Kino - Filme


# A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Titel:

Herrschaft des Feuers

Start:

09.01.2003

Land:

USA 2002

Verleih:

Touchstone / Spyglass

Genre:

Action, Fantasy, Sci-Fi

FSK:

12

Dauer:

102 min.

Regie:

Rob Bowman

Schauspieler:

Christian Bale, Matthew McConaughey, Izabella Scorupco


Inhalt

 

Der zwölfjährige Quinn besucht seine Mutter, die ein U-Bahn Bauprojekt in London leitet, bei der Arbeit. Beim Bohren im Untergrund stößt der Bautrupp auf einen Hohlraum, der sich als recht große Höhle herausstellt.
Wie's das Drehbuch will klettert Quinn hinein und entdeckt einen Drachen, der dort, wie man später erfährt, tausende von Jahren in einer Art Schlaf versteckt war. Das riesige (!) Vieh, klettert durch die Öffnung, durch die die Arbeiter vorher mal eben so gepasst haben (!!! Größenverhältnis Drache - Mensch ca. 50 - 1), klettert am Fahrstuhlschacht hoch und macht sich aus dem Staub - nicht ohne vorher den gesamten Bautrupp inklusive Quinn's Mutter zu töten.
In einem ziemlich oberflächlichen Schnelldurchlauf von der Gegenwart ins Jahr 2024, erfährt der Zuseher, dass dieser eine Drache sich ruckzuck vermehrt (wie jetzt, Zwitterwesen oder was?) und das es rasch Millionen von den Viechern gibt. Sie fressen alles auf (wieso eigentlich, wenn sie doch von Asche leben?).
Plötzlich werden auch Fossilien der Drachen gefunden und man findet heraus, dass sie schon die Dinosaurier dahingemeuchelt haben, die Welt damals in einen Haufen Asche verwandelten und damit die Eiszeit auslösten. Da sie ja Asche fressen und von Eis nicht leben können, haben sich die Viecher versteckt und unter der Erde geschlafen … und dann wurden sie - noch mal, es war nur einer! - durch diesen dummen Zufall erweckt. Im Jahr 2024 ist dann fast alles verbrannt. Tiere scheint es - außer Falken und Pferden (und Drachen natürlich) - nicht mehr zu geben und Menschen sind nur noch an wenigen Stellen in Gruppen zu finden.

Eine dieser verstreut lebenden und untereinander nicht in Kontakt stehenden Gruppen wird von Quinn angeführt. Nach all den Jahren schrecklichen Hungers und voller Entbehrungen, hat er immer noch den gut genährten und super gestählten Körper von Christian Bale - wer erinnert sich an die Sex-vorm-Spiegel-Szene aus American Psycho?).
Eine alte Burg oder Kirche (so genau ist das nicht auszumachen) in Northumberland ist ihre Behausung und beim Wiedereinstieg des Films nach dem Schnelldurchlauf von der Erweckung des ersten Drachen bis ins Jahr 2024, ist der Haufen gerade dabei einen feuersicheren Bunker unter der Burg/ Kirche zu graben.
Dann erscheit Matthew McConaughey in seiner Rolle als Van Zan, dem Führer eines Trupps US Marines (mich schüttelt's!), der mit einer recht großen Zahl von Panzerfahrzeugen plötzlich vor den Toren der Burg/ Kirche steht. Er und seine Männer erbitten Obdach für die Nacht und werden nach ein wenig Säbelrasseln zwischen Quinn und Van Zan auch eingelassen. Plötzlich taucht auch noch ein Hubschrauber auf, der auch noch zu dem Trupp gehört.
OK, jetzt sind wir bei der - für mich - zentralen Frage des Filmes angelangt: Womit, zum Teufel, fahren und fliegen die überhaupt? Seit über 15 Jahren legen die Drachen alles in Schutt und Asche und trotzdem gibt es Benzin und Kerosin? Und das in rauen Mengen? Und das, ohne dass jemals irgendjemand tanken muss? Und das, ohne dass irgendjemand versucht Treibstoff aus irgendwas herzustellen? Mann, ist das schlecht! Da boten selbst die Endzeit-Streifen der 80er mehr logischen Unterbau (Treibstoff Methan, gewonnen aus Tierexkrementen - Mad Max III).

