Man nehme: Ein paar Jugendliche, gern mit schlechtem Gebiss, tumben Aussehen und Narben. Man schleppe sie zum örtlichen Sportartikel-Ausstatter, lässt die vier Glasgower in Jogginghosen und Windjacken schlüpfen – und lasse sie durch die Arbeiterviertel der schottischen Metropole laufen. Dabei hauen Sie sich auf die Mütze, saufen, klauen, saufen, koksen, saufen, ach ja – und kopulieren. Zwischendurch geht’s vor Gericht und zur gemeinnützigen Arbeit. Irgendwann kommt der kauzige, aber sympathische Sozialarbeiter ins Spiel, der den Kids vor dem absoluten Abstieg die letzte Chance gibt. Und ein Kind, das den charismatischen „Robbie“ ebenfalls auf den Pfad der Tugend zurückbringt. Doch das Pech scheint den zum Engel werdenden Satan nicht weiter gehen zu lassen – also er muss raus aus der Stadt. Gut, dass er dank Sozialarbeiter eine Nase für den Whiskey bekommen hat. Doch eine echte Chance hat er nicht, also muss er es zwingen –zusammen mit seinen drei Kumpels. Und natürlich stibitzen sie der Welt teuersten Whiskey. Ein Plot, der vor Klischee nur so tropft, ein Score, der überraschenderweise ohne Dudelsäcke auskommt und eine Fotografie, die eben nur unterschwellig auf Schottlands großen Trumpf, die Landschaft, setzt. Dafür dreht Loach mit einer Ruhe, die eben nur Regisseure haben, die zum Beispiel in Cannes das Gewinnen gewohnt sind. Der Betrachter hat jedenfalls meistens ein leichtes Lächeln auf den Lippen, auf den großen Brüller wartet er umsonst. Dafür ist der Film trotz aller Vorhersehbarkeit charmant und liebenswert – die Hauptdarsteller spielen angenehm unaufdringlich und passen super in ihre Rollen. Und wer Großbritannien mag, der sollte sich diesen Film unbedingt anschauen. Und was haben wir gelernt? Schnell genug austrinken, sonst bekommen die Engel zu viel vom leckeren Schnaps. Cheerz, Mates!

 

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