"Dark Corners" heisst dieser düstere Thriller von Ray Gower, der im großen und ganzen angenehm-gruslige Unterhaltung bietet und sich etwas von den allgemein üblichen Standard-Thrillern abhebt, vor allem in der Art seiner Erzählweise. Die Story spielt dabei auf zwei Ebenen - einmal im hellen, glücklichen Leben von der blonden Susan, zum anderen in der dunklen, alptraumhaften, scheinbar hoffnungslosen Welt der schwarzhaarigen Karen (beide gespielt von Thora Birch). Das Bindeglied zwischen beiden Welten sind Träume, die die beiden Frauen voneinander haben - es bleibt lange unklar, ob beide tatsächlich existieren oder eine davon nur ein Traumgebilde ist. Aufgrund der Zeit- und Ortssprünge (es wird nicht immer alles in der logischen Reihenfolge erzählt) wirkt die Story teilweise etwas konfus, und da dauert es auch etwas, bis man mit den teils etwas krassen Schnitten klarkommt - gerade zu Beginn des Films sieht man Szenen, die anfangs noch keinen Sinn ergeben, sich aber später im Laufe der Geschichte aufklären. Sehr gut gefallen mir die krassen Unterschiede der beiden "Welten" - Susan's Leben scheint harmonisch und ausgeglichen, alles ist hell und freundlich, während in Karen's Umfeld alles düster und abgründig zu sein scheint, und auch die Menschen wirken gespenstisch und entrückt. Spannend ist der Stoff allemal, wenn auch nicht immer ganz schlüssig, aber das fand ich bei diesem unkonventionellen Thriller, der vorwiegend von der bedrückenden Atmosphäre lebt, nicht ganz so wichtig. Jedenfalls bietet "Dark Corners" optimale Sonntag-Abend-Film-Unterhaltung - stimmungsvoll, düster, spannend. Für Genre-Fans daher ein kleiner Geheimtipp!