Das Grindhouse-artige Filme wieder in Mode gekommen sind, dürfte mittlerweile wohl jeder nur im Ansatz an Filmen Interessierte mitbekommen haben. ‚Machete‘ als eher rühmliches Beispiel mit Pioniercharakter dürfte wohl mittlerweile jeder gesehen haben. Dass damit und natürlich mit dem trendsettenden Rodriguez/Tarantino-Big-Budget-Werk die Messlatte recht hochgesetzt wurde, dürfte ebenso klar sein.

Nun sprießen die kleinen, schäbigen, entsprechend getrimmten Möchtegernhommagen an glorreichere Trashzeiten wie verrückt aus dem Boden und wie es immer so ist bei derlei, hm…, Trends, wird jede Menge Ausschuss produziert. Zu jenem will ‚Sushi Girl‘ nicht gehören.

‚Sushi Girl‘ wird nachgesagt, ein Fan Favorite des 2012er Fantasy Filmfest gewesen zu sein. Und ja, das ist nachvollziehbar. Denn es wird einiges geboten:  Irgendwann-einmal-A-Movie-Fast-Stars (Mark Hamill, Michael Biehn, Jeff Fahey), tatsächliche Kultdarsteller (sympathisch wie eh und je und augenzwinkernd: Sonny Chiba) und bekannte B-Movie- und TV-Gesichter (Tony Todd, Danny Trejo, Jeff Fahey) in den Hauptrollen und in winzigen Cameos, eine streckenweise flotte Inszenierung und Gewalt. Zwar nicht zu viel von allem, aber ja… dazu ein nettes Ambiente, das wiederum Erinnerungen an das Finale von ‚Kill Bill Vol. 1‘ weckt. Wieder Tarantino.

Ja, und so wirkt ‚Sushi Girl‘ dann auch. Wie eine Hommage an vieles, vor allem aber an Tarantino. Man könnte jetzt hier viel vorwegnehmen, Querverweise nennen, was aber den Spass deutlich killen würde. Diese Dinge sind Segen wie Verhängnis dieses Filmes. Deswegen will ich es so versuchen: ‚Sushi Girl‘ ist ein ordentlich inszenierter Tarantino-Abklatsch und zugleich ein direktes Tribut an diesen Herren, dem es an jenen Dingen fehlt, die Tarantinos eigene Abklätsche, ups, sorry: Verneigungen so brillant werden lassen: Spitze Dialoge, irre Twists und Einfälle und hervorragende Darsteller, die so manche Schwäche tragen können. Ja, und die einem Tarantino-Werk zu eigene Coolness. Davon ist wenig in ‚Sushi Girl‘ zu finden. Selbst die erfahrenen Schauspieler wirken über weite Strecken bemüht, die doch sehr auf cool getrimmten Dialoge und Charaktere entsprechend rüberzubringen. Meist vergebens: Tony Todd. Rühmliche Ausnahme, man will es kaum glauben: Mark Hamill. Seine überspitzte Darstellung kann man durchaus als das Highlight des Filmes werten.

Dafür zeigt sich die Inszenierung weitestgehen flott und versiert, was so einiges retten kann, jedoch jedes Mal dann abgebremst wird, wenn einer der Protagonisten beginnt, Monologe zu führen. Hier wird der Film zu Kaugummi und zieht sich unnötig und stört manchmal geradezu, denn auch Spannung wird geboten und dies in der Erzählweise zwar auch wieder bei Tarantino abgeschaut, aber dennoch effektiv und dank einiger hübscher Einfälle weitestgehen unterhaltsam auf das überraschende, etwas an den Haaren herbeigezogene Ende hinstrebend.

So bleibt ‚Sushi Girl‘ ein nettes B-Movie mit witzigen Einzelheiten gespickt, etwas inhomogen und mangelhaft, aber über weite Strecken unterhaltsam und somit mehr als zweckmäßig für eine entsprechende Zielgruppe. Und diese wird ihren Spass haben.

 

(c) Magnolia Pictures/Ascot Elite/Planet Media