Film-DVD |
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Bonusmaterial: |
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sonst.Besonderheiten: | --- |
Die Story:
Der Film erzählt die
Geschichte des jungen Damien, der seine Arztkarriere aufgibt, um für die irische
Unabhängigkeit zu kämpfen. Er schließt sich den Verbündeten seines Bruders Teddy
an, die nach dem irischen Oster-Aufstand 1916 und der international nicht
anerkannten irischen Unabhängigkeit gegen die übermächtige britische Krone ins
Feld ziehen. Schlecht bewaffnet, aber zahlreich und voller Leidenschaft sehen
sie ihre einzige Chance in einem gnadenlosen Guerilla-Krieg gegen die Britische
Weltmacht.
Doch der zweifelhafte Friedensvertrag, den sie sich mit Waffengewalt erkämpfen,
lässt nicht nur die Unabhängigkeitsbewegung auseinanderbrechen, auch die Brüdern
Damien und Teddy stehen plötzlich auf verschiedenen Seiten. Im nun folgenden
Bürgerkrieg stehen sich Damien und Teddy als Todfeinde gegenüber.
Einen bildgewaltigen Film voll emotionaler Intensität hat Ken Loach mit „The
Wind That Shakes the Barley“ geschaffen. Mit realistischer Härte zeigt er die
menschlichen Dramen, die aus Widerstand und Umsturz entstehen können.
Regisseur Ken Loach ist bekannt für seine Sozialdramen und seinen provokanten Stil, der ihm in der Thatcher-Ära jede Menge Ärger eingehandelt hat. Jetzt kümmert er sich (ausgerechnet ein Engländer) um eines der dunkelsten Kapitel der britischen Innenpolitik: Die Vorgeschichte des Anglo-Irischen Vertrags und dem daran anschließenden Ausbruch des irischen Bürgerkrieges. Besser als jeder Geschichtsunterricht zeigt der Film anhand der Geschichte der beiden Brüder Damien und Teddy, warum es zur Gründung der IRA kam und wofür sie fast ein Jahrhundert lang gekämpft hat. Mit THE WIND THAT SHAKES THE BARLEY stellt Loach sich auf die Seite der unterdrückten Iren und schildert die Vorfälle aus deren Sicht. Die unglaubliche Brutalität, mit der die britischen „Black and Tans“ zu Beginn des letzten Jahrhunderts auf der Insel gewütet haben, wird von Anfang an ungeschönt gezeigt. Die Verzweiflung der Iren wird über alle Maßen deutlich. Die IRA rekrutiert Soldaten und tötet, um an Waffen zu kommen.
Aber Loach bleibt dabei menschlich. Er zeigt die IRA-Anhänger nicht als gnadenlose Kampfmaschinen, sondern als das, was sie sind: Einfache Bauern und Arbeiter, die nicht wissen wie man tötet und die es auch eigentlich nicht wollen.
Doch bei aller Rechtfertigung, welche die IRA durch diesen Film erfährt, zeigt der Film doch auch den Fanatismus und Wahnsinn, den gerade ein solcher Krieg mit sich bringt. Selbst in diesem Film tut die IRA nicht nur Gutes und der Sinn einiger Taten muss in Frage gestellt werden. Dieser Wahnsinn wird vor allem an Damien deutlich, der sich irgendwann gezwungen sieht, Freunde als Verräter erschießen zu müssen.
Das absolute Meisterstück gelingt Loach, wenn er zum Ende des Filmes hin zeigt, was der „Friedensvertrag“ gebracht hat: Nichts. Nichts hat sich geändert und statt von den Briten wird Irland nun von der eigenen Armee unterdrückt. Loach erreicht dies mit recht einfachen Mitteln. Er „wiederholt“ Szenen aus der ersten Hälfte des Filmes fast 1:1. Nur steht nun die IRA den eigenen Leuten gegenüber.
Wer die Geschichte Irlands im letzten Jahrhundert besser verstehen lernen will und verstehen will, warum die IRA bis 2005 so fanatisch gekämpft hat, kommt an diesem Film nicht vorbei!
THE WIND THAT SHAKES THE BARLEY ist ein altes irisches Traditional, das von einem Freiheitskämpfer während der „Irish Rebellion of 1798“ erzählt, der sich für den Kampf um Irland und somit gegen seine Geliebte entscheidet (es existiert unter anderem in einer absoluten Gänsehaut-Version von DEAD CAN DANCE). Ken Loach gelingt es auf eine faszinierende Weise, Stimmung und Grund-Thematik dieses Liedes in seinen Film hinein zu projizieren.
PS: Über das Bonus-Material lässt sich nicht viel sagen, da mir nur eine Presse-Kopie vorlag. Auf jeden Fall sollte man sich den Film im Original anschauen. Gerade dadurch, dass Irisch gesprochen wird, gewinnt der Film ungemein und die Tatsache, dass es den Iren verboten war, ihre eigene Sprache zu sprechen, wird noch deutlicher.
Humor | ACTION | geFÜHL | Spannung | ANSPRUCH | EROTIK | Besetzung | |
FILM | DVD-EXTRAS | ||||||
Gesamtwertung: Sven, 12
Punkte
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