Film-DVD

Inhalt:

Ein junges Paar ist auf der Durchreise in einem kleinen Ort, als sie von einer Gruppe brutaler Einheimischer von der Straße abgedrängt und entführt werden. Einer von ihnen hält sie in einem Schuppen gefangen, als bei einem seiner grausamen Spielchen die junge Frau getötet wird. Währenddessen entdecken die anderen im Auto versteckt die vor vielen Monaten entführte Emma. Als die Gruppe dann auch noch ihren Kollegen bestialisch ermordet neben der toten Frau in dem Schuppen finden, merken sie schnell, mit wem sie es wirklich zu tun haben. Der verschwundene junge Mann ist ein berüchtigter Serienkiller. Und dieser will nun seine Geisel zurückhaben und seine tote Freundin rächen nach dem Motto: Niemand überlebt!

Noch so ein Slasher-Film, bei dem dürftig bekleidete Mädels kreischend durch den Wald rennen und dann am Ende doch abgemurkst werden? Dachte ich zumindest am Anfang, aber "No one lives - Keiner überlebt" entpuppt sich zum Glück als doch etwas differenzierter. Denn der eigentlich böse Bube wirkt anfangs gar nicht so böse, sondern einfach etwas merkwürdig, und wird mitsamt seiner Freundin selbst Opfer einer Entführung. Bei den Kidnappern handelt es sich um ein kleines Verbrecher-Syndikat, das eher stümperhaft zu Werke geht und sich scheinbar von einem Fettnapf zum anderen hangelt. So auch in diesem Fall, denn im Wagen des entführten Paars finden die Gangster selbst eine Geisel im Kofferraum, und nachdem auch noch der Bewacher des Duos sowie die Freundin des Entführten tot aufgefunden werden, wird schnell klar, dass hier einiges nicht stimmt. Es folgt ein unerbittlicher Rachefeldzug, bei dem tatsächlich so gut wie  keiner überlebt.

Das wäre ungefähr die Handlung, wobei vor allem Geisel Emma ein etwas undurchsichtiges Spiel treibt und man nicht so recht einordnen kann, auf wessen Seite sie tatsächlich steht. Es bleibt also durchaus spannend in diesen knapp 80 Minuten. Wirklich ärgerlich ist jedoch, dass es sich anscheinend um eine geschnittene Version handelt, die um ca. 95 Sekunden gekürzt wurde. Uncut ist der Streifen wohl nur in Österreich zu haben. Eigentlich sind eineinhalb Minuten ja nicht viel, aber wenn es dann so offensichtlich passiert wie hier, isses schon traurig. Auffällig beispielsweise in der Szene, als der Boss der Gang über dem Häcksler hängt und letztendlich auch hineinfällt. Oder bei der Schluss-Sequenz im Krankenhaus, wenn dem letzten der Gauner der Garaus gemacht wird. Die Schnitte sind einfach auffällig und hinterlassen sofort das Gefühl, hier fehlt was. Wenn es den Film schon als 18er Fassung gibt, warum werden solche Szenen dann rausgeschnitten? Schließlich ging's ja wohl nicht um ne abgemilderte FSK16-Version.

Darsteller des Killers ist übrigens Luke Evans, der demnächst auch im 2. Hobbit-Film als Bogenschütze Bard zu sehen sein wird. Der smarte Sonnyboy spielt den Serienmörder als zwar kalten, aber nicht völlig abgestumpften Typen, der in seiner Rache jedoch unerbittlich und erfinderisch ist. Ansonsten wird schauspielerisch guter Standard geboten, ohne dass jemand wirklich herausragt. Hier und da gibt's wie üblich ein paar Logik-Löcher (wenn z. B. der Sohn des Clan-Bosses, ohne dass ihm jemand Rückendeckung gibt, das Auto repariert - wen wundert's, dass plötzlich der Killer hinter ihm steht?), aber es wäre ja kein B-Movie, wenn die Story aalglatt durchlaufen würde ;-).

Großartig neues bekommt man bei "No one lives - Keiner überlebt" sicher nicht geboten. Aber wer sich eine Mischung aus Roadmovie, Slasher und Rache-Filmchen vorstellen kann, wird hier relativ gut bedient.

spannung	ACTION	SPECIAL EFFECTS		STORY	atmosphäre
Film			DVD-EXTRAS

Gesamtwertung: Joe, 8,5 Punkte

sonstige Bewertung: Hage, 10,5 Punkte

 

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