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Die hessischen Ausnahmemusiker von DISBELIEF melden sich bereits anderhalb Jahre nach dem letzten Release "Shine" mit ihrem nunmehr 5ten Album "Spreading the Rage" aus der Versenkung zurück, obwohl man sich dank etlicher Live-Auftritte nicht in Vergessenheit fallen ließ.
The Beginning of Doubt (Intro)
Ein sehr düsteres und bedrückendes Intro, das sehr gut das Album einleitet und fließend in den ersten Track "Ethic Instinct" übergeht.
Ethic Instinct
Der eigentlich Opener des Albums und schon jetzt ein Kultsong. Meiner Meinung nach der wohl beste DISBELIEF Song überhaupt und perfekt als Live-Opener geeignet! Dank der Doublebass und dem knackigen Strophen-Riff sehr aggressiv gehalten. Hier merkt man auch den Abwechslungsreichtum von Sänger Jagger, der neben seinen einzigartig kranken Vocals auch einige spoken Words einfließen lässt.
To the Sky
Wie bereits "Ethic Instinct" ist auch "To the Sky" bereits durch einige Festival-Auftritte schon vorher bekannt gewesen. Irgendwie ist der Song sehr brachial (bei DISBELIEF ja nichts neues) und druckvoll ausgefallen. Gerade durch den erneuten Doublebass-Einsatz (nicht mit SLAYER und Konsorten zu vergleichen) wird dies zunehmend gesteigert, was aber durch den sehr melancholischen Refrain wieder entkraftet wird und somit für ein gesundes Gleichgewicht sorgt.
No more Lies
So richtig "traurig" und bedrückend wird es aber erst mit "No more Lies", das vor allem im Refrain eine unglaublich intensive Atmosphäre entwickelt, wie man sie eigentlich nur von DISBELIEF kennt! Im Mittelteil machen sich auch einige KATATONIA Elemente bemerkbar, wobei nach Aussage des Frontmanns Jagger ihm die Nordlichter nur vom Namen her bekannt sein sollen. Kann man bei der Ähnlichkeit eigentlich gar nicht glauben.
Spreading the Rage
Mit "Spreading the Rage" sind wir auch schon beim Titelstück angelangt. Auch dieser Song dürfte sich live dank seiner stark groovigen Elementen zu einem genialen Brecher eignen, der trotz dem sehr bedrückenden Refrain brutalst treibt und vor allem zum Schluss hin zu einer gewaltigen Pogo und Dive Orgie führen dürfte.
Inside my Head
Mal öfter was neues, dachten sich wohl DISBELIEF bei "Inside my Head", der durch seine 6tel Struktur und dem abwechslungsreichen Gesang merklich aus der Reihe tanzt, aber dennoch unverkennbar DISBELIEF darstellt. Sehr cooler Track, der zwar live nicht so gut ankommen dürfte, aber dafür die Platte sehr gut auflockert.
Death will score
Straighter gehts wohl nimmer?! Eigentlich fehlt hier zum Schluss nur noch ne Dave Lombardo Doublebass Walze und wir hätten hier SLAYER meets KATATONIA. Auf alle Fälle ist der Song geil. Dank des Up Tempo Beats geht der Song auch mit Hilfe der prägnanten Gitarren sehr schnell ins Ohr, was vor allem durch einige Beatwechsel sehr abwechslungsreich gehalten wurde.
For those who dare
Oje, bei "For those who dare" sind wir beim einzigen Song angelangt, der mir auf "Spreading the Rage" nicht so wirklich gefällt. Zwar ist er nicht wirklich schlecht, aber im Vergleich zu den restlichen Hammertracks kommt er einfach nicht an das sehr hohe Level heran, das gesetzt wurde, auch wenn der Schluss doch noch sehr gut ausgefallen ist.
Addiction
"Addiction" hat irgendwie etwas Endzeit mäßiges; so eine leichte Untergangsstimmung, das zugleich Verzweiflung und Wut enthält. Vor allem Jagger´s Vocals sind hier wieder sehr intensiv ausgefallen, wobei ich mir wieder erneut die Frage stelle: Wie macht der Kerl das eigentlich, so zu schreien. Im übrigen habe ich mir im Vorfeld immer gedacht: "Wenn DISBELIEF jetzt mal noch ein Solo auf eine Scheibe packen würden, hätten sie endgültig die Perfektion erreicht", und schwups: In "Addiction" is eins drin! ;o)
It´s God given
Irgendwie hat das Stück was Hit-taugliches, sprich Videoclip-Rotation, Single-Auskopplung etc... dazu prägnante Melodien, dominante Bassläufe, einfaches Drumming und eingängige Vocals (auch wenn sie ein wenig extrem sind). Das ganze unterlegt von leicht lieblichen Melodien und tata: fertig ist der Chartbreaker, hehehe. Aber Spaß beiseite, der Song ist auf alle Fälle Club-tauglich, auch dank der leicht verdaulichen Struktur.
Drown
Dies dürfte das wohl ruhigste / langsamste Stück auf dem Album darstellen. Naja, ruhig nicht so direkt, da der Refrain dank Jaggers Schreie und den verzerrten Gitarren doch ein wenig extrem ausgefallen ist.
