Film-DVD

Die Story:

Kaum in New York angekommen, setzt Annie Braddock (Scarlett Johansson) ihr erstes Bewerbungsgespräch gleich in den Sand. Und eigentlich hat die frisch gebackene College-Absolventin gar keine Ahnung, was sie aus ihrem Leben eigentlich machen soll. Inmitten dieser existentiellen Sinnkrise wird ihr im Central Park ein Job in Form eines vorlauten Dreikäsehoch sprichwörtlich vor die Füße geworfen: aus Annie wird Nanny. Von nun an gilt es, den verwöhnten Spross einer Familie der Upper East Side im Zaum zu halten und die Launen von dessen versnobter Mutter Mrs. X (Laura Linney) auszuhalten. Die ist hauptsächlich mit zeitintensiven Yoga-Stunden und der Aufrechterhaltung des schönen Scheins der Ehe beschäftigt. Als dann auch noch der unwiderstehliche Nachbar Hayden (Chris Evans) in Annies Leben tritt, ist das Chaos perfekt!

Das Regie-Duo Shari Springer Berman und Robert Pulcini , das bereits für “American Splendor“ verantwortlich zeichnete, legt mit “Nanny Diaries“ die Adaption des gleichnamigen Bestsellers von Emma McLaughlin und Nicola Kraus vor. Dabei wird die Kindermädchen/Au Pair-„Szene“ in der New Yorker Upper Class hinterleuchtet und „blosgestellt“, wobei die teils unmenschlichen Verhaltensweisen wie im Film dargestellt, so sicher nicht unbedingt 100%-ig als Maßstab anzusehen sein dürften…nur durch ein wenig Übertreibung erhält man noch mehr Aufmerksamkeit. Ansonsten versucht der anfangs wie die moderne Version von “Mary Poppins“ (inkl. Schirm-Flug-Traumsequenz) wirkende Film sowohl lustig, romantisch als auch investigativ entlarvend zu sein, was ihn zu einem Genre-Pendler zwischen beschwingter Familien-Komödie, Romantic Comedy und Drama macht, was aber irgendwie meist eher unentschlossen, als bewusst abwechslungsreich wirkt. Mein Fave-Schnucki Scarlet Johansson gibt die Nanny-Annie sehr überzeugend und wirkt dabei gar noch natürlicher und knuffiger als ohnehin schon. Laura Linney als überforderte und tyrannische Mutter/Chefin spielt sicher so gut wie lange nicht mehr und lediglich der den abscheulichen, dauer-ehebrechenden Charakter des Ehemanns spielende Paul Giamatti spielt deutlich unter Wert und wirkt gar fehlbesetzt. “Nanny Diaries“ macht insgesamt durchaus Spaß, ohne wirklich richtige Lacher zu bieten, macht etwas bestürzt über die Situation der Nannies, ohne aber nun letztlich wirklich zu anprangernd und verbittert zu wirken und auch wenn der letzte Kick deutlich fehlt, kann man den Film durchaus als gelungen bezeichnen. Das Bonus-Material ist dann allerdings recht mager und uninteressant, denn außer dem ganz netten Making Of kann man getrost auf die Features verzichten.

p.s.: Alicia Keys als Freundin von Mrs.Johansson Figur wirkt auch etwas fehlbesetzt…aber nicht wegen Alicia (schroffer, cooler und zauberhaft), sondern die Figur selbst wirkt etwas deplatziert…

Humor	Action	GEFÜHL	Spannung		ANSPRUCH	Erotik	Besetzung
FILM				DVD-EXTRAS

Gesamtwertung: Hage, 8 Punkte

 

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