Film-DVD |
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sonst.Besonderheiten: |
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Die Story:
Es ist eine neue Droge, die ihre Benutzer
durch Zeit und Dimensionen driften lässt, ihr Straßenname: Sojasoße. Für
manche ist sie tödlich, andere sind nach dem Trip befallen. Die weltweite
Invasion ist schleichend, die Menschheit braucht jetzt Helden. Was sie
stattdessen bekommt, sind die verpeilten College-Abbrecher John und Dave.
Können diese beiden die Welt vor dem drohenden Horror bewahren? Vermutlich
nicht...
'Das Böse' (OT: 'Phantasm') Teil 1 und 2 gehören wohl zu jenen Filmen, die für Kinder der 80er Jahre mit Faible für Fantastisches Kino einfach unumgänglich sind, verehrt zu werden. Etwas anderes kann ich mir gar nicht vorstellen, sei es wegen der absolut überflüssigen und lächerlichen Beschlagnahmung des ersten Teils oder der Zensurorgie des grandiosen Zweiten. Ja, und der Mann dahinter, Don Coscarelli, dem leider trotz weiteren Kultfilmen ('Beastmaster' dürfte wohl einer der populärsten Videotheken- und TV-Evergreens überhaupt sein, 'Bubba-Ho_tep' - nun ja... Bruce Campbell...) der große Erfolg in Hollywood oder in Indie-Regionen vorenthalten blieb, hat sich mit eben jenen fantasievollen, abgedrehten Werken für immer seinen Platz in meinem Filmnerdherzchen verdient. Und entsprechend war ich eben auch vorfreudig und gespannt und dank dem Trailer mächtig heiß auf sein neustes Werk, einer Verfilmung des gleichnamigen (Mehr-oder-weniger-) Romans 'John Dies At The End'.
Tja... und was will man sagen? 'John Dies At The End' ist eine abgefahrene Achterbahnfahrt voller irrer Einfälle und Ideen, die sich zu keiner Sekunde allzu ernst nimmt und auf keinen Fall auch so genommen werden kann. Denn der Film ist Trash. Und er macht keinen Hehl daraus.... wild wird so einiges aus der Film- und jüngeren Literaturhistorie zusammen geworfen, von 'Doctor Who' und 'Bill & Ted' über Cronenbergs respektive Burroughs geniale Drogenutopie 'Naked Lunch' oder den recht aktuellen, meiner Meinung nach großartigen Drogenthriller "Limitless' bis hin zu diversen Horror- und Sci-Fi-Klassikern, selbst vor einigen augenzwinkernden Anspielungen auf 'Phantasm' wird nicht halt gemacht, und damit meine ich nicht Angus Scrimms Auftritt. Neben ihm, dem 'Tall Man', konnte Coscarelli eine ansehnliche B-Cast um sich vereinen, darunter der wie immer charismatische, leider viel zu oft nur in Nebenrollen eingesetzte Paul Giamatti (unvergessen in Trash wie in Arthouse: 'Shoot 'em up" und 'Cosmopolis') und TV-Semi-Promi und Ex-'Highlander' Kurgan Clancy Brown sowie Del-Torro-Dauerdarsteller Doug Jones. Nicht übel, will man meinen.
Aber zurück zum Film: dieser ist so herrlich absurd und überspannt, man hat nicht selten das Gefühl, selbst eine Zeitreise in die glorreichen 80er und frühen 90er zu machen, als das Fantastische Kino tatsächlich noch fantastisch war: die 'Nightmare On Elmstreet' Filme mit ihren abgefahrenen Traumsequenzen, 'Dreamscape', Carpenters letzte Meisterleistung 'In The Mouth Of Madness' oder auch Ken Russells 'Altered States'. Natürlich ist alles etwas moderner - Achtung: nicht modern! Die Effekte sind, zum Teil wohl gewollt, schon nicht gerade up-to-date -, aber mit Vielem in der Art und Weise und durchzogen von dem selben Geist, der diese nostalgischen Vergleiche fördert. Ja, manchmal hat man sogar das Gefühl - auch hier musste ich lustigerweise wieder an einen bestimmten Freddy Film denken -, einem Konsolenspiel beizuwohnen, indem der Protagonist von Level zu Level sich durchwurstelt. Herrlich! Sicher, konfus ist das Ganze nicht gerade selten, ja, absolut absurd, manchmal plakativ ekelhaft (leider ohne in Sachen Gore in die Vollen zu gehen) und sicher rein gar nichts für den Mainstreamgeschmack, aber für Filmnerds und Trashfans ein Riesenspass.
Und eben das will 'John Dies At The End' auch sein. Nicht mehr, nicht weniger. Dass hier nicht alle Gags zünden, manches manchmal einfach auch zu flach ist, fällt kaum ins Gewicht. Ebenso der chronische Mangel der unbekannten Nebendarsteller an Talent. Und andere gewollte oder ungewollte Mängel schon gleich dreimal nicht, denn eben diese machen den Charme dieses Kuriositätenkabinetts aus. 'John Dies At The End' ist in gewisser Weise kalkulierter Kult, aber so ungekünstelt, frech, direkt und charmant, dass hier im Gegensatz zu manchem Grindhousefilmchen die Rechnung hier fast voll und ganz aufgeht. Bravo! Und nun lasst uns alle die Daumen drücken, dass Coscarelli es gebacken bekommt und doch noch den fünften Teil von 'Phantasm' auf die Reihe bringt und dies hoffentlich nach dem wohl epischen Drehbuch von Roger Avery, "Phantasm 1999 A.D.". Das wäre wahrlich der Hammer.... Bazinga!
Die DVD:
Da diese Rezession bedauerlicherweise auf einer zur Verfügung gestellten, hundsmiserablen Screener-DVDr basiert, die weder eine deutsche Tonspur noch halbwegs ansehbare Qualität besitzt und zu allem Überfluss noch mit vermutlich brennbedingten Abspielproblemen gesegnet ist, ist es mir leider nicht möglich, irgendwelche Angaben zur Qualität des Endprodukts, zu den Formaten, zur Ausstattung et al. zu machen. Das tut mir aufrichtig leid und ist entsprechend schade.
(c) Pandastorm
Humor |
Action |
Blutgehalt |
Spannung |
Erotik |
F/X |
Musik |
Story |
Anspruch |
Besetzung |
Anspruch? Hahaha... |
Lobi, 10,5 Punkte
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