Von hinten wie von vorn ...

Es handelt sich bei diesem Film ohne wenn und aber um ein echtes Meisterwerk!

Ein Kleinod, dass angenehm fremd aus der großen Masse der filmischen Veröffentlichungen der letzen Jahre heraussticht.

In über 100 Jahren Filmgeschichte gab es scheinbar noch niemanden, der vor Christopher Nolan schon mal eine Story rückwärts auf Celluloid gebannt hat.

Es gab Filme mit Rückblenden und Filme, deren Chronologie völlig durcheinander war, aber einen Plot komplett von hinten nach vorne zu präsentieren ... das ist schon einzigartig.

Aufgeteilt in einzelne Kapitel bekommt man Häppchen für Häppchen in der chronologisch umgekehrten Reihenfolge eine aberwitzige, grausige, undurchsichtige und über alle Maßen spannende Geschichte aufgetischt.

Ist ein Kapitel vorbei und man denkt, man hat die richtigen Schlüsse gezogen und weiß nun, wie der Hase läuft, wird man beim nächsten Kapitel, das, wie schon gesagt, chronologisch vorher spielt, wieder eines Besseren belehrt!

Dieses Vorgehen ist der eigentliche Hammer an dem Streifen, denn die Spannung geht niemals verloren, obwohl man schon nach der ersten Minute weiß, wie’s ausgeht.

Zumindest denkt man, dass man weiß, wie’s ausgeht ...

Aber was bedeutet Memento eigentlich?

Ursprünglich ist "memento" das Anfangswort der Fürbitten für Lebende und Verstorbene in den alten römischen Hochgebeten. Übersetzt heißt "memento" "gedenke", bzw. in weiterem Sinne "erinnere dich". Umgangssprachlich sind Mementos, besonders im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch die kleinen Denkzettel / Notizen, die man sich überall hinklebt um an wichtige Dinge erinnert zu werden.

Was hat das mit dem Plot zu tun?

Leonard Shelby leidet unter einem seltenen Form von Amnesie. Alles, was bis zu dem Tag, an dem das schreckliche Verbrechen an seiner Frau begangen wurde passiert ist, weiß er noch. Alles, was danach passierte, weiß er nicht mehr. Er vergisst das zuletzt getane oder gesagte innerhalb von wenigen Minuten wieder. Dennoch hat er ein Ziel: Er will das Verbrechen an seiner Frau rächen. Um dies zu bewerkstelligen macht er sich Notizen – Mementos. Die ganz wichtigen Dinge tätowiert er sich gar auf seinen Körper. Er legt sich einen großen Plan an, auf den er Fotos und Notizen klebt und sie zueinander in Verbindung setzt. So kommt er nach und nach den Geschehnissen, an die er sich nicht mehr erinnert auf die Spur.

Dieses Independent Movie, das kaum den Weg in die großen Lichtspielhäuser fand wurde nun auf einer exzellenten DVD wiedergeboren:

Die Bilder sind brillant und der Sound ist exzellent - davon sollte man bei einer DVD eigentlich ausgehen können - ist aber leider nicht immer so!

Es handelt sich hierbei um eine Doppel-DVD. Neben dem Original - Movie und diversen Bonus - Materialien wie Interviews, Trailern, dem Making of und einer Fotogalerie gibt es noch einen besonderen Clou, ein hidden Feature:

Man kann sich den Film auch in umgekehrter, also in chronologisch richtiger, Reihenfolge ansehen! Das hilft einem alles besser zu verstehen.

Ein Spitzenfilm, auf einer Spitzen-DVD!!! Sowohl der Streifen selbst, als auch Sound, Bild und Ausstattung erhalten die volle Punktzahl, ohne wenn und aber!