P - Album


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Band: PUNGENT STENCH
Titel: Ampeauty
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.pungentstench.net
Stil: Death Metal
VÖ:  06.09.04
Spieldauer: 10 Tracks / 57:28 min.

 

Um mal gleich all denjenigen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die jetzt schon vorfreudig nach dem neuen STENCH Album schreien und lechzen, sag ich’s gleich vorweg: Auch mit dem cool betitelten 'Ampeauty' schaffen es die Öschi-Sickos nicht, an ihre alte Schandtaten heranzukommen. Dabei sieht alles auf den ersten Blick so gut aus. Der Sound ist wieder dreckiger und rotziger, nicht mehr so überproduziert wie beim 'Masters of Moral….'-Flop, auch der Rock’n Roll hat wieder mehr Einzug in die Kompositionen der Österreicher gefunden und sogar einige Knüppelparts in Anlehnung an die guten, alten Tage sind vorhanden. 'Ampeauty' klingt im Prinzip wie 'Club Mondo Bizarre' mit einigen alten Trademarks sowie einigen moderneren Anleihen des letzten Studioalbums. Hört sich gut an, oder? Ist es aber nur bedingt, denn was den Songs fehlt, ist eindeutig der nötige Biss, der die Alben vor dem Split so unwiderstehlich gemacht hat. Heutzutage verlieren sich STENCH etwas in zu langen Kompositionen (zwischen fünf und acht Minuten), die zwar mit coolen Riffs und vielerlei Ideen gespickt sind, wie zum Beispiel die fast schon reinrassigen Doom Metal Passagen in „The Passion of Lucifer“, geile 70ies mäßigen Solos oder auch mal etwas Retro-Geknüppel ("Same Shit - Different Asshole" – bester Song der Scheibe), dennoch bleibt zuwenig hängen und der richtige Kick bleibt größtenteils aus. Keine Hits wie „Klister Boogie“ oder „Shrunken and mummified Bitch“ in Sicht, leider. Dennoch möchte ich nicht behaupten, dass die Österreicher mit „Ampeauty“ ein schlechtes Album abgeliefert haben, denn wenn man sich ein wenig mit der Scheibe auseinander setzt, kristallisieren sich zum Beispiel mit „Got MILF“ oder dem mit einem Intro aus „Hellbound: Hellraiser 2“ versehenen „Apotemnophiliac“ gute, rockende Songs heraus, die auch Spass bereiten können – wenn man die nötige Geduld aufbringt. Einfach machen es PUNGENT STENCH dem geneigten Hörer auf keinen Fall, was sich vor allem bei den alten Fans als Schuss in den Ofen herausstellen könnte. Musikalisch ist alles im grünen Bereich, vor allem das facettenreiche Schlagzeugspiel weiß sowohl bei groovigen Passagen als auch mit coolen Breakspielereien zu begeistern. Ebenso muss man Schirenc und Co. attestieren, mal wieder ein Händchen für kontroverse Artworks gehabt zu haben, auch wenn es dieses mal weniger offensichtlich provokant ausgefallen ist.
Fazit: Mit 'Ampeauty' liefern die Kult-Sickos zwar ein weiteres gutes, grooviges und rockiges Death Metal Album ab, dass momentan so ziemlich alle dieser Groovy Death Metal und Death’n Roll Bands wie SIX FEET UNDER und vergleichbaren Schrott ziemlich alt aussehen lässt, kommen aber dennoch nicht an ihre alten Kultwerke heran. Reinhören sollten dennoch sowohl die alten als auch die jungen Fans, denn ein paar Schmankerln haben STENCH immer im Gepäck!

Phil, 9,5 Punkte

 

Wat is´n nu los? Nach dem zwar coolen, aber doch sehr technischen und eher ungewohnten Comeback mit ’Masters Of Moral - Servants Of Sin’ vor zwei Jahren, das rein verkaufstechnisch total in die Hose ging, haben die Öschi-Sickos wieder Kurs auf die alten Tage eingeschlagen. Man mag nun darüber denken wie man will, aber ich denke das Gros der PUNGENT STENCH-Fanschar dürfte diese Entwicklung sehr begrüßen. Die Rückbesinnung beginnt schon beim roheren, trockeneren Sound, zieht sich durch’s deutlich groovigere und simpler gestrickte Songwriting und findet seine Vollendung beim altbekannten rüden Charme und textlich derben Humor („Her cunt was dry like Arizona“). Im ’Club Mondo Bizarre’-Style gehalten, zünden die größtenteils im schleppenden Mid-tempo angesiedelten Songs zunächst eher dem Tempo angepasst weniger und wirken gar etwas sperrig. Jedoch spätestens beim durch ein cooles ’Hellbound - Hellraiser II’-Sample eingeläuteten, rumpelig abgehenden ’Apotemnophiliac’ klingelt´s so richtig im Gebälk, was durch die beiden genialen ’Same Shit - Different Asshole’ (Killerriff + räudig as fuck) und ’Fear The Grand Inquisitor’ (mit obergeilem Sample/Melody-Part) am Ende der Scheibe noch untermauert wird. Hier hat sich der bizarre Club verabschiedet und man agiert eher in ’Dirty Rhymes And Psychotronic Beats’-Sphären. Ich denke PUNGENT STENCH sind zurück auf dem richtigen Weg und wenn man die nicht zu verheimlichenden Schwächen zu Beginn noch ausmerzt, dürfte gar ein Werk auf ’Been Caught Buttering’-Niveau im Bereich des Möglichen sein.

Hage, 9,5 Punkte

 

weitere Reviews : Masters Of Moral - Servants Of Sin

 

Die Songs:

 

1. Lynndie (She-Wolf of Abu Ghraib)
2. Invisible Empire
3. The Amp Hymn
4. The Passion of Lucifer
5. Got MILF?
6. Human Garbage
7. Apotemnophiliac
8. No Guts, no Glory
9. Same Shit - Different Asshole
10. Fear the Grand Inquisitor



 

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