P - Re-Release-Album |
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Eine Wiederveröffentlichung die definitiv Sinn macht, stellt „Stupid Dream“ dar. Erstens ist das „Breakthrough“-Album der Mannen um Steven Wilson im Original mittlerweile in vielen Ländern (Deutschland blieb da mal wieder etwas zurück) fast schon eine gesuchte Rarität und zweitens stimmt hier das Gesamtpaket, aber dazu später mehr. Zwischen zwei regulären Alben, den Arbeiten an der ersten Live-DVD, ausgedehntem Touren und Labelwechsel (das nächste Album wird via Roadrunner veröffentlicht) fand Steven Wilson also Zeit, nochmals Hand an dem 99er-Werk anzulegen und präsentiert uns einen fulminanten Stereo-Mix, der es schon auf der schnöden CD dieses Doppelpacks wahrlich in sich hat. Für die PORCUPINE TREE-Fans der ersten Stunden war „Stupid Dream“ damals eine ziemliche Herausforderung, denn nach den PINK FLOYD-lastigen Erstlingswerken Marke „The Sky moves Sideways“ und den Psychedelic / Trance-Ausflügen à la „Signify“ vollzog Mastermind Steven Wilson einen radikalen Schnitt und ließ sich von britischen 80er-Jahre Popbands ebenso beeinflussen wie von moderneren Brit-Pop-Combos. Die Songs waren durch die Bank kompakter und straffer arrangiert, ohne aber über Jahre gewachsene Trademarks der Band, wie zum Beispiel tonnenschwere Melancholie und aufwendige Instrumentierung zu vernachlässigen. Was damals zu Unrecht vielleicht als „Ausverkauf“ kritisiert wurde war im Endeffekt für PORCUPINE TREE ein gewaltiges Risiko, begab man sich doch in die Gefahr seine besonders im südeuropäischen Raum ansehnliche Fanschar zu vergraulen, was zum Glück mitnichten der Fall war. Und so erfreute man sich allerorten an mittlerweile zu den Klassikern der Band zählenden Übersongs wie dem Weltklasse-Opener „Even Less“, der von einem packenden Refrain und grandioser Melodieführung getragen wird, dem locker-flockigen „Piano Lessons“ mit seinem unwiderstehlichen Pop-Appeal oder dem genialen Instrumental „Tinto Brass“ mit seinem smarten Tanzflächencharakter. Aber auch der ganze Rest der Scheibe hat es in sich, Melancholie-Bomben wie das überragende „Don`t hate me“ (inklusive Gänsehaut-Saxophonsolo) und der abschließende Downer „Stop Swimming“ haben mir schon vorzüglich so manchen verregneten Nachmittag weiter vermiest. „Even Less“ besitzt eine gleichzeitig verträumte, manchmal aber auch wütende Atmosphäre die nur sehr schwer zu fassen ist und sich dem Hörer erst nach mehrmaligem Genuss in seiner Gesamtheit erschließt. Darüber hinaus wartet das Album noch mit einer Reihe von gelungenen Soundgimmicks auf die mit dem neuen Mix erst in vollem Glanz erstrahlen. „Stupid Dream“ ist der perfekte Brückenschlag zwischen alternativen Rocksounds und anspruchsvoller Instrumentierung, angereichert mit tonnenschweren Emotionen und läutete eine neue griffigere Ära im PORCUPINE TREE-Kosmos ein, welche auf den folgenden Alben „Lightbulb Sun“ und vor allem „In Absentia“ zur Perfektion gebracht wurde.
Apropos Glanz, der tritt noch mehr zutage bei der zweiten Disc, bei der es sich um eine DVDA im 5.1 Surround-Mix handelt und die von jedem handeslsüblichen DVD-Player abgespielt werden kann, das Raumklang-Erlebnis von „Stupid Dream“ ist eine wahre Wonne und wird von einer unglaublichen Wucht geprägt. Besonders Chris Maitland`s akzentuiertes Drumming lebt in seiner vollen Größe auf, ist schon schade dass der Mann nicht mehr an Bord ist. Als würde der Soundgewinn nicht alleine schon reichen gibt es in Form der fast viertelstündigen Komplettversion von „Even Less“ (Wahnsinn!!) und „Ambulance Chasing“ (prima) noch zwei Bonustracks, sowie das Video zur Singleauskopplung „Piano Lessons“ (derer gab es drei, außerdem waren dies die ebenfalls sehr eingängigen „Pure Narcotic“ und „Stranger by the Minute“, schade, dass es hier keine Clips gibt) und eine Photo Gallery. Des weiteren wurde der Re-Release auch noch mit einem komplett überarbeiteten Artwork ausgestattet und kommt im edlen Pappschuber daher. Für eine DVD sicher viel zu wenig, als CD-Re-Release aber „value for money“ und unverzichtbar. Der DVD-Einwand deswegen weil mir der Endpreis unbekannt ist und ich hoffe dass er sich in (CD-) Grenzen hält. Wer „Stupid Dream“ noch nicht sein eigen nennt sollte endlich zuschlagen.
Texas, 11,5 Punkte
sonstige Reviews: |
Deadwing |
Recordings |
Die Songs:
CD (2005 Stereo Mix): |
DVD-Audio: |
1. Even Less 2. Piano Lessons 3. Stupid Dream 4. Pure Narcotic 5. Slave Called Shiver 6. Don`t Hate Me 7. This Is No Rehearsal 8. Baby Dream In Cellophane 9. Stranger By The Minute 10.A Smart Kid 11.Tinto Brass 12.Stop Swimming |
5.1 Surround Sound and High Resolution 24-bit Stereo Version of Tracks from Disc 1 plus: - Ambulance Chasing (5.1 mix) - Even Less (full length version, 5.1 mix) - Piano Lessons (Video) - Photo Gallery |
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