Film-DVD


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Titel:

Midnite Xpress Collection Nr.03: VAMPIRE DIARY

Vertrieb: good!movies
Stil:

Arthaus-Horror

VÖ:  16.05.2007
Spieldauer: ca. 90 min.
Prod.-Land (-Jahr): UK 2007
Regie: Mark James, Phil O`Shea
Schauspieler: Anna Walton, Morven MacBeth, Jamie King
FSK: k.J.

 

Bildformat: 16:9
   
Sprachen:
  • Deutsch DD 5.1
  • Englisch DD 5.1
Untertitel:
  • Deutsch
Bonusmaterial:
  • Trailer
  • Making Of
  • Videoclips ASP + BLUTENGEL
  • Trailershow Midnite Xpress
sonstiges:
  • DigiPak

 

Die Story:

Holly dreht einen Dokumentarfilm über die Neo-Vampirszene Londons. Umgeben von aufgestylten Wochenendvampiren begegnet sie der geheimnisvollen Vicky, die behauptet ein realer Vampir zu sein. Die mysteriösen Todesumstände eines Szene-DJs beseitigen bald Hollys anfängliche Zweifel, doch längst hat sie ihr Herz an die unbekannte Blutsaugerin verloren. Zwischen den beiden Frauen nimmt eine erotische Affäre ihren Lauf - überschattet von der Tatsache, dass eine Beziehung zwischen Mensch und Vampir zum Scheitern verurteilt ist. Für eine Weile scheinen die Liebenden jedoch das Unmögliche zu bewältigen, aber in Vicky wächst ein neuer Vampir heran, der ihren Blutdurst bald ins Unermessliche steigern wird…
 

Der dritte Teil aus der Reihe „Midnite XPress“ und abermals hat man einen guten Griff getan. „Vampire Diary“ ist der gelungene Versuch Arthouse- Elemente uns Horrorgenre zu transportieren, ersatzweise kann man dies auch umgekehrt betrachten. Nicht das erste Experiment dieser Art, als Beispiele mögen Abel Ferrara`s „Addiction“ (mit Christopher Walken) oder „Die Weisheit der Krokodile“ mit Jude Law dienen.

Alle diese Streifen entledigen sich der üblichen Blutsauger- Klischees wie Knoblauchpanik, Unverträglichkeit mit dem Sonnenlicht, Angst vor christlichen Symbolen und verwenden den Vampir- Mythos als Metapher für Andersartigkeit und Ausgrenzung.

„Vampire Diary“ nimmt sich da nicht aus und ist zudem mit einer gehörigen Portion völlig unpeinlicher (lesbischer) Erotik verfeinert. Anna Walton (demnächst in Hellboy II & The Mutant Chronicles zu sehen) wirkt in ihrer Rolle der geheimnisvollen Vicky irre sexy und gleichzeitig sehr verletzlich. Kein Wunder also dass die eher spröde und heterosexuelle Holly (von Morven MacBeth ebenfalls überzeugend interpretiert) dieser interessanten Schönheit verfällt und wegen ihr im Verlauf des Filmes auch bereit ist über Leichen zu gehen, im wortwörtlichen Sinn.

Die Frage ob Vicky wirklich ein Vampir ist oder nur ein Mensch der überzeugt ist ein solcher zu sein wird nicht spezifisch geklärt. Sehr vieles spricht für ersteres, manches  für zweiteres. Aber auch diese eher unbeantwortete Frage macht den Reiz der Produktion aus, Realität und mögliche Fiktion gehen nahtlos ineinander über, die Grenzen verwischen zunehmend, wie auch die Spirale, derer sich die Protagonisten immer weniger entziehen können, unaufhörlich angezogen wird und ihren Lauf nimmt.

„Vampire Diary“ ist stylish, in den richtigen Momenten mit subjektiver Wackelkamera arbeitend und sehr modern.

Auch wird die Londoner Gothic-Szene (auf dem recht gelungenen Score tummeln sich unter anderem FIELDS OF THE NEPHILIM) recht umfassend und originell beleuchtet, insbesondere die „Modern Vampire“-Szene, welche längst nicht mehr nur Fiktion ist, und bietet einen guten Überblick über die Clubszene der englischen Hauptstadt.

Ich bin zwar kein großer Anhänger der Gothic-Szene, aber wenn das Sujet auf eine Art dargestellt wird die mich nicht gleich nervt hat der Regisseur, in diesem Fall das Regisseuren- Paar, aus meiner rein persönlichen Sicht alles richtig gemacht.

„Vampire Diary“ bietet alles was einen guten Film ausmachen kann : Unerwartete Story- Twists, ein geschüttelt Maß an Erotik, eine gelungene Handlung ohne Klischees und auch die Gore- Komponente kommt trotz des eher künstlerischen Anspruches der Filmemacher nicht zu kurz. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf die Verwendung einer Bolzenschußpistole mit denen Vicky ihre (Blut)Opfer aus dem Verkehr zieht. Das einfache in den Hals beißen ist ebenfalls out. Und er bietet eine zerstörerische Liebe, die im Falle von Holly bis zur Selbstaufgabe führt.

Dazu ist „Vampire Diary“, trotz seines sicher nicht gerade hohen Budgets, technisch jederzeit up to date.

Die Ausstattung der DVD kann sich ebenfalls sehen lassen, die beiden Videoclips sind ok bis gut, obwohl beide Bands im Soundtrack gar nicht stattfinden. Besonders der ASP- Clip, von der Machart in Richtung „Corpse Bride“ oder „Nightmare Before Christmas“ gehend, kann nicht zuletzt durch tolle Animationen überzeugen.

Dazu ein informatives „Making Of“ und eine wirklich gelungene deutsche Synchronisation.

Auch für „Vampire Diary“ kann ich also durchaus eine Empfehlung aussprechen. Gorehounds werden mit dieser Produktion zwar nicht glücklich werden, aber aufgeschlossene Cineasten für die sich Horror und Anspruch nicht gegenseitig ausschließen werden nicht selten Gefallen an dem Streifen finden.

 

 

Humor Action Gefühl Spannung ANSPRUCH Erotik Besetzung
FILM DVD-EXTRAS

Gesamtwertung: Texas, 10 Punkte

 


 

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