenn euch die Scheibe beim ersten Mal nicht gleich gefällt, sondern gebt ihr noch mal ne Chance, denn sie ist es auf alle Fälle wert!
SasH , endgültige 11 Punkte
weitere Reviews
Die Songs:
1. | The Great Deceiver |
2. | End Of Your Days |
3. | As I lie Here Bleeding |
4. | Recreation Day |
5. | Visions |
6. | I´m Sorry |
7. | Blinded |
8. | Fragments |
9. | Madness Caught Another Victim |
10. | Darkest Hour |
11. | Unforgivable Sin |
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