Democrazy
Falls es einige noch nicht wissen: Bei "Democrazy" handelt es sich einen Coversong von KILLING JOKE, der mir allerdings auch nicht so sehr geläufig ist. Hier zeigt sich Jagger am abwechslungsreichsten, dringt er doch "fast" in Normal Gesang Regionen vor. Ok, nicht ganz, aber immerhin sind Melodien klar und deutlich in seinem Gesang zu erkennen. Hat ein wenig was von MOTÖRHEAD Lemmy (zumindet kommt der mir als Vergleich in den Sinn und das ohne groß meine Fantasie spielen lassen zu müssen). Zur Qualität der Adaption kann aber Andreas unten mehr sagen.
Back to Life
Ja, ist denn schon wieder fertig. Leider ja, denn "Back to Life" ist auch schon das letzte Stück auf "Spreading the Rage" und auch nochmal sehr experimentell ausgefallen. Eigentlich hat er auch wenig von einem Song, als von einem Outro, wofür aber die typischen Elemente fehlen. Man kann es aber auf alle Fälle als außergewöhnlich bezeichnen, sowohl musikalisch als auch von der Struktur.
DISBELIEF haben mit "Spreading the Rage" wieder einmal bewiesen, wie einzigartig sie sind und ich kenne immer noch keine weitere Band, die so klingt wie die 5 Hessen. Die Frage die aber nach der knappen Stunde bleibt: Was wird aus der Band in Zukunft werden? Können sie das noch toppen? Bei welchem neuen Label werden sie wohl landen? Schaffen sie mit der nächsten Scheibe den endgültigen Durchbruch oder geht's danach nur noch bergab. Dies wage ich zwar dann doch zu bezweifeln, den DISBELIEF haben es bisher immer geschafft, die vorigen Alben zu überbieten, und das wird ihnen auch weiterhin gelingen. Für mich stellt "Spreading the Rage" zumindest eins der besten Alben 2003 dar und ich denke, daran wird sich auch nichts mehr ändern! Hier besteht definitiv Kaufpflicht!
SasH, 11,5 Punkte
Großartig! DISBELIEF haben sich in den letzten Jahren hörbar von KILLING JOKE und ähnlich gelagerten Bands beeinflussen lassen. Beleg hierfür ist nicht nur die gelungene Adaption des KILLING JOKE-Übersongs ‚Democracy’, sondern insbesondere die Gitarrenarbeit auf dem Album, bei welcher die Herren Lenz und Löffler unverhohlen ihrer Vorliebe für alternative Klänge frönen. Gepaart mit der Urgewalt von Frontsau Jagger und den brachialen Rhythmen ergibt das ein Gesamtbild, dessen Entwicklung zwar schon auf ‚Shine’ abzusehen war, in letzter Konsequenz aber famoser klingt, als ich es mir jemals vorzustellen wagte. Ich kenne kaum eine Band, die mich emotional mehr berührt wie DISBELIEF. Die Hessen schaffen es mit diesem Album, eindringliche, fesselnde und in ihrer Grundstimmung oftmals niederschmetternde Songs mit einprägsamen Riffs und Hooks zu kombinieren – eine grandiose Leistung! Sozusagen KILLING JOKE meets NEUROSIS meets Death Metal meets Talent ohne Ende. Ich befürchte, ich habe mich endgültig in diese Band verliebt…
Andreas, 11 Punkte
sonstige Benotung: Jan, 12 Punkte
Hage, 11 Punkte
Mann, ist das intensiv! Das neueste Album von DISBELIEF hat es wahrlich in sich. Ziemlich originell diese Mixtur aus unmenschlichen Growls (wenn Sänger Jagger einen ausgewachsenen Grizzly anschreit, macht der sich garantiert vor Angst ins Fell), psychedelischen Gitarren und eine gehörige Portion Groove. DISBELIEF haben bis auf die Vocals kaum etwas mit Death Metal zu tun – viel eher sehe ich die Einflüsse bei Acts wie NEUROSIS, VOIVOD oder KILLING JOKE. Von letzteren wurde das coole „Democracy“ adaptiert und klingt haargenauso, als wäre es auf dem eigenen Mist von DISBELIEF gewachsen. Von allen 12 Brachialhymnen gibt es wirklich keine Ausfälle. Herausheben möchte ich den famosen Opener „Ethic Instinct“ (zukünftige Bandhymne!), das gänsehauterzeugende „No More Lies“ und das wie bereits erwähnt, gecoverte „Democracy“. Wenn Euch diese Anspieltips nicht überzeugen, dann ist dies auch nicht Eure Baustelle. Ich dachte anfangs auch, dass DISBELIEF Deathmetal machen würden und zwar die langsame Schiene a la SIX FEET UNDER…Damit kann ich nämlich überhaupt nix anfangen. Gottseidank bekam ich die Promo geschickt, sonst wäre mir eine der faszinierendsten Eigengewächse entgangen.
Ralf, 10 Punkte
zum Review von "Shine"
zum Review von "Worst Enemy"
Die Songs:
1. |
The Beginning of Doubt (Intro) |
2. | Ethic Instinct |
3. | To the Sky |
4. | No More Lies |
5. | Spreading the Rage |
6. | Inside My Head |
7. | Death Will Score |
8. | For Those Who Dare |
9. | Addiction |
10. | It´s God Given |
11. | Drown |
12. | Democracy |
13. | Back to Life |
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