Doku-Film-DVD |
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Die Story:
Der aufrüttelnde Dokumentarfilm DIE TODESREITER VON DARFUR berichtet aus Sicht eines unbeteiligten US-amerikanischen Beobachters aus erster Hand über den brutalen Völkermord in der westsudanesischen Region Darfur.
Durch die Verwendung von über tausend exklusiven und erschütternden Fotografien, die der ehemalige Hauptmann der US-Marineinfanterie Brian Steidle während seiner Tätigkeit als militärischer Beobachter der Afrikanischen Union aufgenommen hat, wird der Zuschauer mit den brutalen Attacken einer arabischstämmigen Regierung konfrontiert, die anscheinend alles daransetzt, die eigenen schwarzafrikanischen Staatsbürger zu eliminieren. Als offizieller militärischer Beobachter bekam Steidle in den Jahren 2004 und 2005 Zugang zu jenen Teilen des Landes, in die damals kein Journalist hineingelassen wurde. Darauf, was er dort mit eigenen Augen erleben würde, war er jedoch keineswegs vorbereitet – auch nicht darauf, dass auf ihn geschossen und er als Geisel genommen wurde. Und dass er als ausgebildeter US-Soldat nicht im Stande war, wenigstens das Leben von kleinen Kindern zu retten.
Dieser mahnende Film dokumentiert schonungslos die anfangs tabuisierten Grausamkeiten in Darfur, aber er preist ebenso den Mut der Flüchtlinge, die verzweifelt ums tägliche Überleben kämpfen. Die Frage, die dabei ständig im Vordergrund steht, lautet: Warum hat der Westen keine zwingend notwendigen Maßnahmen ergriffen, um wenigstens dieses Mal einen Völkermord zu stoppen?
Eine wahnsinnig wichtige, spannende, erschütternde, erschreckende und vor allem betroffen machende Dokumentation über den Völkermord im sudanesischen Darfur...und für eine solche war es höchste Zeit, denn die Welt MUSS erfahren, was da im größten Afrikanischen Staat vor sich ging und nach wie vor geht. Der fesselnde Film des Regieduos Sundberg/Stern, basierend auf den Film-, Foto- und Tagebuch-Aufzeichnungen des ehemaligen Marines Brian Stedle, der als Beobachter für die Afrikanische Union zwischen 2004 und 2005 im Sudan unterwegs war, wird einen keinesfalls kalt lassen, nein, er dreht einem mit brutalen Bildern förmlich den Magen um! Aber nur so erhält er den Nachdruck, den er benötigt. Da ich den überragenden Film hier nicht weiter in meinen unbeholfenen Worten sezieren mag, habe ich mich entschlossen nun einfach zur Verdeutlichung und für die Hintergründe die Produktionsnotizen zu hinterlassen, mehr muß nicht gesagt werden...daß der Film von JEDEM gesehen werden sollte, steht außer Frage:
Produktionsnotizen:
Der Sudan ist das größte Land auf dem afrikanischen Kontinent, und gleichzeitig
das mit
der derzeit größten Gewalttätigkeit. Im andauernden jahrelangen Bürgerkrieg
zwischen
dem von der Regierung gestützten arabischen Norden und dem stärker christlich
dominierten Südteil haben mehr als zwei Millionen Menschen ihr Leben verloren.
Derzeit geht in Darfur das Töten weiter.
Die Krise in Darfur begann im Jahr 2003, als eine nicht-arabische Rebellengruppe
auf der Suche nach mehr Wohlstand und Autonomie für Darfur versuchte, einen
Militärflughafen anzugreifen. Die arabisch dominierte Regierung antwortete
darauf mit der Aktivierung der als Janjaweed ("berittene Teufel") bekannten
arabischen Milizen, um die nicht-arabischen
Stämme zu attackieren. Diese Angriffe waren derart brutal, todbringend und vor
allem systematisch, dass etliche Zeitgenossen diesen Konflikt als "Genozid"
(Völkermord) deklarierten. Mehr als 400.000 Menschen sind in Darfur getötet
worden, und fast drei Millionen sind aus ihren Häusern vertrieben worden. Diese
Krise sieht ganz nach einem
Rassenkonflikt aus, und die Regierung hat dabei die eigenen Bürger im Visier.
Der Dokumentarfilm DIE TODESREITER VON DARFUR hat den Völkermord im
sudanesischen Darfur im Fokus, gesehen mit den Augen eines amerikanischen
Zeitzeugen, des ehemaligen US-Marinehauptmanns Brian Steidle, der dort von 2004
bis 2005 für die Afrikanische Union als unbewaffneter militärischer Beobachter
tätig war. Basierend auf Steidles persönlicher Reisedokumentation – während
seiner Monate im Sudan hatte er Videoaufzeichnungen und über Tausend exklusive
Fotos der beginnenden Krise in Darfur gemacht – zeigt der Film die Auswüchse
einer menschenverachtenden Regierung, die einen grausamen Krieg gegen die
eigenen Bürger führt. Der immer noch andauernde Völkermord in dieser Region wird
packend und schonungslos dokumentiert.
Steidle verbrachte als offizieller militärischer Beobachter über ein Jahr im
Sudan, davon sechs Monate in Darfur, unterstützt durch geheimdienstliche
Zuarbeit seitens der Afrikanischen Union und ausgestattet mit einem
Passierschein in jene Regionen des Landes, die kein Journalist betreten durfte.
