Band: NUCLEAR WARFARE
Titel: War Is Unleashed
Format: CD
Stil: Thrash Metal
VÖ: 25.09.04
Homepage: www.nuclearwarfare.de
Spieldauer: 9 Tracks / 32:34 Min.
Kontakt:

Andreas Schramm
Poppenweilerstr. 11
71672 Marbach a.N.

nucleator@gmx.de

 

Armeeklamotten, Tarnfarbe im Gesicht und böse Blicke, dazu ’ne Scheibe Namens 'War Is Unleashed' im Munitionskasten - na, klingt nach SODOM, oder? Dem ist zum Glück nicht so, auch wenn hier schon einiges auf die peinlichen deutschen Thrash Alkoholiker hindeutet. Hier geht’s aber um die Newcomer NUCLEAR WARFARE aus dem Großraum Stuttgart, die sich zwar textlich ähnlichen Themen widmen, diese aber in wesentlich intelligentere Worte zu fassen vermögen. Dennoch haben auch die vier Jungs und das Mädel hinter’m Drumkit dem Thrash Metal der etwas älteren, vorzüglich teutonischen Schule verschrieben, und das alles andere als schlecht und frei von aufgesetzt wirkenden Retro-Attitüden. Nach dem Intro knallt erstmal in rotziger TANKARD Manier mit „Warfare“ das erste Geschoß aus den Boxen - kurz und knackig, mit fetten Backing Vocals versehen, eingängig und nach einmal hören mitgröhlkompatibel. Starker Einstand, und zum Glück vermeiden es die WARFARES in der folgenden, knappen halben Stunden, den gleichen Song noch ein paar Mal in leicht unterschiedlichen Variation runter zu holzen, woran leider viele Alben ähnlich beeinflusster und agierender Bands scheitern. Abwechslung ist das Stichwort, das bei „War is unleashed“ durchaus an Tragweite gewinnt, auch wenn typische, klassische Thrash Metal Elemente in jedem Song zuhauf vertreten sind. So gibt es auf der unter eigener Regie produzierten Scheibe neben kurzen, rotzig-eingängigen Brechern wie den eben genannten Opener oder dem finalen Bombardement „Thrash’em down“ auch wesentlich melodischere, nicht weniger aggressive, an KREATORs „Coma of Souls“ angelehnte Songs, die sogar mit MAIDEN-artigen Twingitarrenläufen aufwarten können. Bei „Kill“ wird dann auch die grobe Groovekeule ausgepackt und sogar mit Death Metal Elementen geflirtet, wobei der eher heisern brüllende Nucleator von tiefen Growls unterstützt wird. Daneben besitzen die Songs dank immer wieder eingesetzten Backing Shouts und eingängigen Refrains genügend Wiedererkennungswert, um sich durchaus für längere Zeit in den Gehörgängen festzufressen. Für Thrasher besteht mit recht hoher Sicherheit Suchtgefahr, sobald sie sich von der vor Enthusiasmus nur so versprühenden Scheiben haben anstecken lassen.

Produziert wurde die Scheibe im in Süddeutschland nicht mehr ganz unbekannten Lederfabrik Studio, von dem ich allerdings in Sachen Gitarrensound schon etwas Besseres gewohnt war, dieser ist mir persönlich etwas zu dünn geraten. Die Klampfen könnten wesentlich mehr Druck vertragen, was den Songs auch mehr Durchschlagskraft geben würde.

Ansonsten gibt es eigentlich nichts mehr Großartiges an 'War is unleashed' auszusetzen. Abgesehen davon, dass ich in der Regel um Teutonen Thrash einen Bogen mache und eher amerikanische oder skandinavische Thrash Kapellen bevorzuge, läuft mir „War is unleashed“ recht gut rein. Daher gibt’s hier mal ‚nen Tipp für alle Thrasher von meiner Seite.

Phil, 10,5 Punkte

 

Very Old-School-ish, was die Schwaben von NUCLEAR WARFARE hier auf ihrem eigenproduzierten Debüt-Scheibchen abliefern. Zwar nicht wirklich gut soundend (etwas zu wummernd), bieten die 2001 gegründeten Thrasher achtmal feinen, herrlich altbackenen und schnörkellos deftigen Thrash der Marke SODOM, DESTRUCTION, SLAYER, KREATOR, HOLY MOSES - jeweils deren Frühphasen betreffend! Hervorzuheben ist dabei unbedingt das mit feinen Melodiebögen versehene Titelstück (inkl. Mitshout-Chorus) und das fett stampfende und genauso walzende ’Kill’, das seinen Titel nicht zu unrecht trägt. Was noch ab und an als störend zu vermelden ist, wären die teils unnötigen Breaks - knüppelt lieber straight weiter (’Thrash Squad’) - die Tatsache, daß noch einiges allzu chaotisch anmutet und man auf Dauer einfach ein wenig Abwechslung vermisst, weil die Songs gerade gegen Ende der CD leicht gleichförmig erscheinen. Ansonsten ist den Burschen und dem trommelnden Mädel (Ex-SACRALIS) ein sehr gelungener Silberling zu attestieren, mit dem sie sicherlich wunderbar live hausieren gehen können und der die Band gut voranbringt.

Hage, 8 Punkte

 

Die Songs:

1. Intro
2
. Warfare
3
. War is Unleashed
4
. Kill
5
. Thrash Squad
6
. Predator
7
. Inner War
8
. Warlust
9
. Thrash 'em Down

 

 

 


 

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