Film-DVD |
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Inhalt:
Der arbeitslose Uhrmacher Fred Daly (Colm Meaney) lebt mit seinem wenigen Hab und Gut im Auto - auf einem Parkplatz an der Dubliner Küste. Fred ist nach längerem Auslandsaufenthalt auf dem sozialen Netz gefallen: weil er in seiner Heimat weder Verwandte noch einen Wohnsitz hat, bekommt er keine Sozialunterstützung, aber weil er keine Unterstützung erhält, findet er auch keinen Wohnsitz. Eine festgefahrene Situation! Als eines Tages der junge Cathal (Colin Morgan) den selben Parkplatz zu seinem Zuhause erklärt, steht Fred ihm zunächst misstrauisch gegenüber. Die beiden Gestrandeten passen so gar nicht zusammen. Doch ausgerechnet der lebensfrohe Junkie zeigt Fred, wie er sein Leben wieder in den Griff bekommt...
Regisseur Darragh Byrne versteht seinen nachdenklichen Film als Reaktion auf die Finanzkrise: Menschen wie Du und ich verlieren ohne eigenes Verschulden ihren Job, ihre Wohnung und stehen am Schluss buchstäblich vor dem Nichts. Das soziale Netzwerk funktioniert nicht in jedem Einzelfall, und so landen Menschen mittel- und obdachlos auf der untersten Stufe der Gesellschaft. Wie soll man damit umgehen? Wie kommt man klar damit? Und vor allem: wie holt man sich selbst wieder aus dem tiefen Tal raus? Funktioniert das überhaupt? Genau davon handelt "Parked", denn die Vorgeschichte - wie der Protagonist Fred in diese Situation kam - bleibt quasi ungeklärt.
Die Geschichte wird sehr ruhig und sensibel erzählt, man fühlt mit diesem einsamen, bedauernswerten Menschen mit, für den das Leben eigentlich nur noch aus Enttäuschungen und Verzweiflung besteht. Und doch hat alles seine Ordnung in Fred's Welt, auch wenn er nur in einem Auto haust: er wäscht sich, er beschäftigt sich und lässt eisern die Finger von Alkohol oder Drogen. Und auch der - hm, eigentlich naheliegende - Freitod scheint für Fred kein Thema zu sein. Zwangsläufig stellt man sich die Frage, wie man selbst in dieser Situation agieren würde: könnte man mit diesem Umstand wirklich so umgehen wie Fred es tut? Könnte man überhaupt noch irgend einen Sinn im Leben finden?
Fred kommt an diesem Punkt Cathal zu Hilfe, der auch im Auto haust und zwar selbst eine Menge Probleme hat bzw. letztendlich nur vor diesen wegläuft, sich die Welt aber mit Drogen lebenswert raucht und drückt. Und dieses Gefühl von (oberflächlicher) Lebendigkeit gibt er nach und nach an Fred weiter. Er macht ihm Mut, die Beziehung zu einer Bekanntschaft zu vertiefen, er zeigt ihm Dinge und Orte, die er vorher nicht wahrgenommen hat und lässt ihn manchmal gar über sich selbst hinaus wachsen. Im Gegenzug hilft Fred Cathal, als dieser handfeste Probleme mit seinem Drogendealer bekommt. Beide lernen bald zu schätzen, was sie am jeweils anderen haben, so unterschiedlich sie auch sein mögen. Und dass das Leben sie unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenseinstellung zusammengeführt hat, um sich in der scheinbar ausweglosen Situation gegenseitig Halt zu geben.
Die Story an sich klingt rührend, macht nachdenklich und wurde auch wirklich sehr gut umgesetzt. Nichtsdestotrotz schleichen sich doch hier und da Klischees ein: ein vom Pech verfolgter, leicht mürrischer alter Mann wird von lebenslustigem jungen Mann wieder ins Leben geführt. Und auch wenn man nicht gerade von einem Happy End sprechen kann, wage ich doch zu bezweifeln, dass das Gros derartiger wahrer Fälle wirklich so ausgeht. Man denke nur an den authentischen Fall von Hans-Peter Z., der ebenfalls Job und Wohnung verlor und sich dann auf einem einsamen Jägersitz innerhalb 24 Tagen buchstäblich zu Tode hungerte.
Darstellerisch ist bei "Parked" alles im Lot, wobei mich Colian Morgan als durchgeknallter, aber liebenswerter Junkie fast noch mehr überzeugt als Colm Meaney. Insgesamt ein schöner, melancholischer Film mit leichten Schwächen, aber trotzdem empfehlenswert. Eben die Art von Film, die noch etwas nachwirken und die man nicht sofort, nachdem man sie gesehen hat, wieder vergisst.
Trailer:
Humor | GEfühl | aNSPRUCH | Besetzung | Tempo | |
Film | DVD-EXTRAS | ||||
Gesamtwertung: Joe, 10 Punkte
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Eure
ANCIENT SPIRIT - Redaktion
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