>>Terror Black Metal << lautet das selbstauferlegte Markenzeichen von ZORN,
und wenn man bedenkt was für Kontroversen diese Band unter der Fachpresse
auslöst… ist es absolut gerechtfertigt. Durch geschickte Wahl der Songtitel
(man bedient sich hierbei einschlägiger Gassenhauer wie z.B. ‚Endsieg’ oder
‚Kristallnacht’) und gleichzeitigem Dementieren jeglicher politischer
Interessen gelingt es ZORN hervorragend, Zwietracht in der Metalgemeinde zu
säen und zu polarisieren. Nun ja, schlechte PR ist auch PR heißt es - ob das
der richtige Weg ist, soll hier auf jedenfall nicht das Thema sein.
Die drei Metalterroristen haben nämlich auch noch viel mehr zu bieten, als
ausgeklügelte PR-Taktiken. Sagte da jemand, der Blackmetal sei tot? Dann ist
das Terrorkomando ZORN wohl geradewegs an ihm/ihr vorbei marschiert, was
allerdings angesichts der neuen Scheibe „Menschenfeind“ so ziemlich das
Abwegigste ist, das man sich vorstellen kann.
Musikalisch sind die sieben Tracks zwar weniger aggressiv als auf
„Schwarzmetall“, aber dafür wesentlich anspruchsvoller. Die Gitarren sind
nicht mehr ganz so rotzig, das Gekreische auch oft etwas weniger verzerrt,
man bedient sich nun auch langsameren Instrumentalpassagen. Es hat den
Anschein, als entwickele sich ein Rebell zu einem Denker, wenn man die
„Schwarzmetall“ mit der „Menschenfeind“ vergleicht. Immer wieder erinnert
mich „Menschenfeind“ an die Musik von NAGELFAR, was wohl hauptsächlich an
dem abwechslungsreichen Songwriting und zeitweise an der straighten,
schnörkellosen Gitarre liegt, die aber auch locker mit DARKTHRONE oder
GORGOROTH mithalten kann.