D- Album |
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Meine schwedische Lieblings Death Metal Band
DISMEMBER meldet sich mit einem neuen, unbetitelten Album zurück. Leider ist es
auch das erste ohne Drummer Fred Estby, der sich mittlerweile mehr um seine
Familie kümmern will. Als Ersatz für ihn ist mittlerweile mit Thomas Daun ein
mehr als fähiger Stöckchenschwinger gefunden worden, der den typischen Stil sehr
gut erhalten hat.
Allerdings gefiel mir das neue DISMEMBER Album beim weitem nicht so gut wie
zuvor „The God that never was“. Lag es vielleicht daran, dass die Schweden anno
2008 wieder etwas rauer und wilder, gar ungestümer klingen, als die letzten
Jahre? Fakt ist, dass Songs wie z.B. „Under a Bloodred Sky“ sehr stark an die
Frühphase der Elchschlächter erinnern. Unweigerlich denkt man dabei an solch
glorreichen Alben wie das famose Debut „Like an everflowing Stream“ oder das
ebenso grandiose Nachfolgealbum „Indecent & Obscene“. Vor allem die göttlichen
Harmonien in diesem Song sind abermals absolut herausragend! Ein würdiger
Nachfolger von Songs wie „On frozen Fields“, „Tragedy of the faithful“ oder
„Time heals Nothing“.
Ich finde es schon erstaunlich, dass DISMEMBER nach all den Jahren absolut
nichts an ihrer Intension eingebüßt haben. Im Gegenteil, denn manchmal hat man
den Eindruck, dass die Incarnation des Schweden Tods noch ne Schippe drauf
gelegt haben. Bestes Beispiel hierfür auch der Song „Legion“, bei dem Matti
keift, als wenn ihn der Hass von innen zerfressen würde. Absolute
Hammerperformance! Noch ein Beispiel gefällig? Dann hört euch mal „To end it
all“ an… der Song beginnt mit einem megabrachialen, fast schon trashigen Riffing,
dass man eigentlich sofort Blastbeats erwartet. Doch würde das wiederum nicht
wirklich zu DISMEMBER passen. Dafür werden hier wieder einige Mega-Harmonien
geboten, wobei erneut das Solo von David Blomqvist allererste Sahne geworden
ist, das nur noch vom Twin-Lead am Schluss übertroffen wird. Göttlich!
Doch gibt es auf dieser Langrille nicht nur Knüppelsongs, denn mit „Death
conquers all“ gibt es gleich zu Beginn eine sehr abwechslungsreiche Nummer, die
vor allem durch viele Soundeffekte zu begeistern weiß. Oder nehmen wir das
Groovemonster „The Hills habe Eyes“, dass wie eine schnellere Version von „Casket
Garden“ (vom oftmals unterschätzen „Massive Killing Capacity“ Album) klingt. In
eine ähnliche Spur tritt das wohl jetzt schon zum erfolgreichen Live-Garanten
avancierte „Europa burns“, bei dem vor allem der Refrain zum mitgröhlen
animiert. Sehr ungewöhnlich düster, ja fast sogar makaber ist „Black Inn“
ausgefallen, der mit seiner Spielzeit von 6:24 Minuten zugleich der längste Song
auf dem Silberling ist und sehr viel Abwechslung bietet. Von doomigen Riffs bis
Up-Tempo Schweden Death über harmonischen Gitarren ist hier alles dabei.
Allerdings gibt es mit „Combat Fatigue“ auch eine eher schwächere Nummer, die
sehr stark die AUTOPSY Einflüsse durchschimmern lässt und lediglich durch seine
kurze Spielzeit von nicht einmal zweieinhalb Minuten aufzufallen weiß.
Im Übrigen wurde „Dismember“ (nennen wir das Album einfach mal so) nicht wie
gewohnt im „Das Boot“-Studio von (Ex-) Drummer Fred Estby aufgenommen. Nach
langer Zeit wechselte man wieder die Aufnahmehallen und beehrte stattdessen die
B.A.S. Studios mit Produzent Nico Elgstrand, der hier ebenfalls den typischen
DISMEMBER Sound hinzaubern konnte. Wie üblich heißt das: No triggered Drums!
DISMEMBER Fans werden aber erneut nicht von ihren Helden enttäuscht sein. Sollte
es tatsächlich noch einen Banausen geben, der auf Schweden Tod steht, aber Matti
Kärki und Co. immer noch nicht kennen sollte: Schäm dich!! Sofort kaufen, aber
z.z.!!
SasH, 10,5 Punkte
sonstige Benotung: Hage, 9,5 Punkte
Auch wenn DISMEMBER meiner bescheidenen Meinung nach noch keinen vollständigen Longplayer veröffentlicht haben, der das Prädikat Klassiker verdient, so sind sie doch stets ein Garant für beste Death Metal Unterhaltung. Da macht auch das mittlerweile achte Album der Schweden keine Ausnahme. Sechs Halbtöne tiefer ist die Welt halt noch in Ordnung und so machen DISMEMBER das, was sie am besten können, nämlich eingängigen, brutalen Death Metal, der unverzüglich ins Beinkleid geht, zum Biertrinken und Kopfschütteln einlädt! Die in den letzten Jahren vermehrt aufgetretenen MAIDEN Einflüsse sind auch auf dem neuen Langeisen vorhanden, nerven allerdings nicht, sondern tauchen nur gelegentlich bei einigen sehr feinen Leads auf. Überhaupt ist das Album bei aller gebotenen Abwechslung in Sachen Tempo wieder eine Spur brachialer ausgefallen. Die Produktion ist sehr gitarrenbetont, oldschoolig, genügt aber gehobenen Ansprüchen. Man kann von einem geradezu typischen DISMEMBER Album sprechen und das ist durchaus als Kompliment zu verstehen.
Andreas, 9 Punkte
weitere Reviews
Hate Campaign (Re-Release)
Death Metal (Re-Release)
Massive Killing Capacity (Re-Release)
Indecent & Obscene (Re-Release)
Pieces (Re-Release)
Complete Demos (Re-Release)
Die Songs:
01. Death Conquers All
02. Europa Burns
03. Under a Bloodred Sky
04. The Hills Have Eyes
05. Legion
06. Tide of Blood
07. Combat Fatigue
08. No Honor in Death
09. To End It All
10. Dark Death
11. Black Inn
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