Bei "The Rum Diary" handelt es sich um ein Frühwerk des berühmt-berüchtigten "Gonzo"-Journalisten/Schriftsteller Hunter S.Thompson. Die Filmadaption ist dabei nach dem 1998er-Kracher 'Fear And Loathing In Las Vegas' die zweite, bei der Thompson-Intimus und Freund Johnny Depp nicht nur die Hauptrolle übernahm, sondern auch einen der Hauptantriebe darstellte, das Buch auf die Leinwand zu bringen.

Warum Depp so versessen darauf ist, Thompsons Romane zu verfilmen wird schon nach wenigen Sekunden klar: Die Hauptfigur wurde vom Kultschreiber einmal mehr sehr autobiografisch gehalten und diese Rolle ist wie prädestiniert für den guten Johnny. Der ambitionierte, aber auch sehr Lebemensch- und Drogen-affine Paul Kemp ist dem 'Fluch der Karibik'-Superstar mehr als nur auf den Leib geschneidert...Depp ist Kemp, Kemp ist Thompson...ist Depp am Ende etwa gar ein Seelenverwandter Thompsons? Man kann es sich gut vorstellen.

'Rum Diary' ist allerdings lang nicht so drogengeschwängert, chaotisch und abgefahren wie 'Fear And Loathing In Las Vegas', man merkt der zahmeren und ruhigeren Geschichte deutlich an, daß es sich um ein unschuldigeres Frühwerk Thompsons handelt. Nichtsdestotrotz hat der Film einen immensen Charme, Depp´s warme Aura überstrahlt zunächst alles und wenn dann die großartigen Nebenakteure wie vor allem Rispoli, Eckhart, der famose Ribisi und die immer hübscher und knieerweichender werdende Amber Heard mehr und mehr ihre Marken setzen, wird unweigerlich klar, daß auch kleine Geschichten wie diese, einfach toll auf der Leinwand funktionieren können. Amüsant, charmant, toll fotografiert (viele schöne Landschaftsaufnahmen) stark!

 

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