Egal. Jedenfalls geht es dann ein Bisschen hin und her, ein Drache wird gemeinsam zur Strecke gebracht und dann erfährt man auch, warum dieser lausige Rest der US Armee plötzlich aufgetaucht ist:
Sie haben die Vermutung, dass es bis auf ein einziges Männchen nur weibliche Drachen gibt. Dieses Männchen muss in London leben, weil da der erste Drache aufgetaucht ist. Ha! Alle anderen haben sich über die gesamte Welt verbreitet und ausgerechnet dieses Männchen bleibt weiter im zerstörten London und wartet darauf, dass ein paar Amis kommen und ihn wegpusten - Schmerz lass nach! Aber jetzt weiß ich auch, wie sich die Viecher vermehrt haben: Der erste Drache, das Männchen, hat sich nach tausenden von Jahren an die Brutstätten seiner Babes erinnert, sie natürlich gefunden und ist mal eben über die abgelegten Eier gestiegen. Tataa - Millionen von (weiblichen) Drachen waren geboren. Mensch, hätte er bloß mal seine Socken anbehalten, dann wären auch ein paar Jungs dabei gewesen … Hat er aber nicht - zu blöd! Denn jetzt ist er das einzige Männchen und muss leider durch die britisch/ amerikanische Allianz (natürlich ist Quinn mit dabei) vernichtet werden. Ja und urplötzlich tauchen alle anderen Drachen auch nicht mehr auf! Mensch! Die ganzen Drachenmädels sind vor Trauer wohl tot umgefallen! Jungejungejunge! Ganz großer Drehbuchsport!


Warum ...?


… kriegt dieser offensichtlich miese Film dennoch 5 Punkte von mir?

- Für die Effekte (Bauten, Drachen, Animationen, …)
- Für Kult
- Für die Schauspieler

Der Reihe nach:

 

Effekte

 

Die zerstörten Landschaften, kokelnden Städte und brennenden Ruinen sind wirklich gut gemacht und wirken recht überzeugend (obwohl mir nicht klar ist, wie London immer noch brennen kann, obwohl doch schon seit Jahren alles verbrannt ist).
Die Drachen sind wirklich spitze gemacht! Die Bewegungsabläufe sind toll, die Geräusche wirken nicht übertrieben, die Statur der Biester wirkt echt. Wirklich gut! OK, OK, mal sind sie so groß wie Big Ben, dann passen sie wieder in einen Grubenaufzug - aber das ist wirklich eines der geringeren Übel in dem Film.

 

Kult

 

Kult ist die gespielte Gutenacht-Geschichte von Quinn und Creedy - weißer gegen schwarzer Ritter. Der schwarze Ritter trägt einen Helm und röchelt beim sprechen …
Kult ist Jimi Hendrix' Song "Fire", der bei dem Fest nach dem Tod des ersten Drachen gefeiert wird.
Kult ist der Schluß (ja, ich verrat ihn, weil das bei dem Streifen wirklich egal ist!):
"Wir kriegen ein Signal rein."
"Und was ist so schlimm daran?"
"Die sprechen französisch"

 

Schauspieler

 

Ich finde es wirklich klasse, dass man Hollywood-Schönling Matthew McConaughey und den ansonsten aalglatt und smart auftretenden Christian Bale in solchen Rollen sieht. Nicht, dass ihre schauspielerischen Leistungen zu Freudentänzen animieren würden, aber die Rollen von Van Zan und Quinn entsprechen so gar nicht dem, was die beiden bisher gespielt haben. Mutig und echt interessant. Obwohl beide eigentlich Charakterköpfe sind, fällt es einem schwer, sie überhaupt zu erkennen.

 


What more is to say?

 

Wenig Spannung, da vorhersehbar bis zum Ende.
Kaum Höhepunkte.
Grottenschlechtes Drehbuch.
Die (eigentlich ja recht guten) Schauspieler bleiben weitestgehend blass. Visuell und Soundtechnisch ist die Umsetzung allerdings ganz am oberen Rand der Richterskala anzusiedeln.

Visuelle Klasse lässt mich oft über andere Schwächen eines Films hinwegsehen, aber hier schaffe ich das einfach nicht. Der Film ist nur zu empfehlen, wenn man auf gute Spezialeffekte steht und eh nix besseres mit seiner Zeit und seinem Geld anzufangen weiß.

Stefan

Bewertung:

Film: 5 Punkte


Alle Inhalte (c) Ancient-Spirit-Magazine

Webmaster: info@ancientspirit.de