Film-DVD |
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Bonusmaterial: |
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sonstige Besonderheit: | --- |
Die Story:
The Navigators:
1995 wird in
Großbritannien das staatliche Bahnsystem abgeschafft, die Privatisierung der
Eisenbahn erfolgt. Zunächst ändert sich für die erfahrenen Gleisarbeiter (u.a.
Steve Huison, GANZ ODER GAR NICHT) vom Zugdepot in South Yorkshire wenig - bis
zwei konkurrierende Privatfirmen die Region unter sich aufteilen. Plötzlich
stehen sich die ehemaligen Kollegen als Rivalen gegenüber. Und wenn es nach
ihren neuen Chefs geht, zählen im Business weder Freundschaft noch Sicherheit...
Kämpferisch wie immer gibt sich Ken Loach (JUST A KISS, SWEET SIXTEEN) in diesem
engagierten Arbeiterdrama, das auf dem Drehbuch eines ehemaligen Bahnarbeiters
basiert.
Bread and Roses:
Über Menschenschmuggler illegal in die USA eingereist, erhofft sich Maya (Pilar
Padilla) dort ein besseres Leben, als sie es aus Mexiko kennt. Sie findet
Unterschlupf bei ihrer Schwester in L.A., arbeitet in einer Bar und einem
Putzunternehmen. Doch wie alle anderen Emigranten der Putzfirma wird sie
schamlos ausgebeutet. Maya mag nicht kuschen. Sie schließt sich mit einem jungen
Gewerkschafter (Adrien Brody) zusammen, um die ausbeuterischen
Arbeitsbedingungen abzuschaffen...
In seinem ersten US-Film verbindet Regisseur Ken Loach (SWEET SIXTEEN) das Thema
Arbeitskampf mit privaten Schicksalen und Beziehungskonflikten: spannend,
emotional und engagiert. Sein großartiges Darsteller-Ensemble krönt
Oscar-Preisträger Adrien Brody (DER PIANIST, KING KONG).
Land &
Freedom:
1936 entschließt sich der junge englische Kommunist Dave Carr (Ian Hart, WENN
TRÄUME FLIEGEN LERNEN), in Spanien an der Seite der Republikaner gegen Francos
Faschisten zu kämpfen. Doch er merkt schnell, dass es im Krieg keine Helden gibt
und der Idealismus auf der Strecke bleibt. Selbst einige seiner Genossen führen
lieber interne Machtkämpfe, als für die Freiheit zu streiten. Trost und neue
Hoffnung findet Dave bei seiner großen Liebe, der Miliz-Angehörigen Blanka (Rosana
Pastor - LULU).
Das imposante Bürgerkriegsepos von Ken Loach ist trotz seines hehren Sujets kein
politisches Pamphlet, sondern vor allem eine Geschichte über die Macht der
Liebe. Loachs subtiler Regie und dem geistreichen Drehbuch von Jim Allen ist es
zu verdanken, dass die Gratwanderung zwischen warmherziger Lovestory und der
Rekonstruktion historischer Ereignisse ohne Bruch gelingt.
Carla's Song:
Das Blutvergießen
zwischen Sandinisten und Contras vertreibt die nicaraguanische Tänzerin Carla (Oyanka
Cabezas) aus ihrer Heimat. Die Flucht verschlägt sie ins sichere Schottland.
Doch das Leben am Rande der Gesellschaft zermürbt die junge Frau, zudem wird sie
von traumatischen Erinnerungen gequält. Dann aber verliebt sich der Busfahrer
George (Robert Carlyle) in Carla. Gemeinsam beschließen die zwei, sich Carlas
Vergangenheit zu stellen – in Nicaragua.
Nach LAND AND FREEDOM verbindet Regisseur Ken Loach (MY NAME IS JOE, SWEET
SIXTEEN) erneut politisch-geschichtliche Aufklärung mit einer berührenden
Liebesgeschichte. In dem hervorragenden Ensemble brillieren internationale Stars
wie Robert Carlyle (GANZ ODER GAR NICHT, TRAINSPOTTING) und Scott Glenn (DAS
SCHWEIGEN DER LÄMMER, BACKDRAFT).
Ken Loach ist vermutlich der engagierteste Regisseure des europäischen Kinos. Seine Filme befassen sich stets mit Themen, die andere Regisseure umgehen oder sogar übersehen. Andere wiederum blasen die Themen bis zur Unkenntlichkeit auf und verlieren dabei den Blick fürs Wesentliche. Nicht so Ken Loach. Mit seinen Filmen bekommt man kein „großes“ Hollywood-Popcorn-Kino. Man bekommt einen Teil einer Realität, den man selbst gerne ausblendet. Es sind die „kleinen“ Geschichten über Arbeitslosigkeit (THE NAVIGATORS), fehlende Rechte (BREAD AND ROSES) oder der etwas andere Blick auf einen blutigen Bürgerkrieg (LAND & FREEDOM / CARLA'S SONG), die der britische Regisseur mit einer unglaublichen Intensität zu erzählen weiß. Es sind vor allem echte Geschichten, wie sie sich größtenteils wirklich zugetragen haben. In den Haupt-Handlungsstrang werden immer wieder kleine Geschichten (witzige wie traurige) der Haupt- und Nebenrollen eingeflochten, welche den ganzen Film realistischer machen und sich gleichzeitig stark auf die Stimmung auswirken.
Große Namen tauchen bei Loach nur dann auf, wenn sie die Rolle auch glaubwürdig spielen können. Er setzt vielmehr auf Laien und unbekanntere Darsteller. So stellen z. B. in BREAD AND ROSES die demonstrierenden Reinigungskräfte sich selbst dar und durften ihre eigenen Demonstrationen noch einmal nachspielen. Alle Figuren werden von Ken Loach stets mit Leben gefüllt und selbst die kleinste Rolle bekommt ein Gesicht. Nebenrollen existieren eigentlich kaum.
Es gibt mit Sicherheit bessere und erfolgreichere Filme von Ken Loach (z. B. THE WIND THAT SHAKES THE BARLEY) aber für den Einstieg ins Oevre dieses großartigen Regisseurs ist die Box auf jeden Fall zu empfehlen, denn sie bietet schon rein thematisch eine große Spannweite und zeigt, das man mit kleinen Geschichten bedeutende Filme machen kann. Nur die Ausstattung der DVDs ist etwas dürftig und unterscheidet sich auch nicht von den Einzel-DVDs. Ich denke trotzdem, dass der Spruch „Value for Money“ noch nie so gut gepasst hat, wie bei dieser Box. Definitiv ein Pflichtkauf!
Humor | Action | Musik | Spannung | ANSPRUCH | Gefühl | Besetzung | |
FILME | DVD-EXTRAS | ||||||
Gesamtwertung: Sven, 11 Punkte
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