DVD/ Video - Filme |
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Die Bestie von Gévaudan! Im Französichunterricht habe ich zum ersten Mal von dieser Geschichte gehört. Im Jahre 1766, Ludwig der XV saß auf dem französischen Thron, kam es in der Gegend um Gévaudan zu Übergriffen einer Bestie. Zahlreiche Menschen (vorwiegend junge Mädchen) verloren dabei Ihr Leben. Die schrecklichen Geschichten über die Vorfälle wurden in ganz Frankreich erzählt und man brachte sie mit Werwölfen in Verbindung . Nach einiger Zeit wurde ein ungewöhnlich großer Wolf erlegt und die Übergriffe hörten auf.
Soweit die bis heute überlieferten Fakten. Christophe Gans geht in seinem Film weiter und spinnt eine fantastische, grausige und von Intrigen und Aberglauben geprägte Geschichte zusammen. Die erste Frage, die ich mir gestellt habe war: Warum zum Teufel, bekommt das deutsche Kino keinen solchen Film zustande? Satte, wundervoll fotografierte Bilder, starke Charaktere, die von sehr guten Schauspielern perfekt ausgefüllt werden, eine starke (manchmal ungewöhnliche) Kameraarbeit und ein toller Mix aus Thriller, Historie, Fantasy und Horror. Dazu ist es ein unheimlich sinnlicher Film, bei dem man in der Bilderflut aus sensationell choreographierten Kampfszenen, schönen Frauen, wilder, rauer Landschaft und aufregenden, fremden und exotischen Typen schier ertrinkt! Noch eine Bemerkung zu dem Kampszenen: Sie haben nicht die tödliche Präzision und harte Brutalität von Filmen wie Braveheart oder Gladiator, sondern sind eher künstlerisch umgesetzt und eigenwillig geschnitten. Mir jedenfalls gefallen sie unheimlich. Ganz großen Martial Arts Sport gibt es gleich zu Anfang, als Mani 5 oder 6 Typen im strömenden Regen mächtig durch die Mangel dreht (ketzerische Frage: Warum kann ein Indianer um 1766 in Frankreich eigentlich Kung-Fu?).
OK, es ist unschwer zu merken, wie begeistert ich von dem Streifen bin. Bei aller Begeisterung will ich aber dennoch objektiv bleiben: - Das Drehbuch ist nicht besonders gut. Z. B. sind viele Szenen einfach überflüssig und nicht unbedingt von Bedeutung für den weiteren Fortgang der Geschichte (auch wenn sie filmisch klasse umgesetzt wurden) - Einige Dialoge sind ein echter Graus! - Das „WARUM“ wird nicht wirklich sauber und logisch aufgeklärt. - Die Bestie ist schlecht umgesetzt und passt eigentlich gar nicht zu den restlichen Bildern. - Einige Aktionen sind einfach dermaßen unglaubwürdig, dass einem die Haare zu Berge stehen (ich sage nur: Auferstehung)
Hm … könnte also doch ein deutscher Film sein … :-))) Die hervorragende visuelle Seite (abgesehen von der Bestie) steht also einer schlechten inhaltlichen Umsetzung entgegen. Das ist sehr schade. Zum Inhalt des Films:
Das franzosische Königshaus schickt den Naturwissenschaftler und Künstler Grégoire de Fronsac nach Gévaudan, um die rätselhaften Todesfälle aufzuklären. Mit seinem indianischen Blutsbruder Mani (ganz groß: Marc Dacascos, aus der TV Serie „The Crow“ bekannt) zusammen entdeckt er, dass keinerlei Dunkle Mächte oder gar Werwölfe beteiligt sind, sondern, dass es sich um eine Intrige großen Ausmaßes handelt, in die zahlreiche Leute aus der französischen Oberschicht und sogar die Kirche verwickelt sind.
Die Schauspieler? Die Stars dieses Films sind eher weniger bekannt. Am besten gefallen mir Vincent Cassel (als Jean-Francois de Morangias), Marc Dacascos (als Mani) und die fantastische Monica Bellucci (als „Edel-Hure“ Sylvia) – privat übrigens mit Vincent Cassel verheiratet.
Die Technik? Spitze! Sound: Hier kann der Heimkinofreund sich mal wieder so richtig über seine sündhaft teure Surround-Anlage freuen! Harter, klarer und mächtiger Sound, der einen mitten ins Geschehen zieht! Bild: Glasklar und stechend scharf. Perfekter Farbmix. Was will man mehr?
Bonusmaterial: Bei einer Doppel-DVD gibt es natürlich reichlich davon. Z. B. einen Directors-Cut, der sich aber nur um 8 Minuten von der Standardfassung unterscheidet. Aber wie schon erwähnt, war die auch schon mit einigen Szenen zu viel gefüllt J. Außerdem sind die zusätzlichen Szenen im Directors-Cut im Originalton und nur mit deutschen Untertiteln versehen. Dazu gibt es zahlreiche kommentierte Passagen, Trailer, Biographien, Doku, Making of, etc.
Für wen ist diese DVD also zu empfehlen? Für Leute, die sich an super fotografierten Filmen nicht sattsehen können, würde ich sagen. Wenn man dazu noch auf Fantasy/ Horror/ Thriller/ Kostümfilme steht, wird einem dieser Film bestimmt großen Spaß machen! Von den großartigen Bildern her lassen sich eventuell Vergleiche zu Tiger & Dragon, The Crow (dem Film), der letzte Mohikaner (was treibt eigentlich Daniel Day Lewis zur Zeit?) und Gladiator ziehen. Stefan
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