Kino - Filme |
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Inhalt:
Gerade als die Straßen wieder sicher
scheinen, schlägt in Downtown Los Angeles ein Serienkiller zu und befriedigt
seinen blutigen Fetisch: das Skalpieren junger Frauen.
Kritik:
Nein, Remakes behagen mir eigentlich kein Stück und nerven oftmals sogar, weil es zumeist gar nicht Not tut bei einem perfekten Ursprungs-Kultfilm überhaupt zu versuchen, ihn besser zu machen, oder ihm neue Facetten beizumengen. Nun, es gibt allerdings - wie überall - auch hier die berühmten Ausnahmen: William Lustig´s 'Maniac' mit Joe Spinell in der Hauptrolle war 1980 eine Atombombe in der Filmcommunity. Der Film gilt zu recht als der vielleicht brutalste Slasher-Film seiner Zeit (F/X vom großen Tom Savini) und auch die psychotische, kranke Atmosphäre suchte seinesgleichen. Gut daß das jetzige Remake gar nicht erst versucht, eine 1:1 Neuauflage des Streifens zu sein. Nein, die Drehbuchautoren Alexandre Aja ('High Tension', 'The Hills Have Eyes', 'Mirrors', 'Piranha 3D') und Grégory Lavasseur (schrieb mit Aja zusammen schon 'High Tension', 'The Hills Have Eyes', 'Mirrors' und 'P2 - Schreie im Parkhaus') und ihr Kumpel, Regisseur Franck Khalfoun ('P2 - Schreie im Parkhaus', 'Wrong Turn At Tahoe') gingen glücklicherweise einen subtileren und sehr effektiven, ja innovativen Weg: Anstelle des bulligen, super kräftigen Killers den Joe Spinell 1980 gab, engagierte man mit Elijah Wood das krasse Gegenteil. Und durch der Schachzug das Gros des Films aus der Perspektive von Killer Frank (also aus Wood´s Sicht) zu zeigen, nur ganz selten gezielt die Sicht zu switchen und ansonsten den Killer nur in kurzen Spiegelungen erkennen zu lassen, ist schlicht als genial zu bezeichnen. Hierdurch entstanden fast schon künstlerisch und intellektuell wirkende Kameraeinstellungen und Bilder (hat definitiv einen Arthaus-Touch), gerade wenn Frank in der anonymen Grossstadt auf der Suche nach Opfern ist. Doch auch wenn alles toll ausschaut und die Bilder und die perfekt passende Soundtrack-Score-Mucke bedacht gewählt wurde und sehr beeindruckt, ist es doch immer wieder letztlich klar, daß der Moment in dem Frank zuschlägt und das nächste, bildhübsche Mädchen abschlachtet (anders kann man die Szenen nicht bezeichnen) unausweichlich naht. Diese ultrabrutalen und auch optisch explizit gezeigten Szenen (erstaunlich daß der Film uncut in die Kinos kommt) verhindern auch stets, daß man mit dem psychisch kranken, durch seine harte Kindheit bedauernswerten und ach so zerbrechlich wirkenden Frank all zu sehr ein Sympathie-Band knüpft. Jeder würde dem guten Frank sicherlich wünschen, daß die Liebesgeschichte mit der wunderbaren Anna (grossartig: Nora Arnezeder) ein positives Ende nehmen könnte, aber letztlich ist klar, daß dies unmöglich ist, weil Frank eben einfach Frank ist...verkorkst bis ins Mark und von seinen psychotischen, schizophrenen Schüben und Anfällen gepeinigt, kann er einfach nicht aus seiner Haut und der Drang zu Töten und zu skalpieren ist einfach viel größer. Alexandre Aja´s 'Maniac' ist richtig großes, ja, anspruchsvolles Kino geworden, zwar immer noch dem Exploitation- und Horror-Genre zuzuordnen, aber durchaus auch trotz aller überbordender Gewalt und derber Darstellung ein Film, der an der Grenze zum Drama steht und so meilenweit entfernt ist, als simpler Slasher-Movie abgekanzelt zu werden. Spannung, Optik, Atmosphäre, Soundtrack, Darsteller, Special-Effects...hier passt einfach alles. Und daher kann ich einfach nicht umhin, ohne den Wert und die Qualität des Originals anzuzweifeln, das Remake deutlich zu favorisieren und als perfekten Film zu bezeichnen.
(c)Ascot Elite 2012
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Wertung:
Hage, 12 Punkte |
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