Film-DVD |
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Die Story:
Irgendwann in den
90er-Jahren stirbt Kenji (Yuichi Ishikawa) durch einen terroristischen
Gas-Anschlag. Zur selben Zeit wird seine Ex-Freundin Haruka (Yumeka Sasaki) von
einem Freier erwürgt. Mehrere Jahre voller sexueller Ausschweifungen und
Partnertausch unter Tokioter Jugendlichen, deren Schicksal zunächst nur auf den
ersten Blick mit Kenjis und Harukas verknüpft ist, vergehen. Bis im Jahre 2002
Kenji und Haruka wieder aufeinander treffen und eine Wahrheit jenseits von
Ekstase und Gewalt entdecken.
Dass TOKYO X EROTICA polarisieren wird, wird einem bereits nach wenigen Film-Minuten mehr als deutlich. Verpixeltes Bild und eine wackelige Handkamera-Führung lassen sofort B-Movie-Gedanken aufkommen – womit man auch gar nicht mal so falsch liegt. TOKYO X EROTICA ist nämlich ein so genannter Pink-Film, ein japanischer Softcore-Porno. Die Sexszenen sind dementsprechend hart und werden Fans des Genres sicher nicht enttäuschen, auch wenn das Pärchen, das sich dem „Frauchen und ihrem Hund“-Schema hingibt, sicherlich Geschmackssache ist…
Die Handlung des Films wird in fünf ineinander verwobenen Episoden um Sex, Tod und die Zeit dazwischen präsentiert, die jedoch fast schon willkürlich wirken und natürlich immer auf das hinauslaufen, worauf der Käufer wartet: Sex! Dass Haruka allerdings von einem Freier mit Ejakulationsschwierigkeiten in Hasenkostüm ermordet wird, dass der Tod bei der Wahl seiner Sexualpartner nicht nach Geschlecht unterscheidet und seine Opfer von hinten vergewaltigt, bevor er sie mitnimmt und dass sämtliche von einander unabhängige Figuren am Ende des Film in einer Band zusammen die Hauptaussage des Films zum Besten geben, könnte so manch einem Zuschauer aber dann doch zu denken geben.
Vor Jahren bereits versuchte sich Takashi Miike mit seinem Film IZO an einem Genre-Mix aus Splatterfilm und Philosophie – und scheiterte. Zeze hat mit seinem Film jedoch völlig wider Erwarten wenigstens in Grundzügen Erfolg! Die explizit erotische Darstellung lässt sich durch den ureigenen Stil des Films nämlich sehr wohl mit einem philosophischen Diskurs vereinen, der die Themen Sex, Tod und Selbstbestimmung zumindest in ihren Ansätzen gut mit dem Gezeigten in Einklang bringt. Die jungen Menschen in TOKYO X EROTICA bewegen sich die gesamte Spielzeit über im Spannungsfeld dieser Pole und eignen sich dadurch sehr gut für eine Reflektion über Sinn und Unsinn des Lebens. Gelegentlich wird es dann aber doch zuviel des Guten, wenn z.B. einer der promiskuitiven Männer die Essenz seines Lebensglücks erst dann erkennt, als er zwei Frauen zu einem Dreier mit ihm überreden kann und im Folgenden vor lauter Geilheit sein Glück kaum zu begreifen in der Lage ist. Der B-Movie-Charakter unterstreicht dabei allerdings die Lebensnähe und den unterschwelligen humoristischen Ton von Zezes Werk, die Arbitrarität des Handlungsstranges wirkt zunächst verwirrend, lässt sich jedoch mit dem Gesamtkunstwerk und dessen kosmopolitischem Fundament vereinbaren.
Insgesamt ist TOKYO X EROTICA ein abgefahrener, krasser Spartenfilm, der den Sehgewohnheiten des durchschnittlichen Zuschauers den Mittelfinger fast schon ins Auge steckt, dabei permanent lächelt und sich gleichzeitig einen runterholt. Trotzdem: einer der besseren Filme aus dem Genre!
Bild | Ton | Humor | Erotik | Besetzung | |
FILM | DVD-EXTRAS | ||||
Gesamtwertung: Daniel, 8
Punkte
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