Ein amtlich sehenswertes Werk wuchtete Regisseur Simon Hunter (‘Lighthouse - Insel des Grauens’) mit ‘The Mutant Chronicles’ Ende Oktober unter anderem als limitiertes Steelpack in die Regale. Es handelt sich dabei um einen Endzeitfilm, der ganz im visuellen Stile des famosen ‘Sin City’ geschossen wurde. Und eben diese berauschenden Bilder machen diesen postapokalyptischen Science Fiction-Flick zu etwas Besonderem, denn die durch diesen düsteren Look gestaltete Atmosphäre schafft es von der ersten Sekunde an, daß man seine Augen nicht von der Mattscheibe wenden kann.

Zur Story: 2707 herrscht Krieg auf der Erde. Vier große Konzerne haben die Weltherrschaft unter sich und die verbliebenen natürlichen Ressourcen der Erde unter sich aufgeteilt. Während einer blutigen Schlacht der Privatarmeen dieser Konzerne wird aus Versehen eine längst vergessene und begrabene Maschine reaktiviert; eine Maschine, die in früheren Zeiten aus dem Weltall kam und (fast) alle Menschen in Mutanten verwandelte. Und es kommt, wie es kommen muß: Die Maschine nimmt sogleich wieder ihren Dienst auf, und kurzerhand stürmen unzählige Gefallene als Mutanten das Schlachtfeld. Die Großkonzerne agieren schnell: Es wird gemeinsam ein kleiner Trupp an Elitesoldaten zusammengestellt, die unter Führung von Samuel (überzeugend gespielt von Ron Pearlman (‘Hellboy’)), der einer geheimen Bruderschaft angehört, die das Geheimnis der Maschine über die Jahre bewahrt hat, gegen die außerirdische Macht in den Kampf zieht. Ziel: die Vernichtung der Maschine und Rettung der Menschheit...

Hört sich wirr und abgefahren an? Ist es nicht, denn obwohl sich das ein oder andere Logikloch eingeschlichen hat, fiebert man mit dem kleinen Einsatztrupp mit, staunt ob des coolen Sets und ist immer wieder fasziniert von der genialen Optik des Streifens. Die Darstellerriege - u.a. wurden John Malkovich, Thomas Jane und Benno Fürmann für ‘The Mutant Chronicles’ verpflichtet - spielt erwartungsgemäß gutklassig, so daß es hier keinerlei Kritikpunkte gibt. Splatter-Fans kommen ob der zahlreichen Kämpfe einigermaßen auf ihre Kosten, CGI-Freaks ebenso, so daß die fehlenden Twists der Story meiner Meinung nach vernachlässigbar sind. Ich jedenfalls fühlte mich bestens unterhalten, staunte des öfteren ob des coolen Looks und kann somit ‘The Mutant Chronicles’ all jenen ans schwarze Herz legen, die es simpel, aber dennoch auf die Mütze wollen. Anspruchsvolle Zeitgenossen greifen eher zu einem französischen Schmusilangweiler der "Cineasten"-Kategorie, das hier ist ein Film für echte Männer, ähem...