Ein rauschender Ball, eine schöne Dame im knappen, feuerroten Kleid und die Band spielt einen Tango – fast schon verboten heiß und zugleich unerhört komisch. Der Psychotherapeut Dr. Niles Crane weiß gar nicht wie ihm geschieht, als er mit seiner Angebeteten Daphne derart aufreizend das Tanzbein schwingen darf ("Moon Dance"). Doch der gute Doktor verwechselt Traum und Wirklichkeit, denn Daphnes Liebesgeflüster ist nur Show für die anwesenden Gäste. Diesen und so manch anderen Rückschlag müssen das beliebte Therapeutenduo, Dr. Frasier Crane und sein Bruder Niles, in der dritten Staffel der Kultserie FRASIER verkraften. Dem Zuschauer kann das nur recht sein, denn je mehr die beiden mit dem Leben und der Liebe zu kämpfen haben, umso mehr gibt es zu Lachen. Egal ob Hand-werker, die mehr zerstören als reparieren, Freunde, die zu Stalkern werden oder eine verlorene Schachpartie gegen den eignen Vater, der Teilzeit-Radioreporter Frasier begegnet den Wechselfällen des Daseins mit einer gewitzten Mischung aus Ironie und neurotischem Charme. Doch als er mit seiner knallharten Chefin Kate aneinandergerät ("Der Feind in meinem Bett"), scheinen die Waffen der Frau stärker als Frasiers Wortgewandtheit und aus einem Streit wird ein leidenschaftliches Tête-à-Tête...

Mit der dritten Staffel schaffte die Serie FRASIER einen Hattrick, wie ihn ihr wohl nur die treuesten Fans zugetraut hätten: Zum dritten Mal in Folge wurden Dr. Frasier und Co. mit dem Emmy, dem wichtigsten Fernsehpreis der USA, als herausragendste Comedy-Serie geehrt. Als Ableger der ebenfalls sehr erfolgreichen Serie CHEERS nutzten die Macher der Serie die Bekanntheit der Figur des Psychotherapeuten Frasier Crane und bastelten unermüdlich weiter an dem Charakter.

Herausgekommen ist auch in der dritten Staffel wieder ein teils rigoroser, aber nichts desto trotz liebenswerter Snob, dessen Hobbys sich vor allem exquisit, wie etwa die ersehnte Mitgliedschaft in einem Weinclub ("Die Weinprobe“), darstellen. Weniger vornehm geht es bisweilen allerdings bei seiner Radioseelesorge "Ich bin ganz Ohr“ zu, in der so manch pikantes Thema aufs Tablett kommt. Als jedoch bei einer Hörerbefragung eine kritische Stimme laut wird, fühlt sich Frasier in seiner Ehre verletzt und scheut keine Mühen dem vermeintlichen Angriff auf sein Talent auf den Grund zu gehen ("Der Klugscheißer“).

Der Psychiater, der den gewissen Schuß weghat, und daher sowohl irre bissig und zynisch, aber auch ungemein witzig ist, geht in seiner dritten Staffel wieder einmal voll auf´s Ganze und sein Darsteller Kelsey Grammer sorgt einmal mehr mit seinen nicht minder tollen Kollegen dafür, daß die Serie nicht nur mit Preisen überschüttet wird, sondern eben auch beim Publikum nichts ihrer Beliebtheit einbüßt. Besonders prickelnd an der neuen Staffel ist der erstmalige Auftritt der neuen Radiosender-Chefin Kate Costas (brillant: Mercedes Ruehl), die mit Frasier vollauf mithalten versucht und auch kann, egal ob es um Zynismus, psychologische Tricks oder um intelligente Sprüche geht. Große Duelle liefern sich die beiden und das wertet die ohnehin starke Serie noch deutlich auf und reißt sie aus jeglichem Anflug von gewohnter Lethargie...toll!