Eigenproduktionen |
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Kontakt:
Endzeit Productions
Hendrik Seipel-Rotter
Gartenfeldstraße 57
65189 Wiesbaden
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SCHATTENTANZ sind eine weitere Band, die sich dem Mittelalter-Folk-Rock Genre verschrieben hat. Musikalischer Schwerpunkt sind aber dabei nicht etwa die harten E-Gitarren, wie das etwa bei IN EXTREMO oder SUBWAY TO SALLY der Fall ist, sondern alte Instrumente wie Schalmey, Drehleier, Flöten und Cello. Gitarre und Bass werden auch eingesetzt, aber eben nicht vorrangig verwendet. Auch wird mehr Wert gelegt auf einen minnenhaften Gesang (sagt man das so?), also schön melodisch und sehr oft auch mehrstimmig. SCHATTENTANZ verstehen es zudem ausgezeichnet, die Grundstimmung in den einzelnen Songs variabel zu gestalten, daß heißt, es gibt sowohl düstere, melancholische Tunes wie auch fröhliche Sachen, die absolut zum Tanzen einladen. Mir gefällt das authentische Ganze jedenfalls viel besser als der unnötig auf hart getrimmte und dadurch verfremdete Sound von IN EXTREMO, aber das ist wohl Geschmacksache. Die besten Tracks sind die stimmige, magische Band-Hymne 'Schattentanz' (mit coolen Maulschellen), das STS-mäßige 'Bauernknecht' (mit irrwitzigem Thrash - Gitarren - Flöten Duell), das vielschichtige, recht heftige 'Die Hexe' und die schöne abschließende Akapella-Nummer 'Galgenfrist'. Dazwischen finden sich mit 'Winterszeit' und 'Im Lentz' noch zwei gelungene Instrumentals, wobei ersteres passenderweise schön melancholisch, zweiteres gemäß Frühlingsgefühlen dagegen schwungvoll, fröhlich und tanzbar daherkommt. Der meiner Meinung nach einzige schwache Song ist das etwas langweilige, dafür um so chaotischere 'Düsterschiff', das ich mal als misslungenes Experiment bezeichnen würde. Mit 'Ouwe' hat man sogar eine Version des alten WALTHER VON DER VOGELWEIDE-Urgesteins neu vertont, der tolle mehrstimmige Gesang und der gute, sich steigernde Aufbau seien hier besonders hervorgehoben. Sehr gut gelungen ist neben dem starken Coverartwork auch das aufwendige, schön gestaltete Booklet, welches das große Engagement der Band noch unterstreicht. Alles in allem hat die siebenköpfige Band mit diesem Werk gezeigt, daß man auch diesem momentan schwer angesagten Genre durchaus noch neues Leben einhauchen kann. Weiter so!
Frank, 9 Punkte.
Die Songs:
01. Ouwe
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