H - Album


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Band: HOLY MOSES
Titel: Strength, Power, Will, Passion
Label: Armageddon Music
Homepage: www.holymoses.de
Stil: Thrash Metal

VÖ: 23. Mai 2005
Spieldauer: 12 Tracks / 66:06 min.

 

Eigentlich dachte ich immer, dass Gitarrist, Produzent und Songwriter Andy Classen genauso fix zu HOLY MOSES gehört wie Frontröhre Sabina mit ihrem unvergleichlichen Organ. Aber nachdem nun das erste MOSES-Album komplett ohne ihn entstanden ist, muss ich zugeben, dass die Band ohne ihn mindestens genauso gut funktioniert, wenn nicht sogar besser. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass "Strength, Power, Will, Passion" ein derart cooles Scheibchen geworden ist. Ein fettes Riff jagt das nächste, Sabina grölt so gut wie schon lange nicht mehr, und die Songs sind trotz aller Power und Härte abwechslungsreich und klingen frisch. Klar ist natürlich, dass HOLY MOSES keine sonderlich innovative Band ist, die sich ständig weiterentwickelt und neue Horizonte erforscht, aber innerhalb ihres Stil - dem schnörkellosen und rifflastigen Thrash Metal - machen sie ihre Sache sehr ordentlich und durchaus mit einigen Ideen, die man ihnen nicht unbedingt zugetraut hätte. Die melodische Lead-Gitarre bei "Symbol of Spirit" gehört ebenso dazu wie das ganz dezente Hintergrund-Keyboard bei "Examination". Pure Thrashgrananten gibt's natürlich auch wieder zuhauf, z.B. den Opener "Angel Cry", das Doublebass-Gewitter "I will" oder das abschließende, etwas an die "World Chaos"-Phase erinnernde "Say goodbye". Letzteres ist übrigens keinesfalls 25 Minuten lang, sondern hört nach guten 4 Minuten auf und präsentiert sich dann in fast 20-minütiger Stille; kurz vor Ende der CD gibt's dann noch einen alten deutschen Ohrwurm in MOSES-Manier zu hören - der Effekt dieses langgezogenen Stücks liegt darin, dass man im gesamten auf genau 66:06 Minuten Spielzeit kommt. Na, klingelt's? Und das ist auch eines der wenigen Probleme der Scheibe, denn diese Effekthascherei samt dem Artwork mit umgedrehtem Kreuz und Pentagramm finde ich bei HOLY MOSES doch etwas platt und anbiedernd an den Black Metal-Trend, auch wenn HOLY MOSES in der (frühen) Vergangenheit sicherlich ein düsteres Image und ebensolche Texte hatten. Davon abgesehen hat mich "Strength, Power, Will, Passion" doch sehr positiv überrascht und mir gezeigt, dass mit dem deutschen Thrash-Urgestein nach wie vor schwer zu rechnen ist.

 

Joe, 9,5 Punkte

 

Dieser Tage erfreuen uns HOLY MOSES wieder mit einem neuen Studioalbum. Und erfreuen ist genau da richtige Wort! Denn 'Strength, Power, Will, Passion' ist ein Höllenklöppel vor dem Gehörnten geworden, mit dem ich nun wirklich nicht gerechnet hätte. Alleine das Opening-Triple „Angel Cry“, „End Of time“ und Symbol of Spirit“ lässt den geneigten Thrasher nervös mit den Hufen scharren…Meine Fresse, fliegt hier die Kuh. Bemerkenswert an dem Album ist die Tatsache, das diesmal Ex-Gitarrist Andy Classen keinen einzigen Griffel im Spiel hatte. Axtschwinger Michael Hankel hat die komplette Musik komponiert. Der Typ hat sich den alten MOSES-Stil so heftig geil draufgeschafft, dass es nur so raucht! Echt Leute, 'Strength, Power, Will, Passion' ist der ultimative Nachfolger vom Geniestreich 'Finnished With The Dogs' geworden. Und Holy Sabina brüllt und röchelt mehr denn je den Großteil der männlichen Grunzbarden in Grund und Boden! Und die Songs erst, kein simples Rumgebolze, aber auch kein Gefrickel. Da bleibt ein Riff auch mal länger im Raum stehen, wenn’s dem Zweck dient! Dazu diverse griffige Sachen, wie das psychomäßige, an alte NASTY SAVAGE-Schoten erinnernde Gitarrenthema, welches sich durch „Examination“ zieht. Generell beißen sich die Stücke heftig im Gehör fest und schütteln einem headbangtechnisch die Schuppen aus den Haaren, dass man meint in ein Schneegestöber geraten zu sein. Lediglich die überlange Zwangspause vor dem Knaller „Say Goodbye“ ist unnötig wie die Hoden vom Papst. Immerhin gibt’s im Anschluss als Hidden-Track noch eine Speedversion des Henry Valentino-Smashers „Im Wagen Vor Mir“. Hierbei kotzt Sabina im Duett mit Tom Angelripper…Nicht übel, auch wenn mir persönlich die Version von DEN ARSCHGEFICKTEN GUMMIZOFEN (kein Scheiß, die heißen wirklich so!) einen Tick besser gefiel…Egal, Old-School-Thrasher legen die Ohren an, zücken die Geldbörse und besorgen’s sich…

 

Ralf, 10,5 Punkte

 

 

weitere Reviews:

"Disorder of the Order"  (Album 2002)

"Master of Disaster"  (Mini-CD 2001)

 

 

Die Songs:

 

1. Angel Cry
2. End of Time
3. Symbol of Spirit
4. Examination
5. I will
6. Space Clearing
7. Sacred Crystels
8. Lost inside
9. Death Bells II
10. Rebirthing
11. Seasons in the Twilight
12. Say goodbye


 

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