M - Album


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Band: MADDER MORTEM
Titel: Deadlands
Label: Century Media
Homepage: www.maddermortem.com
Stil: Avantgarde Emotional Metal
VÖ:  21.10.2002
Spieldauer: 10 Tracks / 57:09 min.

Wie die Situationen sich doch gleichen! Vor knapp eineinhalb Jahren saß ich hier um zu versuchen, ‘All Flesh Is Grass‘, das zweite Album der norwegischen Extravaganza-Metaller MADDER MORTEM, in Worte zu fassen. Als ob dies damals nicht schon schwer genug gewesen wäre, konnten die Skandinavier mit ihrem Drittwerk das Kunststück vollbringen, die Vielschichtigkeit und Komplexität des Vorgängers noch einmal zu steigern. So kenne ich wahrlich keine zweite Band, die es wagt, Prog, Gothic, Doom, tiefer gestimmten Modern-Groove, Jazz und Avantgarde miteinander zu vermengen, und dabei nicht fürchterlich scheitert. Die Jungs und allen voran Frontmagierin Agnete Kirkevaag (ihre tiefe und einzigartige Stimme überragt alles!) erzeugen auf ‚Deadlands‘ eine Atmosphäre, die nicht nur einem Meer der Gefühle gleicht, sondern stets auch um Ausgeglichenheit bemüht ist. Auf pure Verzweiflung folgt Hoffnung, Depressionen werden mal gefühlvoll, mal wütend bekämpft. Man höre sich nur mal den zehnminütigen Meilenstein ‘Resonatine‘ mit der kompletten Emotionen-Palette, das bezaubernde und betörende ‘Rust Cleansing‘, das sowohl mit jazzigen Bassläufen, als auch mit NuMetal-igen Riffings und einem latenten THE GATHERING - Touch auftrumpft, oder das wie eine symbolische Predigt anzusehende ‘Jigsaw (The Pattern & The Puzzle)‘ (proggy, gefühlvoll, abstrakt, verstörend,...) an, dann erhält man einen perfekten Überblick über alle Facetten des MADDER MORTEMschen Schaffens. Für den Einstieg allerdings sollte man besser auf den leichter zugänglichen Hit-Opener ‘Necropol Lit‘ zurückgreifen, und sich so mit diesem Virus infizieren. Aber auch die sonstigen Mega-Songs auf 'Deadlands' sind nicht zu vergessen: Sei es das psychotische, leicht an FEAR OF GOD erinnernde Intro 'Enter', das schräge, beschwörende und irgendwie schlangentänzerisch anmutende 'Omnivore', das sich unaufhörlich steigernde, betörende Konglomerat aus DEAD CAN DANCE - Charme und avantgardistischen GATHERING - Parts 'Faceless', das mit einem leichten Independent - Touch beginnende und immer härter und swingender werdende 'Distance Will Save Us' mit seinem doch sehr schräg anmutenden Chorus, das gefühlvolle, doomig betouchte THE THIRD AND THE MORTAL - mäßige 'Silverspine', oder aber das Gefühl und Verzweiflung pur reflektierende Titelstück. Wann und ob überhaupt jemals der Punkt erreicht wird, an dem sich die volle Pracht und Bedeutung dieser Scheibe darlegt, das kann ich nicht sagen, da sich auch selbst nach dem zwanzigsten Durchlauf (!!!) noch neue Details und Eigenheiten offenbaren. Fans, die sich einen atemberaubenden Mix solch unterschiedlicher Bands wie THE GATHERING, ULVER, THE THIRD AND THE MORTAL, KORN oder FEAR OF GOD mit Prog und Doom vorstellen können, die kommen an diesem beschwörenden Schlangentanz kaum vorbei. ‘Deadlands‘ könnte DAS wegweisende Album der Zukunft sein! Abstrakt, verstörend, gefühlvoll, aggressiv – VERDAMMT GROSS!!!

Hage, 12 Punkte

 

hier geht´s zum 'All Flesh Is Grass' - Review

 

Die Songs:

 

1. Enter
2. Necropol Lit
3. Omnivore
4. Rust Cleansing
5. Faceless
6. Distance Will Save Us
7. Silverspine
8. Jigsaw (The Pattern & The Puzzle)
9. Deadlands
10. Resonatine


 

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