Film-DVD |
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Bonusmaterial: |
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Besonderheiten: | --- |
Die Story:
Ein Mafia-Clan herrscht
über Bombay. An seiner Spitze: der alternde und mächtige Mafiaboss Abbaji
(Pankaj Kapur). Maqbool (Irfan Khan) ist seine rechte Hand und sein engster
Vertrauter. Er hofft nach Abbajis Tod die Führung des Clans zu übernehmen.
Darauf hofft auch Nimmi (Tabu), Abbajis Mätresse, deren Liebe eigentlich Maqbool
gehört. Verzweifelt intrigiert sie und stellt Maqbool vor die Wahl: „Töte Abbaji
oder mich“. Als auch noch der Geliebte von Abbajis Tochter sich als
Emporkömmling entpuppt, brennen Maqbool die Nerven durch. Von Machthunger und
Eifersucht getrieben tötet er Abbaji kaltblütig im Schlaf und tritt an die
Spitze des Clans. Doch von einem schweren Gewissen und Verfolgungswahn geplagt
sieht er keinen Ausweg und läuft in sein Verderben.
Der Wahnsinn... Ich hab das Gefühl, dass die Regisseure in Bollywood so langsam wirklich ALLES besser können, als ihre amerikanischen Kollegen. Mit MAQBOOL wagt sich Regisseur Vishal Bharadwaj an klassischen europäischen Stoff und adaptiert Shakespears MACBETH.
Die alte Geschichte um Machtgier und den daraus folgenden Konsequenzen wird von Regisseur Vishal Bharadwaj gekonnt ins heutige Mumbai übertragen. Die Story leidet darunter keineswegs, ganz im Gegenteil. Statt eines edlen Könighauses nimmt Bharadwaj eine gewalttätige Verbrecherorganisation als Mittelpunkt der Handlung. Mafiaboss Abbaji ist „Duncan“, Maqbool „Macbeth“ und Abbajis Geliebte Nimmi „Lady Macbeth“.
Mit bestem Fingerspitzengefühl versetzt Bharadwaj das wohl blutigste aller Shakespear-Stücke in dieses Jahrhundert und passt es perfekt an die indische Gesellschaft an. Sehr gelungen ist hierbei auch der Gegensatz zwischen dem Islam als „neuem Glauben“ in Indien (fast alle Mitgleider der Mafia-Organisation sind Moslems) und dem Hinduismus als „alte Weisheit“, die am Ende die Oberhand behalten wird. Die „Wyrd Sisters“, die im Original Macbeth mit verwirrenden Schwüren zur Seite stehen werden hier von zwei korrupten Polizisten dargestellt. Sie übernehmen nicht nur die Drecksarbeit für Mafiaboss Abbaji, sondern sind auch so etwas wie ein „Hindu-Orakel“ und erstellen ständig Horoskope für die Mitglieder der „Familie“, deren düstere Vorahnung sich immer wieder bewahrheiten. Eine geniale Szene bildet den Einstieg in den Film. Einer der Polizisten zeichnet ein Horoskop für Mumbai auf eine Autoscheibe. Nachdem sie ihren „Job“ erledigt haben ist die Scheibe blutverschmiert: „Du hast Mumbais Zukunft mit Blut besudelt!“
Auch bei diesem Film wird wieder einmal klar, was das indische Bollywood dem amerikanischen Hollywood voraus hat. Regisseuren wie Bharadwaj gelingt es, große Geschichten ohne übertriebenen Bombast und unnötige Spezialeffekte zu inszenieren. Bharadwaj ehrt Shakespear mit MAQBOOL und zeigt, dass diese dunkle Geschichte auch nach fast 400 Jahren noch immer Realität ist.
Humor | Action | Gefühl | Spannung | ANSPRUCH | Erotik | Besetzung | |
FILM | DVD-EXTRAS | ||||||
Gesamtwertung: Sven, 10
Punkte
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