Wie man anhand der Story schon vermuten konnte, handelt es sich hierbei um eine wahre Begebenheit, die vom brasilianischen Autor Fernando Morais bereits vor einigen Jahren als Roman niedergeschrieben wurde. Sein Landsmann Jayme Monjardim hat sich nun dieses Themas angenommen und aus dem Stoff ein ruhiges, bewegendes Drama gemacht, eine Geschichte über die Kraft der Liebe, über Mut und Furchtlosigkeit in einer Zeit, in der "falsche" politische Ansichten oder die Herkunft bzw. Religionszugehörigkeit (Olga Benario war Jüdin) schnell das Todesurteil bedeuteten. Die Geschichte baut sich langsam auf, erzählt ruhig und ohne spektakuläre Szenen das Leben von Olga, wobei gerade Camila Morgado es sehr gut versteht, die unbändige Willensstärke und Überzeugungskraft der Hauptperson darzustellen - anfangs noch gefühlskalt und voll und ganz ihrer Sache verschrieben, bereit für absolut jedes Opfer. Aber spätestens mit ihren Gefühlen zu Luis Carlos Prestes bröckelt diese Maske und zeigt eine innerlich zerrissene, feinfühlige junge Frau, die trotz Gefangenschaft und Folter zu ihren Überzeugungen und ihrer Liebe steht und sich ihren eigenen Willen bewahrt. Erst durch ihre Schwangerschaft und ihre Auslieferung an Nazi-Deutschland ändert sich dies, das Wohl des Kindes steht für sie nun an oberster Stelle. Leider nicht mehr lange, denn es steht Olga's Deportation in das Konzentrationslager Ravensbrück an... Das Bonusmaterial ist leider etwas dürftig ausgefallen (was in solchen authentischen Fällen immer wieder besonders interessant ist), aber ansonsten hat mir dieser Film sehr gut gefallen und dürfte jedem zusagen, der sich für derartige Dramen und / oder geschichtliche Ereignisse des letzten Jahrhunderts interessiert.