Film-DVD |
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Die Story:
3.17 Uhr am Morgen. In einer versifften Toilette bangen die Hure Kelly und die knapp 12-jährige Johanna um ihr Leben. Kellys Gesicht ist angeschwollen und blutig. Sie weiß nur, dass sie nun so schnell wie möglich die Stadt verlassen muss, damit sie weder von ihrem Zuhälter noch von der Polizei gefunden werden kann. In Brighton lebt eine Freundin von ihr – das Ziel fest vor Augen beginnt die gemeinsame Flucht des ungleichen Paares vor ihren Häschern. Nicht allzu weit entfernt liegt der Gangsterboss Duncan Allen mit Messerstichen im Unterleib in seinem Nobelbad und verblutet. Duncans Sohn, der seinem Vater beim Sterben zusieht, stellt Kellys Boss vor die Wahl: entweder er findet die Mörderin seines Vaters oder er selbst wird für die Tat Kellys zahlen müssen…
Bereits der Anfang von LONDON TO BRIGHTON ist hektisch, brutal und packend. Man wird mitten ins Geschehen geworfen und fühlt sich ähnlich verunsichert wie das ungewöhnliche Protagonistenpaar. Die schnellen Schnitte tun ihr Übriges, um das Gefühl der allgegenwärtig lebensfeindlichen Umwelt zu unterstützen. Hinzu kommt noch, dass die Handlung des Films nicht linear erzählt wird und mehrmals zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem springt. Auf diese Weise bleibt dem Zuschauer nichts anderes übrig, als sich selbst zu Schlussfolgerungen bezüglich der Zusammenhänge zu bemühen – zwar kein Novum im Filmgeschäft, jedoch äußerst dicht inszeniert und spannend!
Interessant ist sicherlich zu beobachten, dass es so gut wie keine Sympathieträger in LONDON TO BRIGHTON gibt. Alle sind der Welt der Korruption und Prostitution verhaftet, selbst Johanna, die mit ihrem unschuldigen Äußeren einen Gegenpol zu den übrigen Charakteren darstellt, ihre Unschuld aber bereits hinter sich gelassen hat. Anstatt den moralischen Zeigefinger zu erheben, lässt Williams dem Zuschauer jedoch die Freiheit, wie er sich zu dem Gezeigten positionieren möchte. Gut und Böse, politisch korrekt und moralisch verwerflich liegen in seinem Film nicht selten nahe beieinander.
LONDON TO BRIGHTON bricht zwar keine Tabus, ist aber dennoch ein harter Film, der Themen anreißt, die gerne tabuisiert werden – Kinderprostitution ist nur eines davon. Bei einigen Szenen wird dem einen oder anderen mit Sicherheit das Essen im Hals stecken bleiben… Dennoch geht der Film nie reißerisch oder gar pietätlos mit dem Gezeigten um, alles fügt sich in ein kohärentes, krankes Ganzes, das in seiner Gesamtheit fasziniert und auf hohem Niveau unterhält. Angefangen bei der großartigen Besetzung hin zum spannungsgeladenen Aufbau der Handlung ist LONDON TO BRIGHTON ein in jeder Hinsicht sehenswerter Film, der trotz der kurzen Spieldauer auf alle Fälle Aufmerksamkeit verdient. Unbedingt anschauen!
Humor | Bild | Erotik | Spannung | ANSPRUCH | Ton | Besetzung | |
FILM | DVD-EXTRAS | ||||||
Gesamtwertung: Daniel, 11
Punkte
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