Australien, im Jahr 1900: Ein Valentinstags-Ausflug wird für eine Mädchenschule zur Katastrophe: Drei Schülerinnen und eine Lehrerin verschwinden ohne eine Spur zu hinterlassen. Erst eine Woche später, nach einer großangelegten Suchaktion, wird eines der Mädchen wieder gefunden - doch sie kann sich an nichts mehr erinnern...

 

Wenn man als kleines Kind (so irgendwo zw.7 und 10 Jahre alt) heimlich einen gruseligen oder erschreckenden Film anschaut, dann prägt sich dieser unweigerlich ein und manifestiert sich tief in der Erinnerung...man wird dieses Erlebnis nie wieder vergessen und der Film stets eine besondere Aura ausstrahlen und eine wichtige Stellung einnehmen. So geschehen einst mit "Der Weisse Hai", "Formicula", "Die Vögel", "Rosemary´s Baby", "Holocaust - Die Geschichte der Familie Weiss", "Audrey Rose" und eben "Picknick am Valentinstag"!

Dieser kleine australische Film hatte eine schier unausweichlich magische Atmosphäre, die Bildsprache entwickelt einen regelrechten Sog, dem man sich kaum entziehen kann und die zutiefst mystische und gruselig unklare Geschichte um die verschwundenen Mädchen an diesem beeindruckend magischen Berg tut ihr übriges, um "Picknick am Valentinstag" zu dem werden zu lassen, was es noch heute ist: ein echter Kultfilm, bei dem sowohl Cineasten, Gruselfans als auch Kunst-Freaks mit der Zunge schnalzen.

Der Frühfilm von Peter Weir (dreifacher Oscar-Preisträger für seine späteren Arbeiten "Der Club der toten Dichter", "Die Truman-Show" und "Der Einzige Zeuge") besticht vor allem durch die famos weichgezeichneten, ja, fast schon David Hamilton-mäßigen, schwummrig schönen Bilder von Kameramann Russel Boyd, die eine so spannende und packende Atmosphäre erzeugen, daß der Grusel und die Spannung der Geschichte bestimmt zu 50% auch durch die Optik getragen wird. Der gut und passend gewählte Cast (u.a. mit all den unschuldigen und dennoch ausdrucksstarken Mädchen) rundet das Bild perfekt ab...und wenn die DVD-Umsetzung des endlich uncut (alle auf vorigen VÖs fehlenden Szenen sind nun unsynchronisiert enthalten...oder war die Arthaus-Version von 2004 auch schon uncut???) erscheinenden Klassikers nicht so lieblos ohne Extras daherkäme, müsste man unweigerlich die Höchstnote zücken. Kaufen sollte jeder Filmfan dieses Kleinod aber ohnehin.

 

   

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