Mit einem Coup, der besser nicht hätte geplant sein können, wird der Zuschauer zu Beginn des Films abgeholt. Ein Banküberfall, der an Planung und Raffinesse kaum zu überbieten ist, bildet die Basis von 'Desperados'. Mit einem unglaublich hohen Coolness-Faktor zieht Regisseur Alejandro Lozano den Zuschauer in seinen Bann. Vom Beginn der Aktion bis hin zur Ausreise per Flugzeug, der Bestechung des ausländischen Zolls und der Planung der Übergabe des Geldes läuft alles wie geschmiert. Was bei der Übergabe aber passiert, macht einen großen Strich durch die Rechnung der vier Bankräuber. Zumindest mag uns das Lozano glauben lassen. Nachdem die ganze Kohle aber weg ist, wendet der Film sich nicht nur zu einem Verfolgungsthriller, der mit starken Bildern und guten schauspielerischen Leistungen daherkommt, sondern leider auch etwas an Fahrt verliert. Die schnellen, clever zusammengeschnittenen Anfangsszenen weichen langsameren, trotz allem nicht weniger actiongeladenen Passagen, die in einem Finale enden, mit dessen Ausgang die wenigsten wohl rechnen werden. 'Desperados' ist ein unterhaltsamer, südamerikanischer Film, bei dem sich trotz grandioser Planung keiner der Hauptcharaktere sicher sein kann, ob seine Companeros auch wirklich auf seiner Seite stehen.