Die Story:

Mit etwas altmodischen Methoden und seiner raubeinigen, aber herzlichen Art, kümmert sich Henning Baum alias Mick Brisgau auch in der 4. Staffel um Gesetz und Ordnung im Pott. Viele Morde mit ausgefallenen Tatwerkzeugen sind aufzuklären: Es wird von einem 9 cm langem Nagel die Rede sein, der mittels Druckluftnagelgerät ins Herz geballert wurde, von Rattengift, Tod durch Sauna und Mord in 1000 Metern Tiefe. Gemeinsam mit seinem frisch verlobten Lieblingskollegen Andreas, dessen Freundin Dana hochschwanger ist, stellt er sich Folge für Folge den Herausforderungen des Kriminalalltags im Ruhrgebiet und kommt dabei Stück für Stück auch seinem eigenen Fall näher: Warum schoss man ihn in den 80er Jahren ins Koma? 

Mick ist wieder da. Nachdem das Privatfernsehen die vierte „Der letzte Bulle“-Staffel durch Werbung unendlich nervig versendet hat, kommt’s uns jetzt auf quasi selbst-bestimmbaren Datenträgern.

Die 13 Folgen leben von einer Verquickung von Micks „eigenem Fall“ – warum schoss Schaller ihm in den Kopf und vor welchem Hintergrund – und den gewohnt spritzig-alltäglich-ungewöhnlichen Fällen. Vor allem in der Auftaktfolge (ja, die, in der Herr Baum mit nacktem Oberkörper und leichten Übergewicht – O-Ton Baum – sein Essen selber aus dem See holt…) steht der eigentliche Casus ein wenig im Hintergrund. Weltklasse hier: Sein Kumpel Andreas, der sich mit einem wabbeligen Spieß-Polizisten rumschlagen muss und aus lauter Verzweiflung rauchend in Micks Fußstapfen tritt…

Ansonsten gewohnt gute/richtig gute/tolle Kost, kein Stück abgegriffen oder langweilig. Auch die anderen Darsteller hat der geneigte Fan so richtig liebgewonnen, es gibt keine Ausnahmen und sogar der heiße Brisgau-Flirt Steffi kann mehr als sich nur sehen lassen. Und wenn dann noch Dani Lowinski im Mini auf dem Mini-Fahrrad vorbeikommt (und sich in der Extras sogar fast aufs Fressbrett legt), oder Andreas und Mick in Episode 8 ("Wer zu hoch fliegt") in einer Polizeischule ermitteln und dazu die „Police Academy“-Soundtrackmelodie läuft, beim Kampftraining in der Schule der „Bloodsport“-Soundtrack zu hören ist oder bei einer Peitschen-Szene der "Indiana Jones"-Soundtrack kommt und  der Macho-Mann dazu ein KREATOR-Shirt trägt, dann ist das einfach sehr, sehr amtlich.

Dass die 13 Folgen dann auch noch zum amtlichen Ohne-Werbung-Preis von unter 20 Euro erhältlich sind und die Extras geil sind (vor allem die Pannen lassen Tränen lachen, ich sage nur „Druckluftnagelgerät“), dann stimmt hier wirklich vieles.

Brisgau ist vielleicht DER Ermittler der deutschen Fernsehlandschaft und macht Nulpen wie Siska und Co. vergessen, stellt sich in eine Reihe mit dem Kommissar (der ewig Schnappes trinkende Vollquarzer Erik Ode) oder dem fortwährend scheiße-schreienden Schimanski. Nur, dass er auch extrem witzige Kollegen hat und nicht nur Begleiter, Souffleusen oder Wagenholer. Es ist wirklich kaum zu glauben, dass eine deutsche Serie so cool daher kommt…

Die Vorfreude auf Staffel 5 im kommenden Jahr steigt… Mick kommt nämlich wieder.

(c) all pix: fairpress.de

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