D- Album


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Band: DISILLUSION
Titel: Gloria
Label: Metal Blade
Homepage: www.disillusion.de 
Stil: David Lynch Metal
VÖ:  20.10.06
Spieldauer: 11 Tracks / 51:04 min.

 

Also ich weiß nicht, wer oder was die Leipziger geritten hat, nach dem grandiosen „Back to Times of Splendor“ Album solch’ ein seltsames Album zu veröffentlichen. Metal? Keine Spur! Progressivität? Wahrscheinlich, ich bin wohl zu doof dafür – denn ich schnalle einfach nicht deren Gedankengänge. Wie damals ULVER, die auch einen ähnlichen Quantensprung vollzogen haben, überall abgefeiert wurden und ich auch nicht folgen konnte. Das ist eher etwas für Elektrofreaks oder Ambientfans. Es rockt nicht und Hits kann ich auch keine ausmachen. Ich bin völlig fassungslos und betrauere eine der besten Progdeathkapellen, die dieses Land kannte. Sniff.

Ralf, 2 Punkte  


Also ich weiß ja nicht, was der Ralf da für ein Album gehört hat, aber das neue DISILLUSION Album kann das ja nicht gewesen sein. Es mag ja sein, dass das Trio nicht ganz an die Glanztaten der 3 vorigen Werke heranreichen, aber lediglich 2 Punkte ist schon arg unterbewertet. Ok, der Beginn von „The Black Sea“ ist nicht gerade der Reißer, aber dafür bieten die Jungs nach einiger Zeit eine sehr intensive und dichte Atmosphäre, wobei hier die Hooklines einfach genial sind. Vor allem der Refrain killt nur noch! Was vielleicht manchem negativ aufstößt, sind die vielen unmetallischen Elemente auf „Gloria“, vor allem seien hier die vielen Trip-Hop, Alternativ, Elektronik und Dark Wave Elemente genannt. Doch gerade das macht Stücke wie „Dread it“ (leicht Gothic angehaucht), „Avalanche“ (cooler Doublebass-Einsatz mit geiler weirder Atmosphäre) und das aggressive und treibende „The Hole we are in“. Alte DISILLUSION Fans dürften mit „Too many broken cease Fires“ wohl noch am ehesten was anfangen können, da man hier sehr deutlich „Back to Times of Splendor“ zitiert. Lediglich „Aerophonic“ geht nun wirklich nicht, da man hier zuviel Kontraste bietet und vor allem die Bläser nerven und „Lava“ hat einen wirklich beschissenen Zerrsound. Fans der alten Scheiben sollten lieber mehr als nur einmal hier reinhören. Aufgeschlossene Musikliebhaber dürften hier sich aber wohl eher angesprochen fühlen.

SasH , 8 Punkte

 

Keine Hits? Quatsch! "Eher was für Elektrofreaks und Ambientfans"? Auch Quatsch! Progressiv? Ja, mit Sicherheit, aber nicht in dem Sinne von YES, SPOCK´S BEARD, DREAM THEATER oder RUSH, sondern eher wie Ralf richtig schreibt, im avantgardistischen Sinne von ULVER, vielleicht auch in der Art von SYSTEM OF A DOWN. Klar, kann man da eventuell eher von Crossover oder Modern-Metal sprechen, aber Fakt ist doch letztlich, daß es völlig wurscht ist, wie man´s bezeichnet, denn es zählt einfach, daß wir hier die wohl ungewöhnlichste deutsche Metalband von absolut internationalem Niveau vor uns haben, die nicht zu unrecht und ohne dies negativ zu meinen als deutsche SYSTEM OF A DWON durchgehen, sowohl von der Hitträchtigkeit, als auch von der Innovation und Originalität her! Und wer ein zweites 'Back To Times Of Splendor' wirklich erwartet hatte, ist glaube ich nicht wirklich in der DISILLUSION-Materie zu Hause.

Wenn du, Ralf, offen  zugibst, daß du überfordert ist und schlicht dieser musikalischen Entwicklung nicht folgen kannst, dann hättest du auch entsprechend KEINE Bewertung abgeben dürfen, denn wie rechtfertigst du 2 Punkte? Und vor allem warum 2 und nicht 1, oder 3, oder 1,5 oder 0 oder 2,5???

Letztlich zählt bei 'Gloria', die schon von vornherein als "David Lynch on Metal" angekündigt wurde (da sollte einem jeden doch schon klar sein, daß man die Finger davon lassen sollte, wenn man einfach und simple Mucke hören will...), daß nach spätestens 3-4 Durchläufen fast jeder Song sich zu einem Hit erhebt. Der von SasH zurecht hochgelobte Opener 'The Black Sea' (was ein Hammer-Chorus!), das mit Black Metal-Riffing eingeleitete und dann sehr groovige 'Avalanche', der starke Titelsong, 'Lava', oder auch das von SasH so geschmähte Elektro-Ambient-Trance-Stück 'Aerophonic' (in etwa wie APHEX TWIN, nur straighter) - hier sind einfach unglaublich viele Perlen zu entdecken!

Hage, 11 Punkte

 

weitere Reviews:

Back to Times of Splendor

The Porter

Three Neuron Kings

 

Die Songs:

01. The black sea
02. Dread it
03. Don't go any further
04. Avalanche 
05. Gloria
06. Aerophobic
07. The hole we are in 
08. Save the past 
09. Lava
10. Too many broken cease fire 
11. Untiefen


 

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