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Inhalt:
Am 6. November 1993 flimmerte die erste Folge von "RTL Samstag Nacht" über die Mattscheiben. Die Comedians Wigald Boning, Tanja Schumann, Stefan Jürgens, Olli Dittrich, Sabine Aulmann, Mirco Nontschew und Esther Schweins sowie das Produzenten-Gespann Hugo Egon Balder und Jacky Dreksler präsentierten eine bis dahin in Deutschland ungeahnte Form der TV-Comedy, die über Nacht zum Fernsehkult wurde.
Bei "Zwei Stühle, eine Meinung" begrüßt Wigald Boning u. a. Boris Becker, Franz Beckenbauer, Michael Jackson, Schumi und Kiezlegende Mike Hansen - alle genial gespielt von Olli Dittrich. Stefan Jürgens und Mirko Nontschew glänzen als Rudi und Ali - die Gebrüder Mente. Die haarsträubenden "Samstag Nacht News" werden mit dem Neuesten vom "Spocht" sowie "Wetter Wetter Wetter" abgerundet. Dittrich präsentiert in "Olliwood" das neueste aus der Traumfabrik, z. B. "Schimmel über Berlin" oder "Kampfhund Galactica" und Herr Boning lädt ein in "Wigalds Welt".
Auch musikalisch wird viel geboten: Esther Schweins moderiert als Kristiane Kacker das Musikmagazin EmTiVie, die Doofen singen "Doof bleibt Doof", "FKK" und "Toastbrotbaby"... und Helge Schneider garniert seinen überlangen Auftritt als Doc Snyder mit "Katzeklo" und dem "Butter-Song".
Anfang/Mitte der 90er klaffte in Deutschland ein echtes Comedy-Loch, nachdem Otto etwas kürzer trat, eigentlich nur Helge innovativ und beharrlich seine eigene Welt darstellte und zwar mehr und mehr Erfolg einheimste, aber doch nie wirklich Mainstream war und die Gesundschrumpfung der zuvor allzu sehr auf Klamauk und Slapstick basierenden Szene im vollen Gange war.
Doch genau in diese Zeit hinein entfesselte ein gewisser Hugo Egon Balder eines der besten und sicherlich innovativsten Comedian-Formate, die Deutschland je gesehen hat. Klar beeinflußt vom US-amerikanischen Vorbild "Saturday Night Live", waren es vor allem die bislang eher weniger bekannten Protagonisten von "RTL Samstag Nacht", die den einzigartigen Reiz und die genialen Momente ausmachten. Eine Show am Samstag Abend ist perfekt platziert. Eine Show bei der Künstler und Musikgruppen auftreten und dazwischen immer wieder live oder auch mal aufgezeichnet Sketche der bissigsten und intelligentesten Art zum Zug kommen, das ist schlicht großartig!
Seien es durch die von Beginn an vertretenen "Samstag Nacht News" (frei nach und eine deutliche Hommage an "Rudis Tagesshow"), "Zwei Stühle, eine Meinung" (Boning als Interviewer und Dittrich als Interviewter Gast...ständig in neue bekannte, oder auch neu erfundene Charaktere schlüpfend), "EmTiWie" (die grandiose und bildhübsche Esther Schweins als Kristiane Backer), "Zellawie Monnamie" (tolle Wortspiele, diente ziemlich sicher als Vorbild für die "Die drei von den Kastagnetten" und "Bully und die Tapete" bei der Bullyparade), "Olliwood" (Dittrich mit teils grandiosen Film-Persiflagen, wie u.a. "Kampfhund Galactica" oder "Ben Uhr"), "Gebrüder Mente" (mal geniale, mal debile Sketche mit Mirko Nontschew und Stefan Jürgens, mit einem seltsamen Frosch, der immer aus dem Off einmal reinquakt!) oder "Wigalds Welt" (Boning als fliegender Reporter mit wechselnd unmöglich, urgenialer Gardorbe, der die Welt gern mit blankem Stuss und Blödsinn erklärt) oder einige der anderen stets spontan und spritzig wirkenden Sketche...es war schnell klar, daß hier ein Format vorlag, das für höhere Weihen bestimmt war.
Im Laufe der ersten Staffel entwickelten sich auch Wigalds und Ollis immer wieder auftretende Spaßband DIE DOOFEN so richtig zum Standard, ehe sie schon bald via "Mief" so richtig auch in den Charts durchstarteten. Auch Olli Dittrichs Alter Ego "Dittsche" kam bereits in der ersten Staffel zum Zug! Wow, Respekt!
Tja, und dann gibt es in der ersten Staffel auch noch schöne, tolle und lustige Gäste wie Helge Schneider (führt u.a. "Operette für eine kleine Katze" vor...GENIAL!!!), Rüdiger Hoffmann, Tom Gerhardt, Rudi Carrell, Dieter Nuhr oder Howard Carpendale...ein rundum toller Einstieg für dieses grandiose, aus heutiger Sicht wegweisende Comedy-Format!
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Gesamtwertung: Hage, 12
Punkte
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