H- Album


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Band: HELLOWEEN
Titel: Rabbit don´t come easy
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.helloween.org 
Stil: Power Metal
VÖ:  12.05.03
Spieldauer: 12 Tracks / 61:07 min.

Was habe ich ich gefreut wie ein kleines Kind, als ich die neue Promo-CD von HELLOWEEN in der CD hielt. HELLOWEEN - Die Band, die damals 1990 gleich nach IRON MAIDEN kamen, quasi neben METALLICA eine der ersten Metal Bands überhaupt, die ich gehört habe. Doch seit ich mir damals bis zum umfallen "Live in the U.K." rein gepfiffen habe sind einige Jahre vergangen und bei den Kürbisköpfen hat sich einiges geändert. Eigentlich haben mir HELLOWEEN mit Andi Deris nie so richtig gefallen, bis ich "Rabbit don´t come easy" abgehört habe (und ich den anderen Releases noch mal ne Chance gegeben habe). Klar sind Michael Weikath und Co. mittlerweile nicht nicht mehr mit Releases wie "Walls of Jericho" oder "Keeper of the 7 Keys" zu vergleichen, aber merkt man hier doch deutlich, wie man sich wieder etwas mehr zu den Wurzeln zurück bewegt hat. Während auf "The Dark Ride" noch größtenteils die Stimmung doch sehr düster war und der Videoclip zu "If I could fly" schon fast im Gothic Sektor anzusiedeln war, hat man sich auf "Rabbit don´t come easy" wieder mehr der heiteren Seite gewidmet. So sprüht dem Hörer bereits beim Opener und der ersten Singleauskopplung "Just a little Sign" der Frohsinn ins Gesicht, wie auch beim darauffolgenden "Open your Life". Hier drückt vor allem der treibende Refrain gewaltig in die Magengegend und erinnert dabei oftmals an die "Better than Raw" Scheibe. Sehr schön sind auch wieder die genialen Twin-Guitar Soli, die schon so was wie ein Markenzeichen bei HELLOWEEN sind und leider auf der letzten Scheibe etwas untergingen. "The Tune" wirkt zunächst etwas unerklärlich seltsam, fügt sich aber nach mehreren Durchgängen hervorragend ein. Hier fällt mir zum ersten Mal auf, wie tight Mikkey Dee (MOTÖRHEAD) doch hier Schlagzeug spielt und für den ausgefallenen Mark Cross (der mittlerweile durch Stefan Schwarzmann (Ex-ACCEPT, EX RUNNING WILD, Ex-X-WILD) ersetzt wurde) eingesprungen ist. Dieser Song erinnert mich etwas an "Rise or Fall" ("Keeper of the seven Keys II"), hätte aber auch auf "Master of the Ring" oder "The Time of the Oath" stehen können. Mit einer indischen Sitar beginnend, fällt zugleich "Never be a Star" auf. Irgendwie erinnert mich das Stück fragmentarisch an einzelne Stück der "The Dark Ride" Scheibe, vor allem was die Arrangement anbelangt. Der Song hat aber auf alle Fälle etwas besonderes an sich, den man sicherlich auch sehr gut als Single auskoppeln könnte. Zwar beginnt "Liar" zu Beginn noch sehr fröhlich, doch soll sich dies bereits nach wenigen Sekunden ändern. So entwickelt sich der Track sehr brachial und brutal und erinnert dadurch sogar stark an "Push" ("Better than raw") und den Kultsong "Ride the Sky" ("Walls of Jericho"), ohne jedoch dabei den selben Kultstatus zu erreichen, den der "Walls of Jericho" bleibt definitiv unerreicht! Wieder orientalisch angehaucht beginnt "Sun 4 the World" (Hilfe, Hip Hop Schreibweisen im Metal!) und trotz des fröhlichen Titels hat der Song dennoch eine leicht melancholische Grundstimmung. Es liegt dabei wohl nahe, dass die Grundlage für diesen Song wohl die kürzlich beendeten Differenzen im mittleren Osten gewesen sein dürften. Sehr geiler Track, der wohl live sehr gut kommen dürfte, auch wegen des genialen Mitsing-Refrains. Mit "Don´t stop being crazy" hat man auch wieder eine sehr gefühlvolle Ballade auf die Scheibe gepackt. Das man dafür ein Händchen hat, haben HELLOWEEN in der Vergangenheit bereits genug bewiesen ("Windmill", "In the Middle of a Heartbeat", etc...). Hier gefällt mir besonders, dass solche zusätzlichen Untermalungen mit Hilfe von Klavier und Streichern, nicht zu sehr in den Vordergrund gedrängt wurden, sondern nur dezent betonen. Der nächste Song "Do you feel good" scheint mir ebenfalls etwas merkwürdig, versprüht aber auf alle Fälle wieder gute Laune. Allerdings gefällt mir hier der Drumbeat in der ersten Strophe nicht wirklich; hat was "Ich spiel seit 2 Monaten Schlagzeug"-mäßiges. Gott sei dank wurde dies dann aber in der zweiten Strophe abgestellt, sonst hätte ich Mikkey Dee noch erschlagen, hehehe. Cooler Song der von der Ausstrahlung an "Pink Pubbles go Ape" und "Master of the Rings" erinnert. Mit "Hell was made in Heaven" haben HELLOWEEN definitiv eine neue Live-Hymne erschaffen, die sie ab sofort konsequent in ihrem Live-Set behalten sollten. Sehr geiler Track, mit genialen Melodien, fetten Riffs und noch genialerem Mitsing-Refrain! Dampfhammer Power Metal, der einfach nur Spaß macht! Das sind HELLOWEEN wie sie sein sollen! "Back against the Wall" ist dafür wieder etwas düsterer ausgefallen und besticht durch einen treibenden 6tel-Beat. Der Song hat was an sich, was mir ab und zu BRAINSTORM durch den Kopf schwirren lässt (nein, nicht "Tear down the Walls"!). Auf alle Fälle ist in diesem Song (im Mittelpart) eines der genialsten Riffs / Melodien überhaupt enthalten! Mit "Listen to the Flies" ist HELLOWEEN kurz vor Schluss nochmal ein richtiger Volltreffer gelungen, der ebenfalls live sehr gut ankommen dürfte (Stichwort: Mitsingen!). Vor allem dominieren hier erneut die melodischen Gitarren. Leider ist mit "Nothing to say" auch ein kleiner Schwachpunkt vertreten, der zwar einige stärkere Momente hat, mit dem Reggae-Part allerdings gewaltig auf die Nüsse geht! Immerhin kann der ruhige Abschlusspart noch etwas herausreißen. Aber trotz "Nothing to say"  ist das Album sehr geil geworden. 12 Songs davon 11 Volltreffer, besser könnte man die Bewertung gar nicht argumentieren! Auch mit neuer Besetzung gehören HELLOWEEN immer noch zur Bundesliga der Power Metal Bands, was sie mit "Rabbit don´t come easy" wieder einmal bewiesen haben. Lasst euch von dem albernen Cover und Titel bloß nicht stören, denn hier zählt definitiv nur der Inhalt und der ist erste Sahne! 

 

SasH , 10,5 Punkte

weitere Reviews:

Keeper of the seven Keys - The Legacy

Mrs. God

Treasure Chest

 

Die Songs:

1. Just a little Sign
2. Open your Life
3. The Tune
4. Never be a Star
5. Liar
6. Sun 4 the World
7. Don't stop being crazy
8. Do you feel good
9. Hell was made in Heaven
10. Back against the Wall
11. Listen To The Flies
12. Nothing To Say


 

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