Film-DVD

Die Story:

Shanghai 1925: Dass seine Frau Kitty ihn nicht aus Liebe geheiratet hat, wusste Walter Fane. Aber dass sie gleich nach ihrer Ankunft in China eine Affäre mit dem britischen Vizekonsul beginnt, kann der verschlossene, nüchterne Arzt und Wissenschaftler nicht hinnehmen. Er zwingt Kitty, ihn in ein abgelegenes Dorf zu begleiten, in dem eine Cholera-Epidemie ausgebrochen ist. Eine selbstmörderische Reise, die nicht nur für Kitty tödlich enden könnte ...
 

Und noch mal Edward Norton. Dieses Mal erneut mit einer bildhübschen Kollegin an seiner Seite…ich verstehe nur zu gut, warum er immer wieder so kleine Filme wie ’The Illusionist’ oder eben ’Der Bunte Schleier’ dreht…mit Jessica Biel oder eben nun mit Naomi Watts zu drehen kann man eigentlich kaum ablehnen. ’Der Bunte Schleier’ lebt aber keineswegs nur von seinen Main-Actor-Stars, nein, die Geschichte des Ehepaars, das aus Gründen der Schuld, Sühne, des Gehorsams, der Strafe und der Verbitterung an einem Ort landet, wo der Tod in Form der Cholera quasi vor der Tür steht, ist nicht nur als Parabel zu verstehen, sondern eigentlich viel mehr als eine Art des neu Kennenlernens eines Ehepaars, das sich bei der Hochzeit nicht wirklich kannte, das sicher in der „normalen“ Welt auch nie wirklich zusammengefunden hätte, sich aber nun unter den erschwerten und schier erdrückend drastischen Gegebenheiten nach und nach sich annähert, den eigenen Schmerz, die Wut und Verbitterung, aber auch die innere Abneigung dem anderen gegenüber ablegt und sich annähert. Das ist eine herzrührige Romanze, ohne unnützen Schmalz und ohne überzogenen Pathos, leider mit einem unvermeidlichen Ende, aber selbst dieses hat Regisseur John Curran basierend auf dem Roman von W. Somerset Maugham wunderbar positiv aufgefangen, so dass man nach dem Film dennoch völlig im Reinen mit den Figuren und der Geschichte ist. Norton und Watts harmonieren perfekt miteinander, die von der starken Kameraarbeit eingefangene Bildgewalt und Schönheit Chinas ist strahlend und packend und die wundervolle Filmmusik von Alexandre Desplat und Lang Lang (beide dafür ausgezeichnet mit dem Golden Globe) rundet einen durch und durch schönen, stimmigen, aufwühlenden und emotionalen Film ab, der zwar nur ein Remake des 1934 erschienenen Greta Garbo-Films gleichen Namens ist, diesen Vergleich aber mit Sicherheit nie und nimmer zu scheuen braucht.

Gesamtwertung: Hage, 9,5 Punkte

 

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