Film-DVD |
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Die Story:
Die Moskauer Skinhead-Gang „Russland 88“ und ihr Anführer Sascha (Petr Fedorov) verbringen die Zeit mit Rauchen, Trinken und dem Beschimpfen von Ausländern, die ihrer Meinung nach den Russen die Arbeit wegnehmen und deren Blutlinie verunreinigen. Ihr Treiben dokumentieren sie nur zu gerne auf Videos und verbreiten diese als Propagandafilme im Internet. Saschas Familiensituation ist angespannt, da sein Vater mehr Leistung von ihm erwartet und seine Schwester Julia (Vera Strokova) ihn nicht ernst nimmt. Als Sascha zudem eines Tages feststellen muss, dass sich seine Schwester heimlich mit einem Ausländer trifft, bahnt sich eine Tragödie an. Auf Julias Gefühle kann und will Sascha keine Rücksicht nehmen und unaufhaltsam geraten alle Beteiligten in einen Strudel der Gewalt…
‘Skinheads 88‘ behandelt - basierend auf wahren Ereignissen - die Story einer Moskauer Nazi-Skin-Gang. Dabei wird die Gruppe und hauptsächlich Anführer Sascha (etwas zu eingeschränkt und eindimensional dargestellt von Petr Fedorov) rund um die Uhr von einem jungen, befreundeten Möchtegern-Filmemacher mit seinem Camcorder begleitet und gefilmt. Durchweg aus dessen Perspektive wird gezeigt was den Tagesablauf der Gang ausmacht. Neben etlichen Jagdszenen und Prügelattacken auf Schwarze, Ausländer und Andersdenkende versuchen die tumben Fascho-Glatzen ihre 08/15-Ideologie immer wieder „gekonnt“ in Szene zu setzen und zu rechtfertigen und geben sich so unfreiwillig noch mehr der Lächerlichkeit preis. Durch die konstante, farbreduzierte Handkamera-Optik hat Regisseur Pavel Bardin seinem Film geschickt einen Doku-Touch verliehen. Dass der thematisch sicherlich durchaus brisante und interessante Film dennoch nicht wirklich bestürzt und stattdessen immer nur an der Oberfläche kratzt ist äußerst schade. Die Nazi-Gruppe kann man nie wirklich ernst nehmen und wirkt wie ein Haufen pubertierender, frustrierter und zielloser Kids, die mehr auf Anerkennung untereinander und Party aus ist, als wirklich ernsthaft einer Ideologie zu folgen. Klar, so verhält es sich wohl zu 90 Prozent bei den Nazihorden, aber dies ist eben auch kein neues Thema das dem Film etwas besonderes verleihen könnte. Wenn im Abspann nach einem vorhersehbaren und viel zu sehr an 'American History X' angelehnten Finale minutenlang die Namen einiger Opfer von Nazimorden über den Bildschirm flimmern, wird dem Film eine Bedeutung aufgedrückt, die betroffen machen soll, aber einfach nicht zum Film passen will. Dieser Abspann hätte Sinn gemacht bei einer echten Doku, die schonungslos die russische Naziszene beleuchtet, Fakten darstellt und dabei keine persönliche Ebene einfließen lassen muss. 'Skinheads 88' ist aber ähnlich auch wie der famose „Kriegerin“ ein überaus persönlicher Blick auf das Schicksal einiger weniger verwirrter und zielloser Charaktere. Mehr nicht, und leider ist er auch kein wirklich packender Film. Während es David Wnendt bei 'Kriegerin' gelingt den Zuschauer zu fesseln, ihn emotional einzubinden (hauptsächlich durch die Zeichnung seiner Charaktere und die guten Darsteller), schaut man bei Bardin seltsam gleichgültig dem Treiben zu. Eine Bezugsebene zu den sehr eindimensional gezeichneten Figuren kommt einfach nicht zustande, weshalb selbst das, im persönlichen Kontext der Hauptfigur eigentlich sehr drastische Finale kein Stück erschreckt oder betroffen macht!
(c) KSM Film
Humor | Action | Authentizität | Spannung | ANSPRUCH | Erotik | Besetzung | |
FILM | DVD-EXTRAS | ||||||
Gesamtwertung: Hage, 4,5
Punkte
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