David Koepp ist wahrlich alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Mit seinen Drehbüchern für u.a. "Jurassic Park", "Der Tod steht ihr gut", "Carlito´s Way", "Spider Man", "Panic Room" oder "Mission: Impossible" und seinen Regiearbeiten zu u.a. "Echoes", "Das Geheime Fenster" oder "Wen die Geister lieben" hat er sich schon nachhaltig einen Namen in der Branche machen können und steht damit logischerweise für qualitativ hochwertige Hollywood-Kost.

Nicht anders verhält es sich mit "Mortdecai", seiner zweiten Regiearbeit mit Johnny Depp als Hauptakteur.

Die angenehm kurzweilige, schön überdrehte und sehr lustige und leichtfüßige Gauner-Komödie über den Kunstdieb Charlie Mortdecai, der für die Britische Regierung ein verschwundenes Gemälde finden soll und dabei aufpassen muss, dass der herrlich schmierige Inspector Martland (Ewan McGregor) ihm seine Perle (Gwyneth Paltrow) nicht ausspannt, kann auf ganzer Linie überzeugen und prächtig locker unterhalten.

Dabei stört es nicht, daß Depp als Mortdecai mit Jock Strapp (Paul Bettany) einen Leibwächter/Diener hat, der fatal an Inspector Clouseau´s Sidekick Cato (bei den Sellers-Filmen)/Ponton (bei den Steve Martin-Filmen) erinnert und stets für seinen Herren entweder die Kohlen aus´m Feuer holen oder die Prügel etc. kassieren muss. Genauso wenig störend und nur am Rande einmal mehr verwunderlich ist es, dass Meister Depp eigentlich seit "Fluch der Karibik" gefühlt nur noch eine einzige Rolle spielt. Sind doch die Charaktere Jack Sparrow ("Fluch der Karibik"), Willy Wonka ("Charlie und die Schokoladenfabrik"), Guy Lapointe ("Tusk"), Der verrückte Hutmacher ("Alice Im Wunderland"), Barnabas Collins ("Dark Shadows") oder Tonto ("Lone Ranger"), und ihr chaotisch dämliches, tollpatschiges und doch schlaues und cooles Agieren allesamt irgendwie mit dem Piratenkapitän verwandt, gemischt mit ein wenig Raoul Duke ("Fear And Loathing In Las Vegas") und Edward ("Edward mit den Scherenhänden").

Aber was soll´s, letztlich liebt man den guten Johnny doch ohnehin in jeder noch so albernen Rolle und er kann auch bei "Mortdecai" einmal mehr wirklich vollauf überzeugen...ja, selbst mit diesem "stylischen" Moustache, haha!

Da auch ansonsten nur sehr bekannte oder aber sehr hübsche Menschen mitspielen, gibt es auch neben den drei Hauptdarstellern und der spritzigen Story genug Gründe, diesen Streifen in Gutelaune-Bedarfs-Situationen auf jeden Fall immer in die engere Wahl mit einzubeziehen. Mal schauen ob die ansonsten eher einfallslosen Hollywood-Macher ja einen weiteren Franchise und weitere Episoden aus dem Leben des Charlie Mortdecai folgen lassen.

 

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