Film-DVD |
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Die Story:
Die Westküste von Irland, nicht weit entfernt von Galway. Hier schiebt Garry Boyle (Brendan Gleeson) als Sergeant der Garda (Polizei) eine ruhige Kugel - mitsamt einer eigenen Auffassung von Recht und Ordnung. Mal ein paar Drogen zur persönlichen Verwendung eingesackt, dann zwei Nutten in Polizeiunform bestellt. Alles geht seinen gemütlichen Gang. Bis eines Tages ein junger Mann mit einer Kugel im Kopf gefunden wird. Der Mord hängt mit einem großen Drogengeschäft zusammen, von dem auch das FBI Wind bekommen hat. Die US-Behörde schickt ihren Top-Agenten Wendell Everett (Don Cheadle) auf die Grüne Insel. Schnell muss Everett feststellen, dass weder Boyle noch der Rest von Irland auf einen oberschlauen Afro-Amerikaner gewartet haben, der ihnen erklärt, wie die Welt im Allgemeinen und die Drogenkriminalität im Besonderen funktionieren.
Kann ein Filmplot Marke „Hinterwäldler-Bulle-trifft-City-Cop“, der mit „Asbach Uralt“ einigermaßen wohlwollend umschrieben ist, heutzutage noch funktionieren? Er kann, wenn man - wie der Ire John Michael McDonagh in seinem Regiedebüt - diese Genre-Versatzstücke nimmt und sie mit allerlei verschrobenen Abseitigkeiten anreichert. Da ist das Lokalkolorit: Seit Bill Forsyths bezaubernder Schottland-Saga „Local Hero“ ist es kaum einem Film gelungen, eine raue Landschaft und ebenso raue Bewohner derart liebenswert darzustellen und alles mit einem großen Schuss Melancholie zu unterfüttern. Oder die Dialoge: funkelnde Perlen schwarzen Humors, ruppiger Boshaftigkeiten und dazu politisch erfrischend unkorrekt („Ich bin Ire, Sir. Rassismus ist ein Teil meiner Kultur“). Und last, aber bei weitem not least die Darsteller: Mark Strong („Sherlock Holmes“), Liam Cunningham (TV-Serie „Game of Thrones“) und Dave Wilmot amüsieren als ungewöhnliches Schurkentrio mit einem Hang zu Nietzsche-Zitaten. Don Cheadle, der spätestens mit „Hotel Ruanda“ bewiesen hat, dass er einen Film ganz alleine tragen kann, muss sich hier mehr oder weniger mit der Rolle des Stichwortgebers begnügen, schlägt sich aber sehr wacker. Dann ist da natürlich noch die Naturgewalt namens Brendan Gleeson. Gleeson glänzte in Filmen wie „The General“ und „Brügge sehen … und sterben?“ (der übrigens von John Michaels Bruder Martin McDonagh inszeniert wurde), aber Garry Boyle ist die Rolle seines Lebens: ein sturer Bock mit so vielen charakterlichen Defiziten, dass er auf den ersten Blick fast als kleiner Bruder von Harvey Keitels „Bad Lieutenant“ durchgehen könnte. Doch Gleeson stattet ihn mit einer eigenen Art von Ritterlichkeit aus, mit einem eigenen moralischen Kompass, der Boyle weitaus vielschichtiger werden lässt, als es zunächst den Anschein hat. Gleeson ist nicht nur der Anker von „The Guard“, er gibt ihm eine Seele.
Ein Tipp: Wer des Englischen einigermaßen mächtig ist, sollte „The Guard“ unbedingt im Original sehen. Die Synchro ist nicht schlecht (jedenfalls nicht so schlecht, wie der selten dämliche deutsche Untertitel vermuten ließe), kann aber niemals einfangen, mit welcher Wonne die Darsteller hier Fluch- und Schimpfkanonaden ablassen, als wären diese ab morgen verboten.
HUMOR | Action | GEFÜHL | Spannung | Erotik | Drehbuch | ANSPRUCH | Musik | Besetzung |
FILM | DVD-EXTRAS |
Gesamtwertung: Johann Zimmermann, 11
Punkte
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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
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ANCIENT SPIRIT - Redaktion
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