Eigenproduktionen

Es ist sicher schon eineinhalb Jahre her, daß ich BASEMENT 6 das erste Mal live auf einem kleinen Festival in unserer Nähe sah. Und schon dort überzeugten sie durch sehr großes Engagement und Spielfreude, obwohl aufgrund sintflutartiger Zustände nur noch eine Handvoll Maniacs vor der plitschnassen Stage rockten. Und mit Songs, wie zum Beispiel dem spontan ohrwurmverdächtigen HipHop-Track 'Push' (Siehe gleichnamige Sechs-Song-Eigenproduktion von 1999) zogen sie fast schon spielerisch nicht nur hier die Fans in ihren Bann, sondern konnten auch bei zahlreichen anderen Acts (mit Bands wie zum Beispiel THERAPY?, 'DIE HAPPY', 'THINK ABOUT MUTATION' oder 'DONOTS') klar punkten. Klar war ich daraufhin sehr interessiert, was da noch so von dem Leonberger Vierer ins Tal herunter schwappen würde und freute mich natürlich sehr, als ich mit ihrer Promo-CD 'Gone... For Today' endlich auch den aktuellen Debüt-Shortplayer vorliegen hatte. Und was dabei sofort auffiel, ist die durchgängige Präzision, die sich durch die komplette Eigenpräsentation zieht, angefangen bei ihrer stilvollen Homepage, weiter ihre blitzsaubere Bandbio, das effektvolle Coverartwork, und legen damit einen sehr attraktiven Rahmen um das Eigentliche, ihre Musik. Mit dem Opener 'Gone' verknüpfen die Schwaben modernen popigen Metal mit einer großen Prise ElektroRock und liegen dabei irgendwo zwischen entdüsterter ATROCITY- und softer PUDDLE OF MUDD- Mucke. Das klingt bunt und geht sofort ins Ohr und man hat unmittelbar das Gefühl, diesen Song schon Tausend Mal gehört zu haben! Mit 'Basket Case' und 'Look Into These Eyes' wird der NuMetal-Anteil nun etwas größer und hier überzeugen BASEMENT 6 einmal mehr mit sehr harmonischer Melodielinie, blitzsauberer Gitarrenarbeit und den einerseits prägnanten Clearvocals und andererseits auch mal emotional-aggressiven Shouts von Fronter Andre Kapfer. Ja und wer sich nicht vorstellen kann, wie sich fast schon mit Schlagercharakter versehener 80er Pop der Marke THOMPSON TWINS oder SAGA anhört, welcher, umgarnt von einem treibenden Alternativ-Flair und brettharten Klampfen, eine absolut süchtig machende Melange bildet, der sollte sich mal ganz dringend die Songs 'Sweetest Taste' oder 'Something' anhören. Mit dem ruhigen Emotional-Rocker 'Hold On To Your Dreams' belegen die Süddeutschen, daß sie nicht nur laute Töne anstimmen können und machen damit definitiv süchtig auf mehr! Wer aber jetzt Appetit bekommen hat und sich ein eigenes Bild davon machen möchte, sollte sich nicht scheuen BASEMENT 6 per obigen Links zu kontaktieren.

Onkel Tom  9,5 Punkte.

Die Songs:

1. Gone

2. Basket Case

3. Look Into These Eyes

4. Sweetest Taste

5. Something

6. Hold On To Your Dreams

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