Mit seinen damals 27 jungen Jahren war Steidle auf das, was er wenig später
erleben und über den Sudan sowie dessen Regierung lernen sollte, keineswegs
vorbereitet – täglich musste er untätig mit ansehen, wie auf grausamste Weise
Männer, Frauen und Kinder abgeschlachtet wurden.
Lediglich mit Stift, Papier und einer Kamera bewaffnet, war Steidls einzige
Antwort auf die Ereignisse deren Dokumentation als stummer Nachweis, wie eine
arabischstämmige Regierung damit fortfährt, ihre eigenen schwarzafrikanischen
Landsleute zu eliminieren. Letztlich frustriert von der Unfähigkeit der
Afrikanischen Union, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen, brach er seine
Tätigkeit ab und konnte mehr als Tausend seiner Fotos in die Vereinigten Staaten
schmuggeln. Heimgesucht von seinen traumatischen Erlebnissen fing Steidle an,
die Bilder und Geschichten über diesen Genozid zu veröffentlichen, mit der
Hoffnung auf eine zwingend notwendige internationale Intervention.
Im März 2005 publizierte der New York Times-Journalist Nicholas Kristof erstmals
Steidls Fotos mit längeren Textpassagen. Ein enormes Interesse seitens der
Öffentlichkeit und der Medien war die Antwort darauf. Das US-Außenministerium
bat Steidle inständig, seine Bilder nicht weiter der Öffentlichkeit zu zeigen.
Ebenfalls wurde er von der Afrikanischen Union gewarnt, dass er sich damit einem
Risiko für Leib und Leben aussetze. Zu guter Letzt wurde er sogar beschuldigt,
sich lediglich bereichern zu wollen. Steidle entdeckte bald, dass er auf der
Schwarzen Liste der sudanesischen Regierung stand. Seine einzige Waffe dagegen
war, seine Dokumente nun noch intensiver in die Öffentlichkeit zu bringen, um
Politiker und interessierte Mitmenschen über das, was sich im Sudan zutrug zu
informieren.
Ende 2005 war es Steidle unmöglich geworden, aus Angst um seine eigene
Sicherheit nach Darfur zurückzukehren. Gleichwohl war er begierig auf neue
Informationen aus dem Krisengebiet. Er wollte Neuigkeiten von Menschen vor Ort
hören, und zudem wollte er aus persönlichen Gründen auch vom Schicksal ihm
bekannter Überlebender erfahren, um seine eigenen Erlebnisse besser
verarbeiteten zu können. Er reiste also zu den Flüchtlingslagern im Tschad und
suchte nach Überlebenden der von ihm dokumentierten Gewalttätigkeiten sowie nach
Verwandten jener Toten, die er damals fotografiert hatte.
Vom Tschad aus reiste Steidle weiter nach Ruanda um herauszufinden, welche
Kraftanstrengungen notwendig sind, um ein ganzes Land nach einem Genozid wieder
aufzubauen. Steidle traf sich mit Überlebenden aus Sierra Leone, aus Ruanda, aus
Kambodscha und sogar mit Holocaust-Opfern. Nach seinem Aufenthalt in Afrika
wandte er sich wieder seiner Vortragstätigkeit in den USA und auf der ganzen
Welt zu. Dieses Mal in dem Bewusstsein, dass für den April 2006 eine große
Demonstration in Washington, DC geplant sein würde, um führende US-Politiker
dazu zu drängen, Maßnahmen für Darfur zu ergreifen. Wenige Tage nach dieser Demo
wurde ein zerbrechlicher Friedensvertrag zwischen der sudanesischen Regierung
und der größten Rebellenmiliz in Darfur unterzeichnet. Wie indes die wachsende
Aggression vor Ort bewies, konnte auch diese Vereinbarung nicht lange halten.
Die Krise weitete sich sogar bis in den Tschad aus mit der traurigen Bilanz, die
gesamte nordostafrikanische Region zu destabilisieren. Der Film erzählt
rückblickend auf sehr emotionale Weise von Steidles schicksalhaftem Aufenthalt
in Darfur sowie von seinen Anstrengungen, die Öffentlichkeit über seine
Erlebnisse und auch über seine Verantwortung gegenüber den in Darfur lebenden
Menschen zu informieren. Das geschieht mittels persönlicher Interviews, seinen
Videoaufzeichnungen und Tonaufnahmen vom blutigen Alltag in Darfur, aber auch
anhand seiner Informationsreisen in den USA, nach Großbritannien und Ruanda –
komplettiert mit neuesten Filmmaterial aus Darfur, das von abtrünnigen Rebellen
geliefert wurde. Mit diesen Elementen wird die Krise vor Ort ausführlich
dargestellt und begreiflich gemacht. Das Jahr 2007 wird von politischen Experten
als das mörderischste Jahr für Darfur deklariert, da sich die Gewalt weiter
ausbreitet und Hilfsorganisationen bereits beginnen, sich aus der Region
zurückzuziehen.
Die Hoffnung der Filmemacher ist, dass die Zuschauer durch DIE TODESREITER VON
DARFUR angeregt werden, sich intensiv mit dieser menschlichen Katastrophe
auseinanderzusetzen und selbst aktiv zu werden, um Frieden und Sicherheit nach
Darfur zu bringen. Obendrein muss die internationale Politik dazu gedrängt
werden, durch eine wirksame Außenpolitik adäquat auf die sudanesische Krise zu
antworten, bevor alles nur noch schlimmer wird.
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Gesamtwertung: Hage, 12 Punkte
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