Film-DVD |
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sonst.Besonderheiten: |
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Die Story:
England zur Zeit der Jahrhundertwende: Die ungezähmte, schöne und zwanglose Ursula hasst alle konventionellen Werte und wird dafür von den Eltern und der Gesellschaft verachtet. Der Regenbogen – unberührbar und kurzlebig – steht für das, wonach sie sucht: Wahrheit, Leidenschaft und Freiheit. Zügellos gibt sie sich allen Gelegenheiten hin und genießt die Sinnlichkeit des Lebens.
Und damit ist eigentlich schon das Wesentlichste
gesagt.
Zu Beginn des Films sehen wir die niedliche, kleine Ursula Brangwen. Putzig
flitzt sie auf ihren kleinen Kinderbeinchen über Weiden an grasenden
Pferdchen durch die pittoresken Landschaften Englands, um den Regenbogen zu
erreichen, den sie in der Ferne sieht. Wie immer machen einem da besorgte
Väter einen Strich durch die Rechnung. Wollen einen im Haus mit einem
Schaukelpferd und einem Toast, auf dem mit bunter Marmelade der Regenbogen
simuliert wird, zufrieden stellen. Aber klein Uschi will sich durchsetzen
und steht lieber beleidigt am Fenster und starrt raus.
Dann gibt es einen Sprung und Ursula ist 16 Jahre alt. Sie fühlt sich
eingeengt, von ihrer Familie / der Gesellschaft bevormundet und ist der
Konventionen überdrüssig. Was tun? Erstmal was mit der Sportlehrerin
Winifred anfangen! Um sie zu sehen, lässt sie die Familie hängen, klaut der
Schwester das Rad und macht sich aus dem Staub. Mit dem Soldaten Anton hat
sie natürlich auch was laufen. Aber ihre Selbstverwirklichung geht ihr vor.
So zieht sie gegen den Willen ihrer Eltern nach London, um Lehrerin zu
werden. Jedoch muss sie da lernen, dass das Leben in der Stadt auch kein
Ponyhof ist. Stellt sie sich ihren Unterricht eher antiautoritär vor, wird
sie von ihren Schülern nicht ernst genommen und ist schnell ihren Attacken
ausgesetzt. Da bietet ihr der Schuldirektor seine Hilfe an. Allerdings nicht
ohne Gegenleistung. Das Martyrium wendet sich als ihr die Hutschnur reißt
und sie den Rädelsführer der Klasse ordentlich mit dem Rohstock des
Direktors versemmelt, bis dieser in zwei Teile bricht. Also der Rohrstock
natürlich... Wahrscheinlich muss man manchmal einfach Prinzipien Prinzipien
sein lassen.
Über die ganze Zeit hinweg trifft sie sich noch mit Winifred und Anton.
Erstere heiratet dummerweise Ursulas Onkel und wird schwanger. Somit
verliert sie ihr Vorbild der Selbstverwirklichung. Als Anton sie um ihre
Hand bittet, lehnt sie dankend ab. Freiheit geht schließlich vor! Bis sie
merkt, dass sie schwanger ist. Dann hätt sie Anton gern zurück, dieser
schlimme Finger hat in der Zwischenzeit allerdings schon eine andere Dame
geehelicht. Sowas! Vom Weltschmerz tief gezeichnet lässt sie sich ein wenig
von ihrem Papa trösten. Doch erst als der Regenbogen wieder am Himmel
erscheint, pellt sich Ursula aus dem Bett, schnappt sich ihren Koffer und
rennt raus in die Welt...
Was soll ich sagen? Man liests wahrscheinlich schon raus. So richtig
umgehauen hat mich das Filmchen wahrlich nicht. Wollte Ken Russell mit der
Verfilmung des Romans von D.H. Lawrence „ein originell freizügiges Werk über
sexuelle Sehnsüchte, hemmungslose Wünsche und homoerotische Gefühlswelten“
auf die Beine stellen, bin ich wirklich zwiegespalten was ich von dem Werk
halten soll. Wahrscheinlich ist die Idee nicht schlecht. Die gezeigten
Landschaften sind toll und man kann sich leicht in die damalige Zeit hinein
versetzen. Probleme hatte ich anfangs die Charaktere auseinander zu halten.
Und die Krux an der Geschichte ist für mich wirklich Ursula. Will sie mir
sicher zeigen, dass es sich lohnt für seine Träume einzustehen und alle
Schwierigkeiten auf sich zu nehmen, ist sie mir von Beginn an eher
unsympathisch. Die ganze Zeit erscheint sie mir wie ein patziges Kind, dass
allen vor den Kopf stößt, nur um das Gegenteil von dem zu machen, was von
ihr gewünscht wird und nur mitnehmen will, was sich ihr gerade so bietet.
Wenn dann alles nicht so läuft wie sich Ursula das ausgemalt hat, haut sie
z.B. ihrer Mutter erstmal ihr langweiliges, unnutzes Leben als Hausfrau und
Mutter um die Ohren. Als Anton sie abserviert, ist ihre Familie aber gut
genug, um sich ihr Gejammer anzuhören...
Fazit für mich also eher: hör auf deine klugen Eltern, dann biste nachher
net allein mit deinem Ärger und hättst wahrscheinlich nicht mal Scheiß am
Schuh!
Wer angetan ist vom Genre des Emanzenepos und der
Selbstverwirklichungsdramen kann hier vielleicht mal nen Blick drauf werfen.
Mein Lieblingsfilm wird DER REGENBOGEN sicher nicht. Da gibt es in dieser
Kategorie besseres auf dem Markt. So ist und bleibt der Film für mich nett.
Aber bekanntlich ist „nett“ die kleine Schwester von „geht gar nicht“...
Humor | Action | Atmosphäre | Spannung | Anspruch | IDEE | Besetzung | |
FILM | DVD-EXTRAS | ||||||
Gesamtwertung: Katja, 6
Punkte
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