Die Story:

In einem geheimnisumwobenen Comic-Manuskript namens UTOPIA soll das Schicksal der Menschheit vorhergeschrieben stehen. Doch ist UTOPIA tatsächlich der Schlüssel zu einer alptraumhaften Verschwörung oder sind darin lediglich die Wahnvorstellungen eines verrückten Wissenschaftlers vereint? Nur eine Person kennt die Antwort darauf: Jessica Hyde. Gejagt von einem skrupellosen Killer, ist Jessica Hyde die einzige Hoffnung, jene Organisation zu enttarnen, die das Leben von uns allen zu kontrollieren droht. Und die garantiert vor nichts und niemandem zurückweicht, um ihr schreckliches Geheimnis für immer zu bewahren!

David Fincher irrt selten...naja, im Falle der abgefahrenen Britischen Serie "Utopia" hat er jedenfalls völlig recht, wenn er sie begeistert jedem nahelegt.

"Utopia" ist flippig und doch unaufgeregt, grellbunt und doch düster und besorgniserregend, komplex und doch herausragend straight in seiner Konsequenz und Effektivität. Man könnte munkeln, dass eine Serie, die so sehr Augenmerk auf die auf die Optik legt, von fehlendem Inhalt abzulenken versucht. "Utopia" hingegen benutzt die fantastische Kamerarbeit und die überkontrastierte und grelle Bildsprache (wirkt tatsächlich alles eher wie eine Graphic Novel) aber vielmehr dazu, dem eigentlich abscheulichen Sumpf der Thematik ein wenig den vollen Schrecken zu nehmen und dem Zuschauer vorzugaukeln, es sei doch alles gar nicht so schlimm. Ein famoser Ansatz und quasi der Gegenentwurf zu den auch von der Bildsprache her sehr deprimierenden und düsteren skandinavischen Krimiserien oder einem an Dunkelheit und Abgrund kaum zu überbietenden Geniestreich wie "True Detective".

Die großartige Story wurde dermaßen intelligent und stets überraschend gesponnen, daß man es bis zum Staffel-Finale kaum wagt mal zwischendurch was essen zu wollen, die Toilette aufzusuchen oder gar an Schlafen denkt. Darüber hinaus bekommt man ohnehin nicht genug von den grandiosen Charakteren, die absolut famos gespielt wurden von dem völlig ohne Starpower auskommenden Cast...allen voran sei hier der überragende Neil Maskell in seiner Rolle als Arby, der Killer erwähnt..."Where is Jessica Hyde?"...Hammer!
Das Infosheet spricht von einer Mischung aus " 'Acte X' auf Acid und 'Lost' aus dem Hirn eines Paranoiden", was der brillanten Serie aber irgendwie nicht wirklich gerecht wird...und sollte ich genötigt sein, auch Vergleiche heranzuziehen, dann würde ich mich wohl für irgendwas der Marke "V wie Vendetta", "Watchmen", "Wild Palms" oder "Lost Highway" entscheiden. Jetzt schon: KULT!!!

(c) Polyband/Kudos