Puh, was ein harter, deprimierender und mitreißender Film! Ein alles überragender Tommy Lee Jones überstrahlt bei diesem Kriegsdrama/Thriller alles und jeden, so daß die gute Charlize Theron und die mit viel zu wenig Raum ausgestattete Susan Sarandon komplett verblassen neben dem alten Kauz. Jones spielt Hank, den Vater des gerade aus dem Irak zurückgekehrten, aber nach einem Ausgang spurlos verschwundenen Soldaten Mike Deerfield dermaßen hingebungsvoll, glaubwürdig, verzweifelt, wütend und dennoch nie wirklich gänzlich hoffnungslos…herausragend! Bei seiner Suche stößt er zunächst auf wenig Unterstützung und erst als sich alles zuspitzt durch den Fund einer verkohlten, verbrannten Leiche werden plötzlich immer mehr Abgründe freigelegt, wobei nicht nur das Weltbild des religiösen Kriegsveteranen Hank erschüttert wird, sondern auch etliche eigentlich unausgesprochene, vertuschte und nicht gern öffentlich diskutierte Missstände der Army aufgezeigt werden. Gerade psychologisch, wird dabei nicht nur oberflächlich herumgekratzt, sondern eindeutig dargelegt, was da ganz und gar nicht korrekt läuft…erschütternd!

Paul Haggis, Schöpfer des genialen ’L.A. Crash’-Meilensteins und Drehbuchautor von u.a. ’Million Dollar Baby’, ’Casino Royale’ oder Eastwoods-Kriegs-Doppel ’Letters From Iwo Jima’/’Flags Of Our Fathers’, hat mit ’Im Tal von Elah’ nicht nur einen echten Volltreffer gelandet, sondern einen Film geschaffen, der zwar bislang in den USA noch förmlich ignoriert wurde, allerdings Stoff für Diskussionen bietet, welche nach und nach immer mehr aus dem Underground nach oben gespült werden dürften…HOFFENTLICH!

Absolut brillant an ’Im Tal von Elah’: Das Schlussbild mit der US-Flagge!